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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🏞  Regen - Cham

Begonnen von LucaBauer, Heute um 14:19:36

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LucaBauer

🏞  Regen - Cham


Cham
Bild 2: Cham, Marktplatz

Cham, (boarisch Cham) [kaːm] ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberpfalz in Ostbayern.

Die Stadt ist zentraler Wirtschaftsstandort der Region Oberer Bayerischer Wald mit der Funktion eines Oberzentrums in Bayern.

Cham liegt etwa 60 km nordöstlich von Regensburg am Fluss Regen, einem linken Nebenfluss der Donau, in der Cham-Further Senke, einem langgestreckten Taleinschnitt, der die quer dazu verlaufenden Mittelgebirgszüge des Oberpfälzer Waldes im Nordosten vom Bayerischen Wald bzw. dem Künischen Gebirge im Südosten teilt. Etwa 20 km nordöstlich des Hauptortes verläuft die tschechische Grenze, und etwa 90 km nordöstlich liegt Pilsen. Cham wird deshalb auch als ,,Tor zum Bayerischen Wald und zum Böhmerwald" bezeichnet. Weil der Regen die Chamer Altstadt in einem weiten Bogen umschließt, gibt es für Cham in der Touristik auch die Bezeichnung ,,Stadt am Regenbogen".

Der Burg- und Stadtname Cham bzw. Camma ist keltischen Ursprungs und bedeutet ,,an der Kurve" oder ,,Krümmung" (vgl. irisch cam ,gebogen, verbogen; unaufrichtig; falsch', schottisch-gälisch cam ,gebogen, verbogen; schief, krumm; einäugig', Manx cam ,gebogen, verbogen, verdreht; missgestaltet; hinterlistig; schief, krumm' < altirisch camm ,gebogen, verbogen, gewunden, verdreht' < urkeltisch *kambos). Von dem keltischen Wort leitet sich auch der tschechische Name der Stadt, Kouba, ab. In der Nähe des Chamer Stadtteils Altenstadt mündet das windungsreiche Flüsschen Chamb in den Regen. Deshalb ist es vermutlich der keltische Namensgeber für die spätere Königsburg Camma und die erste Siedlung ,,am Regenbogen". Später wurde der Name Cham volksetymologisch zu ,,Kamm" gestellt (althochdeutsch kamb(o), mittelhochdeutsch kamp), weshalb das Wappen der Stadt auch einen Kamm enthält. 1125 und 1240 fand der Name Kambe, 1270 der Name Chambe und 1800 der Name Kamm Verwendung.

Die spätere Mark Camma war zur Zeit der Agilolfinger (6. bis 8. Jahrhundert) Herzogsland. Sie wurde im Jahr 788 Königsland und war damit an den römisch-deutschen Wahlkönig oder Kaiser gebunden. Im Jahr 748 gründeten Benediktinermönche aus dem Regensburger Kloster Sankt Emmeram in Chammünster, einem heutigen Stadtteil von Cham, eine Cella (klösterliche Niederlassung). Sie wurde als sogenannte Urpfarrei (mit dem späteren Marienmünster) zu einem Ausgangspunkt der Besiedelung und Christianisierung des Oberen Bayerischen Waldes sowie des mittleren Böhmerwaldes. Während der Regierungszeit der Liudolfinger (Ottonen) wurde um 976 mit der auf Königsland erbauten Burg Camma und weiteren befestigten Burgen eine Grenzsicherungsorganisation errichtet, in welcher sich mit anderen Orten auch die spätere Stadt Cham (Camma) entwickelte.

Zu der im 10. Jahrhundert geschaffenen, 1055 erstmals genannten Mark Camma (Böhmische Mark) mit der Burg Camma (Cham) besaßen die Diepoldinger-Rapotonen, Burggrafen des Nordgaus und Markgrafen von Cham und Vohburg, wohl seit 1056 auch Ländereien an der Donau zwischen Wien und Preßburg, die Herrschaft Petronell und die Herrschaft Rohrau nahe der Grenze zum Königreich Ungarn. Diese hatte Pfalzgraf Rapoto V. von Bayern von Kaiserin Agnes erhalten. Erbe Rapotos war sein Vetter Diepold III., der neben der Mark Cham und der Herrschaft Vohburg an der Donau Ländereien im Chiemgau und in Schwaben besaß und seine Herrschaft durch Landesausbau im Egerland erweiterte. Er war ab 1147 Schwiegervater des späteren Kaisers Friedrich Barbarossa.

