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⚫ Italien, Florenz, Basilica di San Lorenzo: Cosimo de’ Medici

Begonnen von Leon, 24. April 2024, 10:47:52

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Leon

⚫ Italien, Florenz, Basilica di San Lorenzo: Cosimo de' Medici


Basilica di San Lorenzo | Grabplatte in San Lorenzo | Grab in der Krypta (Bitte Bild klicken)

Cosimo de' Medici (genannt il Vecchio ,der Alte'; * 10. April 1389 in Florenz; † 1. August 1464 in Careggi bei Florenz) war ein Staatsmann, Bankier und Mäzen, der jahrzehntelang die Politik seiner Heimatstadt Florenz lenkte und einen wesentlichen Beitrag zu ihrem kulturellen Aufschwung leistete. Wegen seiner Zugehörigkeit zur Familie der Medici (deutsch auch ,,Mediceer") wird er ,,de' Medici" genannt; es handelt sich nicht um ein Adelsprädikat, die Familie war bürgerlich.

Als Erbe der von seinem Vater Giovanni di Bicci de' Medici gegründeten, stark expandierenden Medici-Bank gehörte Cosimo von Haus aus zur städtischen Führungsschicht. Der geschäftliche Erfolg machte ihn zum reichsten Bürger von Florenz. Den Rahmen für seine politische Betätigung bot die republikanische Verfassung der Stadt, die er im Prinzip respektierte, aber mit Hilfe seiner großen Anhängerschaft umgestaltete. Dabei setzte er sich gegen heftige Opposition einiger bisher tonangebender Familien durch. Sein maßgeblicher Einfluss auf die Politik beruhte nicht auf den Ämtern, in die er gewählt wurde, sondern auf dem geschickten Einsatz seiner finanziellen Ressourcen und einem ausgedehnten Netzwerk persönlicher Beziehungen im In- und Ausland. Es gelang ihm, ein dauerhaftes Bündnis mit Mailand, einer zuvor feindlichen Stadt, zuwege zu bringen und damit außenpolitische Stabilität zu schaffen, die nach seinem Tode anhielt.

Cosimos politische Erfolge, seine umfangreiche Förderung von Kunst und Bildungswesen und seine imposante Bautätigkeit verschafften ihm eine einzigartige Autorität. Dennoch konnte er Entscheidungen in heiklen Fragen nicht eigenmächtig treffen, sondern blieb stets auf Konsensbildung in der Führungsschicht angewiesen. Er achtete darauf, nicht wie ein Herrscher aufzutreten, sondern wie ein Bürger unter Bürgern.

Das außerordentliche Ansehen, das Cosimo genoss, spiegelte sich in der posthumen Verleihung des Titels Pater patriae (,,Vater des Vaterlandes") wider. Mit seinem Vermögen ging die informelle Machtstellung, die er errungen hatte, auf seine Nachkommen über, die seine mäzenatische Tätigkeit in großem Stil fortsetzten. Bis 1494 spielten die Medici in der florentinischen Politik und im kulturellen Leben eine dominierende Rolle.

In der modernen Forschung werden Cosimos Leistungen überwiegend positiv beurteilt. Seine staatsmännische Mäßigung und Weitsicht, seine unternehmerische Kompetenz und sein kulturelles Engagement finden viel Anerkennung. Andererseits wird auch auf das große Konfliktpotenzial hingewiesen, das sich aus der massiven, andauernden Dominanz einer übermächtigen Familie in einem republikanischen, traditionell antiautokratischen Staat ergab. Längerfristig erwies sich Cosimos Konzept der indirekten Staatslenkung mittels eines Privatvermögens als nicht tragfähig; im letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts brach das von ihm etablierte System zusammen.

Nach dem Zusammenbruch des staufischen Kaisertums im 13. Jahrhundert war in Nord- und Mittelitalien, dem sogenannten Reichsitalien, ein Machtvakuum entstanden, das niemand auszufüllen vermochte. Wenngleich die römisch-deutschen Könige im 14. und 15. Jahrhundert weiterhin Italienzüge unternahmen (wie Heinrich VII., Ludwig IV. und Friedrich III.), gelang es ihnen nicht, die Reichsgewalt in Reichsitalien dauerhaft durchzusetzen. Die traditionelle Tendenz zur Zersplitterung der politischen Landschaft setzte sich im Spätmittelalter allgemein durch. Es bildete sich eine Vielzahl von lokalen und regionalen Machtzentren heraus, die einander fortwährend in wechselnden Konstellationen bekämpften. Die wichtigsten unter ihnen waren die großen Städte, die keine übergeordnete Gewalt akzeptierten und nach der Bildung größerer von ihnen kontrollierter Territorien strebten. Nördlich des Kirchenstaats waren die Hauptakteure das autokratisch regierte Mailand, die bürgerliche Republik Florenz und die Adelsrepublik Venedig, die nicht zu Reichsitalien gehörte. Die Politik war in erster Linie von den scharfen Gegensätzen zwischen benachbarten Städten geprägt. Oft bestand zwischen ihnen eine Erbfeindschaft; die größeren versuchten, die kleineren niederzuhalten oder völlig zu unterwerfen, und stießen dabei auf erbitterten Widerstand. Die Kosten der immer wieder aufflackernden militärischen Konflikte führten häufig zu einer gravierenden wirtschaftlichen Schwächung der beteiligten Kommunen, was jedoch die Kriegslust kaum dämpfte. Überdies wurden in den Städten heftige Machtkämpfe zwischen einzelnen Sippen und politischen Gruppierungen ausgetragen, die gewöhnlich zur Hinrichtung oder Verbannung der Anführer und namhaften Parteigänger der unterlegenen Seite führten. Ein Hauptziel der meisten politischen Akteure war die Wahrung und Vermehrung der Macht und des Ansehens der eigenen Familie.
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 Leonardo Federico Emilio de' Medici



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