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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

⚫ Italien, Florenz, Basilica di San Lorenzo, Fürstenkapell: Francesco I. de’ Med

Begonnen von Leon, 30. April 2024, 12:59:33

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Leon

⚫ Italien, Florenz, Basilica di San Lorenzo, Fürstenkapelle: Francesco I. de' Medici


Basilica di San Lorenzo | Fürstenkapelle | Grab

Francesco de' Medici (deutsch Franz I.; * 25. März 1541 in Florenz; † 19. Oktober 1587 in Poggio a Caiano) aus der Familie Medici war vom 21. April 1574 bis 17. Oktober 1587 Großherzog der Toskana in der Nachfolge seines Vaters Cosimo I., den er bereits seit 1564 als Regent vertreten hatte. Seine Mutter war Eleonora von Toledo.

Francesco heiratete am 18. Dezember 1565 Johanna von Österreich (* 24. Januar 1548; † 10. April 1578), eine Tochter des Kaisers Ferdinand I. Nach dem Tod seines Vaters regierte er Florenz mit Selbstherrlichkeit und in der Manier eines Despoten. Minister, die sich ihm nicht völlig ergeben zeigten, verloren jeden Einfluss. Er zwang seine Stiefmutter, sich in einen Konvent zurückzuziehen, und hielt seine Brüder aus Florenz fern. Man sagt von ihm, dass er die Privilegien der Macht liebte, weniger ihre Bürden.

Während Cosimo die Unabhängigkeit seines Staates behauptet hatte, schloss sich Francesco eng an Österreich an. Dafür bestätigte der Kaiser ihm nun den Titel eines Großherzogs der Toskana, den Cosimo vom Papst erhalten, der Kaiser aber bisher nicht anerkannt hatte. An Spanien zahlte er große Geldsummen, die für das Volk von Florenz eine harte Belastung darstellten. Um die Schutzmächte Österreich und Spanien nicht zu verstimmen, ließ er die Beziehungen zu Frankreich ruhen.

Ökonomisch erlebte Florenz in seiner Regierungszeit einen Niedergang. Hohe Getreidesteuern belasteten die Bauern so stark, dass die Landwirtschaft in der Maremma zum Teil zum Erliegen kam. Den Handel machte er zu einem Monopol des herzoglichen Hauses, was dem Land als Ganzem schadete. Auch die Industrie erlitt unter seiner Regierung einen Rückschlag. Die von Francesco gegründeten Porzellan-Manufakturen (sog. Medici Porzellan oder Weichporzellan) und Pietra-Dura-Werke erlebten erst nach seinem Tod eine Blüte.

Im Oktober 1587 erkrankten Francesco und seine Ehefrau Bianca nach einem gemeinsamen Abendessen mit seinem Bruder Ferdinando (1549–1609) schwer. Ferdinando, der seit einigen Wochen in der Villa mit dem Paar lebte, isolierte das Paar sofort nach dem plötzlichen Ausbruch der Erkrankung und übernahm die Kontrolle des Haushalts. Francesco verstarb am 19. Oktober 1587 in seiner Villa in Poggio a Caiano, seine Ehefrau Bianca verstarb wenige Stunden später am darauffolgenden Tag.

Nach dem überraschenden Tod des Ehepaares ließ Ferdinando eine Obduktion der Leichen vornehmen, und verkündete, dass diese Malaria als Todesursache ergab. Trotzdem hielten sich hartnäckig Gerüchte über einen möglichen Giftmord, insbesondere wegen des kurzen zeitlichen Abstands des Todes nach elftägiger Krankheit des Paares. Im Jahr 2006 veröffentlichten der Toxikologe Francesco Mari und die Historikerin Donatella Lippi einen Bericht, in dem sie eine erhöhte Arsenkonzentration in den Überresten von Francescos Körper bekanntgaben. Das wurde kurz darauf durch den Pathologen Gino Fornaciari vom Medici Projekt, in dem ab 2004 systematisch die Überreste der Medici untersucht wurden, heftig kritisiert. 2010 veröffentlichte er eine DNA-Analyse der Skelettreste von Francesco, die eindeutig DNA von Plasmodium falciparum, dem Erreger der besonders tödlichen Malaria tropica, nachwies. Fornacieri hielt auch die Zuordnung der Proben durch Mari und Lippi für nicht eindeutig belegt (sie hatten ein Barthaar von Francesco gefunden und in einer anderen Kirche Eingeweide, die sie beide Francesco zuordneten und Bianca). Ein möglicherweise erhöhter Arsengehalt erkläre sich nach dem Pathologen Gino Fornaciari zum Beispiel durch die Behandlung der Malaria mit Arsen durch die damaligen Ärzte, sekundäre Kontamination nach dem Tod oder durch die alchemistischen Experimente von Francesco. Nach Fornaciari konnte durch seinen Fund die offizielle Todesursache, Tod durch Malaria, eindeutig bestätigt werden. Eine entsprechende Untersuchung seiner Ehefrau Bianca konnte zunächst nicht vorgenommen werden, da ihr Bestattungsort unbekannt ist. So wurden im Jahr 1857 alle Angehörigen der Medici exhumiert und in ihren heutigen Gräbern wieder bestattet. Die Medizinhistorikerin Donatella Lippi hält 2015 weiterhin daran fest, dass eine Arsenvergiftung die Ursache war, und stützt sich dabei auf neue Archivfunde: ein Bericht von Ferdinando an den Papst schildert Symptome der Erkrankten, die nach Lippi auf Arsenvergiftung deuten. Nachweise der DNA von Malariaerregern besagen nach ihr nichts über die Todesursache, da Malaria damals dort endemisch war.

Der Maler Giuseppe Moricci (Florenz 1806–1879), der der damaligen Exhumierung beiwohnte, beschrieb die Leiche Francescos mit herabhängender rechter Gesichtshälfte, rechter Klauenhand, nach innen rotierter rechter Schulter, geschwundenem rechten Wadenmuskel und rechtem Klumpfuß, der außerdem orthopädisch angepasstes Schuhwerk aufwies, was für einen Schlaganfall spricht. Ursache und Zeitpunkt des Schlaganfalls sind unbekannt. Jedoch sind Blutungen in die Capsula interna des Gehirns als Folge von Malariainfektionen bekannt. In allen offiziellen Porträts, die während seiner Lebenszeit gemalt wurden, ist der Großherzog immer in bester Gesundheit und Verfassung dargestellt.

Da Francesco weder aus seiner ersten noch aus seiner zweiten Ehe überlebende legitime männliche Nachkommen hatte, wurde sein Bruder Kardinal Ferdinando Großherzog, der daraufhin sein Amt als Kardinal aufgab.
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 Leonardo Federico Emilio de' Medici



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