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  • ☀️ Frankreich, Gard, Camargue: Aigues-Mortes 10 0 10 1

☀️ Frankreich, Gard, Camargue: Aigues-Mortes

Begonnen von Robis, 19. Juli 2024, 08:19:42

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Robis

☀️ Frankreich, Gard, Camargue: Aigues-Mortes


Blick über die Salzwiesen auf die Stadtmauer und Tour de Constance von Aigues-Mortes

Aigues-Mortes [ɛgˈmɔʀt] (okzitanisch Aigasmòrtas) ist eine Stadt im französischen Département Gard mit 8685 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Sie ist eine der größten noch erhaltenen mittelalterlichen Festungsstädte.

Der Name ,,Aigues-Mortes" bedeutet tote Wasser. Die Einwohner werden gemeinhin Aiguemortais bzw. Aiguemortaises genannt.

Im 13. Jahrhundert als Hafenstadt konzipiert, lag Aigues-Mortes damals an den Ufern einer großflächigen Lagune und war durch Kanäle mit dem Mittelmeer verbunden. Zum westlichen Delta der Rhône führten Wege durch weitläufige Moore. Anlässlich der Stadtgründung wurde eine Fernstraße auf einem Damm angelegt, die die einzige Verbindung zum Festland bildete und durch den Tour Carbonnière verteidigt wurde.

Nach der Verlandung der Flachwasserzone liegt Aigues-Mortes heute rund sechs Kilometer vom Meer entfernt, ist aber von dort aus noch über einen Kanal erreichbar. Die Stadt liegt außerdem am Canal du Rhône à Sète, einer schiffbaren Verbindung zwischen der Rhone und Sète. Von dort besteht eine Verbindung zum Canal du Midi.

Gaius Marius erwähnt eine Siedlung an diesem Ort um 102 v. Chr. Der Name Ayga Mortas (,,Totes Wasser") wird erstmals im 10. Jahrhundert verwendet.

Bis in das 13. Jahrhundert hinein besaß der französische König kein Land in Süd-Frankreich. Das Gebiet der Provence gehörte zum Heiligen Römischen Reich, während das Languedoc-Roussillon den Königen von Aragón gehörte.

1240 erwarb Ludwig IX., der Heilige, das Gebiet. Er ließ zwischen 1241 und 1250 zunächst die Tour de Constance errichten und begann 1248 mit der Anlage der Stadt als Bastide. Damit gewann er seinen ersten Mittelmeerhafen auf eigenem Gebiet. Von hier brach der König zum Sechsten (1248–1254) und Siebten Kreuzzug (1270) auf. 1270 starb Ludwig während des Kreuzzuges an Typhus. Die Stadt war zu dieser Zeit fast fertiggestellt. Auf dem Hauptplatz der Stadt steht eine Statue des Königs aus dem 19. Jahrhundert.

Ab 1268 wurde zur Finanzierung des Baus der Stadtmauer eine Steuer von einem Pfennig pro Pfund einer Ware erhoben. Die Nachfolger Ludwig IX., insbesondere sein Sohn Philipp der Kühne, ließen später ein Festungsviereck mit einem umlaufenden Wehrgang und 10 darin regelmäßig verteilten Stadttoren anlegen. Als Planer gilt der Baumeister Eudes de Montreuil. Das Fundament der von ihm entworfenen Stadtmauer ruht auf einer hölzernen Plattform, die von Eichenpfählen gestützt wird, die bis auf den festen Grund im Boden gerammt sind. Sie ist 1634 m lang. Während des Krieges mit Aragón stockte der Ausbau, wurde aber auf Betreiben Philipp IV. des Schönen wieder aufgenommen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Stadtmauer vollendet. Sie ist heute noch vollständig erhalten. Aigues-Mortes gilt im Städtebau als herausragendes Beispiel der mittelalterlich-geschlossenen Stadt und wird bei Le Corbusier und Leonardo Benevolo besprochen.

Hauptsehenswürdigkeit ist die vollständig erhaltene Stadtmauer mit dem Wehrturm Tour de Constance. Dieser und andere Türme der Stadtmauer dienten zur Zeit der Hugenottenkriege als Gefängnis für Protestanten. Abraham Mazel, einem Anführer der protestantischen Widerstandsbewegung (Kamisarden), gelang 1705 die unmöglich erschienene Flucht aus diesem Turm. Die durch ihre lange Gefängnisstrafe bekannt gewordene Marie Durand war dort 38 Jahre, von 1730 bis 1768, lang eingekerkert, da sie ihrem protestantischen Glauben nicht abschwor.

Im Mittelalter lag Aigues-Mortes inmitten eines Sumpfgebiets. Der einzige Zugang zur Stadt von der Landseite führte durch den Wacht- und Zollturm Tour Carbonnière, dessen älteste erhaltene Erwähnung von 1346 stammt. Der Turm liegt 3,2 km nordnordöstlich der Bastide auf dem Gebiet der Gemeinde Saint-Laurent-d'Aigouze.

Die Kirche Notre-Dame-des-Sablons war Ausgangspunkt des siebten und des achten Kreuzzugs. Sehenswert sind auch die Kapellen der Grauen und der Weißen Büßer (Chapelle des Pénitents gris und Chapelle des Pénitents blancs).
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Robis Ramires

Il n'y a pas de verités moyennes.Es gibt keine Halbwahrheiten.


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