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NIEDERLANDE »Wir werden eskalieren«

Begonnen von Armin, 11. August 2022, 07:00:26

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Armin

Niederländische Landwirte protestieren gegen Regierung, die neue Stickstoffregelungen durchsetzen will


Bart Maat/ANP/dpa || »Aktionsbauern« auf der Autobahn A1 zwischen Kootwijk und Stroe (22.6.2022)


In den Niederlanden protestieren wütende Bauern seit Monaten gegen die Regierung in Den Haag. Vergangene Woche setzten sich der gemäßigte Bauernverband LTO und Regierungsvertreter erstmals an einen Tisch. Die militante Farmers Defence Force (FDF) ist vom Ergebnis enttäuscht. »Wenn ich die Stimmung richtig einschätze, könnt ihr euch auf die härtesten Aktionen einstellen, die wir jemals durchgeführt haben«, drohte ihr Vorsitzender Mark van den Oever am Freitag.

Die Landwirte sind unter sich gespalten. Die einen wollen länger mit der Regierung verhandeln, die anderen härter protestieren. Und dann gibt es da noch die Ökobauern, die wie die Regierung der Meinung sind, dass der Viehbestand und damit der Stickstoffausstoß aus Gründen des Klimaschutzes tatsächlich verringert werden müssen. Sie saßen am Freitag ebenfalls am Verhandlungstisch.

Asbest auf der Autobahn
Die »Verhandlungsbauern« seien gescheitert, und deshalb müssten die »Aktionsbauern« wieder an die Arbeit gehen, schlussfolgerte Van den Oever. »Wir werden definitiv eskalieren«, kündigte er in den niederländischen Medien an. Was das genau bedeutet, wollte er nicht preisgeben. Nur soviel: »Niemand ist dafür, Asbest auf die Autobahn zu schütten«, zitierte ihn die Internetzeitung Metronieuws am Sonntag.

Hintergrund der Aussage: Vor zwei Wochen kippten Landwirte vielerorts große Mengen Mist, Schutt und Abfall auf Autobahnen und Landstraßen. »Das ist der einzige Boden, den ihr bekommt!« stand auf einem Transparent. Weil sich darunter teilweise asbesthaltiges Material befand, mussten zur langwierigen Räumung Spezialfirmen anrücken. Bei Drachten in Friesland wurde ein Autofahrer von einem dieser unerwarteten Hindernisse überrascht und fuhr dagegen. Es entstand erheblicher Sachschaden.

Unfälle im Zusammenhang mit plötzlich in der Dunkelheit auftauchenden Blockaden häufen sich. Die Provokationen ebenfalls. In der Nacht zum Sonntag brannte auf der Böschung der Autobahn A1 auf halbem Weg zwischen Apeldoorn und Amersfoort wieder ein Autoreifen. Inzwischen normal, nur ein schockierendes Detail war neu: Im Schein des Feuers hing am Geländer einer Brücke über der Autobahn die blutrote Hakenkreuzfahne der NSDAP.

Die Nazifahne
Noch ist längst nicht bewiesen, ob Landwirte dafür verantwortlich sind, aber der Verdacht steht durchaus im Raum. »Wir haben damit absolut nichts zu tun«, beteuerte Milchbauer Gert-Jan Brouwer am Sonntag gegenüber dem Regionalsender Omroep Gelderland. »Das ist eine große Schande. Das darf in den Niederlanden nicht passieren.« Brouwer ist in der Gegend als Aktivist bekannt. Sein Hof liegt im besonders unruhigen Dörfchen Stroe ganz in der Nähe der besagten Autobahnbrücke. In den sozialen Medien stimmen ihm viele Landwirte zu. Tenor: Die Nazifahne gehe eindeutig zu weit.

Wüste Drohungen
»Greifen jetzt auch Rechtsextreme in die gesellschaftlichen Unruhen ein?« fragte die Regionalzeitung De Gelderlander am Sonntag besorgt. Selbst Landwirte bestreiten das nicht mehr. »Ein rechtsextremer lokaler Aktionsleiter geht mit dem Traktor voran. Andere Landwirte folgen in dem Glauben, dass es um die Interessen der Bauern geht«, schrieb die landwirtschaftliche Wochenzeitung Nieuwe Oogst (Neue Ernte) am Montag in ihrer Onlineausgabe. Inzwischen tauchen die führenden Köpfe der rechten Szene bei vielen Demos auf. »Die Bauern werden wieder missbraucht«, schlussfolgert Nieuwe Oogst.

Eins ist sicher: Die Stimmung in den Niederlanden wird täglich aggressiver. Gegen die Betriebe, die den Mist und Müll von den Autobahnen räumen, werden im Internet wüste Drohungen ausgestoßen. Umgekehrt lassen Unbekannte ihren Mordphantasien gegen Caroline van der Plas, der einzigen Abgeordneten der Bauern-Bürger-Bewegung, freien Lauf. Ob dahinter militante Bauern stecken, die ihr übelnehmen, dass sie sich von den brennenden Heuhaufen distanziert hat, oder Menschen, die ihr das Gegenteil unterstellen, ist unbekannt.

Quelle: junge Welt
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   Armin Scheider
      > Journalist

Die Presse muss die Freiheit haben, alles zu sagen,
damit gewisse Leute nicht die Freiheit haben, alles zu tun.


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