1204 nach dem Erlöschen ihrer Manneslinie fiel die Markgrafschaft Camma an das Haus Wittelsbach. 1255 gelangte die Mark Camma bei der Teilung Bayerns an Niederbayern, bei dem es bis auf die Jahre 1708–1714 verblieb.

Der Ort Cham wurde im Jahr 976 als Civitas Camma erstmals als Stadt erwähnt. Sie lag damals auf dem Höhenzug bei dem Dorf Altenstadt und war der Reichsburg Camma, die den Handelsweg nach Böhmen sicherte, untertänig.

Die damaligen Anführer sollen in einer Burg auf dem Galgenberg, die Gefolgsleute zwischen Altenstadt und Chammünster gelebt haben.

m das Jahr 1000 erhielt Cham eine eigene Münzstätte, welche den sogenannten Chamer Denar prägte.

Im 12. bzw. 13. Jahrhundert wurde die Stadt an ihren heutigen Standort verlegt. Die erste Nachricht über eine christliche Kirche stammt aus dem Jahr 1210, als Herzog Ludwig der Kelheimer aus dem Hause Wittelsbach eine ecclesia in novo foro chambe, eine Kirche auf dem neuen Markt Cham, dem Deutschen Orden in Regensburg schenkte.

Während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert durchlebten die Chamer Bürger harte Zeiten. 1429 belagerten eine Heeresgruppe der Hussiten, die 1420 die Stadt Prachatitz (Prachatice) in Südböhmen (Jihočeský kraj) erobert und grausam gegen die Bevölkerung gewütet hatten, von Goldenkron (Zlatá Koruna) kommend, wo sie 1429 das Kloster Goldenkron (Kloster Zlatá Koruna) niedergebrannt hatten, die Stadt. Bei Satzdorf, vor den Toren Chams, gelang einem Ritterheer des Deutschen Ordens am 29. September 1429 ein Sieg über die Hussiten. Heinrich Notthafft von Wernberg der Reiche, auf Burg Runding bei Cham, trug erheblich zu diesem Sieg bei. Auch die Chamer Bürger griffen hierbei zu den Waffen, sie verfolgten die Hussiten bis nach Böhmen und kamen mit reicher Beute zurück. Eine weitere Niederlage der Hussiten in der nahen Schlacht bei Hiltersried am 21. September 1433 hinderte deren Vordringen nach Regensburg und Niederbayern.

1489 gründeten Adelige im Bayerischen Wald den Löwlerbund, eine Adelsgesellschaft des 15. Jahrhunderts, die gegen den bayerischen Herzog Albrecht IV. (Bayern) und dessen Ansprüche hinsichtlich finanzieller Leistungen für seine kriegerischen Auseinandersetzungen, gerichtet war. Dieser Bund tagte in einem Gebäude am Marktplatz der Stadt Cham, dem späteren Gasthof Zur Krone.

In den Jahren 1555 bis etwa 1628 war Cham nach dem Augsburger Reichs- und Religionsfrieden, dem sich Ottheinrich von der Pfalz aus dem Hause Wittelsbach angeschlossen hatte, evangelisch-lutherisch und wurde nach drei Generationen während der Rekatholisierung in Bayern wieder römisch-katholisch.

Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648) wurde ,,die kleine Festung Cham" an der Heeresstraße von Böhmen nach Süddeutschland fünfmal von wechselnden Söldnerheeren und deren Kommandeuren besetzt, zu Zahlungen und Einquartierungen gezwungen.

