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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🟣 Heiliges Römisches Reich (HRR) > Welfen > Heinrich der Löwe

Begonnen von Julian, Heute um 13:39:44

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Julian

🟣 Heiliges Römisches Reich (HRR) > Welfen > Heinrich der Löwe


Herzog Heinrich der Löwe, Kartular des Klosters Weissenau (um 1220), St. Gallen, Kantonsbibliothek Vadiana,

Heinrich der Löwe (* um 1129/30 oder 1133/35; † 6. August 1195 in Braunschweig) aus dem Geschlecht der Welfen war von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (als Heinrich III.) sowie von 1156 bis 1180 Herzog von Baiern (als Heinrich XII.).

Heinrich der Löwe hatte 1152 als Herzog von Sachsen entscheidenden Anteil an der Königskrönung seines Vetters Friedrich Barbarossa. Dafür wurde er von Barbarossa in den folgenden Jahren intensiv gefördert. So erhielt er im Jahr 1156 auch das bayerische Herzogtum. In Norddeutschland konnte Heinrich eine königsgleiche Stellung aufbauen. Braunschweig machte er durch den Neubau der Stiftskirche St. Blasius und der benachbarten Burg Dankwarderode mit dem Standbild eines Löwen zu einem fürstlichen Repräsentationszentrum. Der aggressive Herrschaftsausbau des Herzogs in Sachsen und nördlich der Elbe rief allerdings den Widerstand der anderen sächsischen Großen hervor. Für die Unterstützung durch Barbarossa revanchierte sich Heinrich zunächst durch große Anstrengungen im Reichsdienst während der ersten Italienzüge.

Im Jahr 1176 wurde das Verhältnis jedoch schwer belastet, als sich der Herzog weigerte, angesichts eines bevorstehenden Kriegs mit den lombardischen Städten den Kaiser in einer bedrohlichen Situation militärisch zu unterstützen. Nach der Niederlage Barbarossas, dem Scheitern der Oberitalienpolitik und dem Friedensschluss von 1177 mit dem lange bekämpften Papst Alexander III. wurde Heinrich der Löwe auf Bestreben mehrerer Fürsten gestürzt und musste ins Exil nach Südengland gehen, aus dem er erst Jahre später zurückkehren konnte. Neben Friedrich Barbarossa galt er lange Zeit als wichtigster Protagonist des staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.

Die Herzogsgewalt in Bayern umfasste, anders als in Sachsen, vielleicht auch Amtsbefugnisse zur Führung des bayerischen Heeresaufgebots sowie die Landfriedenswahrung gegenüber fehdeführenden Adelsfamilien und beruhte möglicherweise auch auf der königlichen Bannleihe zur Ausübung der obersten Richtergewalt im Lande. Dennoch blieb Bayern für Heinrich nur ein Nebenland, da Sachsen deutlich bessere Entwicklungs- und Expansionsmöglichkeiten bot, während Bayern von allen Seiten durch andere Herrschaften umschlossen war. Auch eine Binnenexpansion durch Neuerwerbungen war hier nicht möglich, da nur wenige Adelsgeschlechter ausstarben. Zudem waren in Bayern Zahl und Bedeutung der herzoglichen Kirchenvogteien über Klöster und Stifte (wie Wilten, Wessobrunn, Ranshofen, Polling, Innichen, Reichersberg) geringer als in Sachsen. In Bayern verfügte der landfremde Herzog auch über weniger Eigengut und bewaffnete Leute als die alteingesessenen Familien wie die Wittelsbacher, die Vohburger oder die Andechser. Mit Ausnahme des weniger bedeutsamen Amtsgutes im Raum Regensburg, an der Salzach und am Inn besaß Heinrich nur die älteren welfischen Eigengutkomplexe im Gebiet des Lech und in Tirol, die er zudem mit Welf VI. teilen musste. Ähnlich wie in Sachsen stützte sich Heinrich der Löwe bei der Verwaltung dieser Besitzungen auf Ministerialen.


Urkunde Heinrichs des Löwen als Herzog von Bayern für das Kloster Reichenhall von 1172
Punktuell versuchte Heinrich aber auch in Bayern, seine Machtbasis durch wirtschaftlich-fiskalische Maßnahmen zu erweitern; nachweisbar sind diese in München, Landsberg und Reichenhall. Der Salzhandel mit seinen Transportwegen von Bayern nach Schwaben sollte seiner Kontrolle unterworfen werden. Aufsehen erregte seine Zerstörung der Isarbrücke bei Föhring im Gebiet des Bischofs Otto von Freising, mit der die wichtige Fernstraße des Salzhandels von Reichenhall nach Augsburg unterbrochen wurde. Damit versuchte er, dem Bischof von Freising die Einnahmen aus dem Brücken- und Marktzoll zu entwinden. Markt, Zoll und Münzstätte des Bischofs wurden geschlossen und fünf Kilometer weiter auf seinem Grund bei dem Ort Munichen, dem späteren München, verlegt, um hier auf der Handelsstraße von Salzburg ins Schwäbische Zoll einzunehmen.

Bischof Otto von Freising protestierte bei seinem kaiserlichen Neffen Friedrich I. Auf dem Pfingsthoftag am 14. Juni 1158 in Augsburg wurde der Konflikt durch einen Vergleich beigelegt, der zugunsten des Herzogs ausfiel. Die Verlegung von Münze, Markt, Zoll und Brücke wurde bestätigt, dem Bischof wurde jedoch ein Drittel der Einnahmen als Entschädigung zugesprochen, ein weiteres Drittel sollte Heinrich von ihm zu Lehen nehmen. Die Zollverwaltung sollte durch den Herzog, durch einen vom Bischof von Freising gestellten Amtmann oder von jeweils zwei von Herzog und Bischof bestimmten Amtleuten ausgeübt werden. Um 1160 baute Heinrich die Grenzfestung Landsberg am Ostufer des Lechübergangs über die von ihm errichtete Brücke für die Straße von Reichenhall über München nach Memmingen. 1165 übernahm er die Grafschaft Burghausen an der Salzach mit der einträglichsten Zollstation Bayerns, im Jahr 1169 zog er die Hallgrafschaft an sich und hatte damit die Kontrolle über das Zentrum der süddeutschen Salzgewinnung.

Obwohl Heinrich sich bemühte, seine Stellung in Bayern auszubauen, verbrachte er von den 24 Jahren als bayerischer Herzog kaum zwei Jahre in diesem Herzogtum. Nach 1156 scheint er nur neunmal und dabei oftmals in Verbindung mit der Durchreise nach Italien oder der Pilgerreise in das Heilige Land nach Bayern gekommen zu sein. Erst ab dem Jahr 1174 hielt er sich erstmals für einen längeren Zeitraum von fast sechs Monate in Bayern auf. Unter den 103 erhaltenen Urkunden befinden sich nur 20 für bayerische Empfänger. In den Zeugenlisten begegnet mit Thietbald von Passau nur ein bayerischer Bischof. Konflikte mit den großen Adelsfamilien in Bayern vermied er, da sie nur von geringer Bedeutung für ihn waren und er sich nur selten in Bayern aufhielt. Die Königsnähe der Wittelsbacher und der Andechser verhinderte ihre Mediatisierung durch den Herzog. Für die Italienzüge führte Heinrich dem Kaiser überwiegend sächsische Truppen zu. Wenn sich bayerische Adelige an den Italienzügen des Kaisers beteiligten, taten sie es eher aus Eigeninitiative denn als Aufgebotene des Herzogs.[
[...]

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Julian Duschl


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