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🔥 KONFLIKT IN NORDOSTSYRIEN »Die Söldnertruppen agieren willkürlich«

Begonnen von Sebastian, 10. April 2023, 09:36:20

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Sebastian

🔥 KONFLIKT IN NORDOSTSYRIEN
»Die Söldnertruppen agieren willkürlich«

Afrin fünf Jahre von türkischen Truppen besetzt. Situation für Bevölkerung katastrophal. Ein Gespräch mit Khaled Davrisch


Bilder der Besatzung: Türkische Panzer im syrischen Afrin (24.3.2018)

ZitatKhaled Davrisch ist Vertreter der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in der Bundesrepublik
Die Besetzung der syrischen Region und Stadt Afrin durch von der Türkei gelenkte Söldner jährte sich dieser Tage zum fünften Mal. Wie schätzen Sie die momentane Lage in der Region ein?

Wir kriegen leider wenig Informationen, da diese Gebiete ja besetzt und somit für uns nicht zugänglich sind. Die Bilder und Videos, die uns von vor Ort erreichen, sind katastrophal. Unterstützung und Hilfslieferungen kommen bei der kurdischen Bevölkerung nicht an, obwohl das Gebiet auch stark von den Erdbeben betroffen ist. Jetzt gibt es auch noch Überschwemmungen, es ist einfach unerträglich für die Menschen dort geworden.

Im nordsyrischen Afrin haben Söldner der Türkei während einer Newroz-Feier vier Menschen erschossen und weitere Personen verletzt. Warum greifen die Söldner Zivilisten während eines Feiertages an?

Die Söldnertruppen agieren willkürlich. Newroz ist ein Fest, ein Nationalfeiertag in vielen Regionen im Nahen und Mittleren Osten. Der kurdischen Bevölkerung ist es aber anscheinend nicht gestattet, es zu feiern, wenn es nach dem Willen der türkischen Regierung geht.

Wir verurteilen diese abscheuliche Tat und fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Söldnertruppen und den türkischen Staat zur Rechenschaft zu ziehen.

Verantwortlich für die Toten ist laut Berichten lokaler Medien die Miliz »Ahrar Al-Sharqiya«. Wer sind die Mitglieder dieser Gruppe?

Die Bezeichnung Miliz ist noch verniedlichend. Im Endeffekt sind diese Gruppierungen terroristische Organisationen, die Menschen ausbeuten, Frauen verschleppen, vergewaltigen, vertreiben. Die sind brutal und bekannt dafür. Das Ziel der Türkei, die diese Gruppierungen finanziert, ist es, die Menschen aus Afrin zu vertreiben.

Afrin war stark von einem der Erdbeben betroffen, gab es Hilfslieferungen?

Wir haben ein paar Stunden nach dem Erdbeben direkt humanitäre Konvois in Richtung Afrin geschickt. Jedoch wurden diese Konvois wochenlang von den Söldnertruppen und auch von Beamten Assads aufgehalten. Erst nach mehreren Tagen wurden gewisse Teile der Hilfsgüter reingelassen. Von den zugesagten sieben Milliarden Dollar Hilfsgeldern der Geberkonferenz nach den Erdbeben gehen sechs Milliarden an die Türkei und eine Milliarde zentral an Damaskus in Syrien. In den Gebieten der Selbstverwaltung in Nordostsyrien wird nichts davon ankommen. Das Gebiet der Selbstverwaltung ist nicht kurdisch, sondern multiethnisch.

Von wem ging die Behinderung der Hilfslieferungen aus?

Sowohl von den terroristischen Gruppierungen als auch von der syrischen Assad Regierung. Sie haben Checkpoints aufgestellt, Konvois angehalten und einen großen Teil der Lieferungen in die eigene Tasche gesteckt. Und das, obwohl die Situation so katastrophal war und die Menschen dringend Hilfe gebraucht hätten.

Wie ist die Lage der Menschen, die vor fünf Jahren aus Afrin in die Sheba-Region fliehen mussten und jetzt von den Erdbeben betroffen sind?

Die Region ist auch sehr stark betroffen, die Menschen dort sind schon seit 2018 traumatisiert. Jetzt noch diese Katastrophe dazu. Mittlerweile sind sie quasi umzingelt, im Norden von der Türkei und ihren Dschihadisten, im Süden von Assad. Wir fordern, dass die humanitäre Unterstützung nicht politisiert werden darf und die Grenzübergänge Unterstützung reinlassen.

Wie weit ist die Normalisierung der türkisch syrischen Beziehungen fortgeschritten und was bedeutet das für Nordostsyrien?

Man hat vor einigen Monaten versucht, Gespräche zu führen, eine diplomatische Annäherung. Es hat einige Treffen gegeben, aber die vielen Akteure, unter anderem Russland und die USA, verfolgen unterschiedliche Interessen. Wir sagen klar, dass der Konflikt politisch gelöst werden muss, diplomatisch und gemeinsam mit der Selbstverwaltung. Ansonsten kann es keinen Frieden in Syrien geben.

Quelle: junge Welt
~~~~~~~~~~~~~~~~
 Sebastian Weber



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