Während der Bayerischen Diversion im Spanischen Erbfolgekrieg unter Kurfürst Max II. Emanuel kam auch die Stadt Cham nach dessen gescheiterten Rangerhöhungsplänen im Jahre 1703 an den römisch-deutschen Kaiser Joseph I. (1678–1711). Dieser belehnte Kurfürst Johann Wilhelm mit der Oberpfalz und auch der Grafschaft Cham, bis das neuerworbene Gebiet nach dem Friedensschluss 1715 wieder an Bayern fiel.

1742 eroberten die Panduren während des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740–1748) unter Franz Freiherr von der Trenck die Stadt, die sie neun Tage lang plünderten und schließlich am 9. September 1742 in Brand setzten, ehe sie weiterzogen. Der Stadtkern mit seinen historischen Bauwerken wurde wieder aufgebaut.

Die Grafschaft Cham wurde am 8. November 1804 mit der ,oberen Pfalz' vereinigt.

Cham erhielt im Zuge der Industrialisierung im Jahr 1861 einen Eisenbahnanschluss. Es folgte eine Phase relativen Wohlstands, da Cham zu den wichtigsten süddeutschen Holzumschlagplätzen gehörte. Hier wurde das auf dem Regen aus dem Bayerischen Wald getriftete Holz auf die Bahn verladen. Mit der Eröffnung der Bahnlinie von Deggendorf nach Bayerisch Eisenstein im Künischen Gebirge im Jahr 1877 ging die Bedeutung der Stadt Cham als Holzumschlageplatz zurück.

Im Jahr 1933 wurden noch 66 jüdische Einwohner gezählt (1,3 % von 5.039), die infolge des Judenboykotts und der zunehmenden Repressalien in den folgenden Jahren teilweise auswanderten beziehungsweise in andere Orte verzogen. Zu gewaltsamen Aktionen gegen jüdische Geschäfte kam es ab Dezember 1936 (Schuhgeschäft Eisfeld). Die Anzahl jüdischer Einwohner in Cham sank von 24 im Oktober 1938 auf 20 am 1. Januar 1939. Infolge der Novemberpogrome 1938 verließen weitere jüdische Einwohner die Stadt. Bis zum 1. Januar 1940 verblieben in Cham noch sechs, 1942 vor Beginn der Deportationen noch zwei jüdische Personen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1945 bei einem Luftangriff 63 Menschen getötet und 46 verletzt, als 90 Lancaster und 11 Mosquito der No. 5 Bomber Group der Royal Air Force die Bahnanlagen von Cham angriffen. Bereits am 1. März waren bei einem Tieffliegerangriff auf einen in Altenschwand haltenden Zug mit Flüchtlingen aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, dem Sudetengau und Ostdeutschland 28 Menschen getötet und über 70 verletzt worden. Am 23. April 1945 wurde Cham von der 11. US-Panzerdivision eingenommen. Im Ortsteil Janahof wurde ein Kriegsgefangenenlager für 20.000 Menschen eingerichtet. Von Regensburg kommend, besetzten Ende April 1945 US-amerikanische Truppen die Stadt Cham, das Regental und Böhmen bis zur Linie Karlsbad, Pilsen und Budweis. Im Oktober 1945 übergaben sie das von ihnen in breiter Front besetzte Gebiet in West- und Südböhmen sowjetischen Truppenverbänden. Durch zahlreiche Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland, die in Cham ansässig wurden, erhöhte sich die Einwohnerzahl der Stadt nach Kriegsende von 5.860 auf über 10.000. Der Ortsteil Michelsdorf wurde in der Nachkriegszeit vor allem von belarussischen Emigranten besiedelt.

Im Grenzgebiet zu Niederbayern und der Oberpfalz bestanden bis zur Revolution von 1989 die Grenzbefestigungen der ČSSR im Kalten Krieg mit Visumzwang und strengsten Kontrollen durch die Tschechoslowakische Sozialistische Republik.

Am 25. Mai 2009 erhielten die Stadt und der Landkreis Cham den von der Bundesregierung verliehenen Titel ,,Ort der Vielfalt" und baute neue Erwerbsquellen durch mittelständische Betriebe und Förderung der Touristik aus.
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Luca Bauer
 > Redaktion