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  • ☀️ Bayern, Schwaben, Augsburg: Fuggerei 10 0 10 1

☀️ Bayern, Schwaben, Augsburg: Fuggerei

Begonnen von Michi, 29. August 2024, 07:45:43

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Topic keywords [SEO] BayernAugsburgSchwabenTäglichFuggereiSozialsiedlungJahreskaltmiete0.88 €Ein VaterunserEin GlaubesbekenntnisEin Ave Maria

Michi

☀️ Bayern, Schwaben, Augsburg: Fuggerei


Die Fuggerei in Augsburg ist eine der ältesten bestehenden Sozialsiedlungen der Welt. Die Reihenhaussiedlung stiftete Jakob Fugger ,,der Reiche" im Jahr 1521. Heute wohnen in den 140 Wohnungen der 67 Häuser 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger für eine Jahres(kalt)miete von 0,88 Euro. Sie sprechen dafür täglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Bis heute wird die Sozialsiedlung aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten. Das Fürstlich und Gräflich Fuggersche Familienseniorat fungiert als Aufsichtsgremium der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungs-Administration, die die Fuggerei und acht Fuggersche Stiftungen betreut.

Die Fuggerei wurde am 23. August 1521 von Jakob Fugger als Wohnsiedlung für bedürftige Augsburger Bürger gestiftet. Im Stiftungsbrief wurde festgelegt:

,,Namlich so sollen soliche hewser Fromen Armen taglönern und handtwerckern und burgern und inwonern dieser stadt Augsburg, die es notturftig sein und am besten angelegt ist, umb gottes willen gelichen und darin weder schankung muet und gab nit angesehen ..."

Erbaut wurde die Anlage zwischen 1516 und 1523 unter Federführung des Baumeisters Thomas Krebs. Damals entstanden 52 Häuser in sechs Gassen, in jedem Haus waren zwei Wohnungen untergebracht. Eines der Häuser war für Verwaltungsaufgaben vorgesehen, weshalb nur 102, und nicht 104 Wohnungen zur Verfügung standen. Die nach weitestgehend standardisierten Grundrissen erstellten Wohnungen in den durchwegs zweigeschossigen Häusern waren für die Verhältnisse der Entstehungszeit großzügig geplant. Geradezu modern war die Konzeption der Fuggerei als Hilfe zur Selbsthilfe. Die Sozialsiedlung war für von Armut bedrohte Handwerker und Taglöhner gedacht, die aus eigener Kraft, zum Beispiel wegen einer Krankheit, keinen eigenen Haushalt führen konnten. Sie konnten innerhalb und außerhalb der Fuggerei ihrem Broterwerb nachgehen und sollten im Fall der wirtschaftlichen Erholung wieder ausziehen. Den Bewohnern der Fuggerei blieb eine für die damalige Zeit geradezu luxuriöse Privatheit erhalten.

Die Fuggerei beherbergte bis ins 20. Jahrhundert vor allem Familien mit oft mehreren Kindern. In die Sozialsiedlung durften nur ,,würdige Arme" einziehen. Bettler wurden nach dem Willen des Stifters nicht aufgenommen.

Ihren Namen erhielt die ,,Fuckerey" schon 1531. Der erste Fuggerei-Geistliche war der 1925 heiliggesprochene Jesuit Petrus Canisius. 1581/82 errichtete der Baumeister Hans Holl in der Siedlung die von Markus und Philipp Eduard Fugger gestiftete Kirche St. Markus. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Fuggerei von den Schweden bis 1642 weitgehend zerstört. Von 1681 bis zu seinem Tod 1694 lebte Franz Mozart, der Urgroßvater des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, in der Fuggerei.

Erweiterungen der Fuggerei erfolgten in den Jahren 1880 und 1938. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Siedlung bei einem britischen Fliegerangriff in der Augsburger Bombennacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 bei zwei Luftangriffen der Royal Air Force auf Augsburg zu etwa zwei Dritteln zerstört. Bereits am 1. März 1944 beschloss das Fürstlich und Gräflich Fuggersche Familienseniorat schriftlich den Wiederaufbau der Fuggerei.

Ab 1945 wurde die Sozialsiedlung mit Mitteln aus der Stiftung nach den Plänen von Raimund von Doblhoff nach historischem Vorbild wieder aufgebaut, sodass bereits 1947 die ersten Gebäude wieder bezogen werden konnten. In den 1950er Jahren war der Wiederaufbau abgeschlossen. Bis 1973 wurde die Fuggerei auf hinzuerworbenen angrenzenden Trümmergrundstücken um etwa ein Drittel auf heute 67 Häuser mit 140 Wohnungen erweitert.

Älter und damit Vorläufer der Fuggerei sind beispielsweise die Beginenhöfe in Belgien, nachdem im 13. Jahrhundert der rein religiöse Charakter aufgegeben und sie zu karitativen Zwecken umgewidmet worden waren, die Seelhäuser in Nördlingen sowie in Augsburg selbst die sogenannten St. Antonspfründe.

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"Michi" Ilija Gosha Smirnow



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