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NACHBARSTAAT TÜRKEI Der tägliche Terror

Begonnen von Kasper, 18. August 2022, 10:02:26

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Kasper

2022 mehr als 40 Tote nach türkischen Drohnenangriffen in Nordsyrien. Ausweitung von psychologischer Kriegführung


Angehörige von SDK-Kämpfern trauern um ihre durch die Türkei getöteten Verwandten (Kamischli, 3.11.2019)


Es vergeht kein Tag, an dem die mehrheitlich kurdisch-arabischen Gebiete Nord- und Ostsyriens nicht türkischen Angriffen ausgesetzt sind. Täglich melden die kurdischen Nachrichtenagenturen ANF und Anha zahlreiche Drohnenattacken, Mörserbeschuss und Artillerieeinschläge, die immerzu Tote zur Folge haben. Auch am Dienstag führte Ankara seinen »Krieg niederer Intensität«, den alltäglichen Terror, gegen die Bevölkerung der auch als Rojava bekannten Region, fort.

In Amude wurden bei türkischen Drohnenangriffen vier Kämpfer der Selbstverteidigungsarmee Syrisch Demokratische Kräfte (SDK) getötet. In Kobani starb der 12jährige Ebid Mihemed Heci infolge des Beschusses mit Artilleriegranaten. Laut ANF erreichten die türkischen Aggressionen in den vergangenen Wochen neue Eskalationsstufen. Besatzungstruppen Ankaras in der Region sowie von ihr kontrollierte islamistische Söldner hätten zwischen dem 1. und 13. August mehr als 600 Angriffe auf die Region durchgeführt. Dabei seien 15 Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Wie das Rojava Information Center am Dienstag meldete, handelte es sich in Amude um die 68. Drohnenattacke der Türkei im De-facto-Autonomiegebiet in diesem Jahr. Die Bilanz: 41 Tote und 77 Verwundete.

Lange hielten sich die SDK nach türkischen Angriffen zurück, um dem invasionswilligen Nachbarn keine weiteren Vorwände für die nächste Offensive zu geben. Dass die USA und Russland, die den Luftraum über Syrien kontrollieren, die Angriffe jedoch stillschweigend billigen, zwingt die SDK wohl nun, Gegenmittel zu ergreifen. Laut der oppositionellen, in Großbritannien ansässigen »Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte« hätten die SDK zur Vergeltung am Dienstag abend einen Mörserangriff auf einen türkischen Militärgrenzposten in Urfa durchgeführt, bei dem ein Soldat getötet und vier weitere verletzt worden seien. Früher oder später wird in Rojava offenbar mit einem erneuten Einmarsch Ankaras gerechnet, weshalb in den vergangenen Monaten vermehrt vom »revolutionären Volkskrieg« die Rede war. Zuletzt beschloss die kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) auf ihrem Kongress Ende Juni die Ausweitung der militärischen Ausbildung von Zivilistinnen und Zivilisten für den Fall der nächsten türkischen Invasion.

Noch fehlt dafür die Zustimmung aus Washington oder Moskau. Bis dahin setzt Ankara weiter auf psychologische Kriegführung: Am Dienstag abend wurde aus den Lautsprechern der Moscheen in Gaziantep an der syrischen Grenze verlautbart, dass die »heldenhafte türkische Armee gleich eine Operation gegen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)« beginnen werde und alle Einwohner zu Hause bleiben sollten. Farhad Schami, Mediensprecher der SDK, erklärte via Kurznachrichtendienst Twitter jedoch, dass es keine türkischen Truppenbewegungen gegeben habe. Möglich ist, dass mit der Ankündigung die Bevölkerung in Rojava in Panik versetzt und die Reaktion der SDK ausgetestet werden sollten. Zudem erklärte Schami, dass die Türkei plane, eine »große Zahl« von syrischen Geflüchteten aus der Türkei in die Region abzuschieben, wodurch die dort lebenden Kurdinnen und Kurden verdrängt werden würden.

Dabei bekam die protürkische Einstellung der syrischen Oppositionellen zuletzt Kratzer: Am Wochenende gab es in Dutzenden Städten in türkisch besetzten Gebieten Nordsyriens Proteste gegen den Aufruf des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu, die Regierungsgegner sollten sich mit Damaskus versöhnen. Dabei wurden auch türkische Flaggen verbrannt. Indes könnte die Aussöhnung zwischen der Türkei und der syrischen Regierung – über die seit Tagen in den türkischen Medien spekuliert wird – noch eine Weile dauern: Wie die syrische Nachrichtenagentur SANA am Dienstag meldete, seien bei türkischen Angriffen in der Nähe von Aleppo drei syrische Soldaten getötet worden, während Anha von 16 Toten sprach.

Quelle: junge Welt
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 Kasper Schneider



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