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🏞 Inn -  Mühldorf am Inn

Begonnen von Naze, 24. Juli 2025, 08:30:57

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Naze

🏞 Inn -  Mühldorf am Inn


Blick über Mühldorf am Inn
Bild 2: Stadtplatz von Mühldorf

Mühldorf am Inn (amtlich Mühldorf a.Inn) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern. Die Stadt bildet mit der Nachbarstadt Waldkraiburg zusammen ein Oberzentrum und liegt im Ausstrahlungsraum der westlich gelegenen Metropolregion München und im Bayerischen Chemiedreieck. Die Stadt ist Mitglied im Städtebund Inn-Salzach. Mühldorf liegt am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege zwischen München und Passau. Bis 1802 war Mühldorf eine Exklave des Erzstifts Salzburg in Bayern und diente vor allem im Mittelalter als wichtiger Handelsplatz. Der historische Stadtkern besteht aus Bauwerken im Inn-Salzach-Stil. Der Ort befindet sich am nördlichen Rand einer Innschleife.

Die Stadt liegt in der Planungsregion Südostoberbayern im bayerischen Alpenvorland, etwa auf halbem Wege zwischen München und Passau, direkt an einer vom Inn gebildeten Flussschleife. Im Norden wird die Stadt von der Isen umflossen. Zwischen den beiden Flüssen verläuft der Innkanal von West nach Ost durch das gesamte Stadtgebiet. Dieses ist Teil einer Alt- und Jungmoränenlandschaft

Im Gemeindegebiet lassen sich sechs Terrassenniveaus (Stufen) unterscheiden, die von glazialen und fluvialen Vorgängen gebildet wurden. Die höchste Stufe ist die Ampfinger Stufe, auf der die Ortsteile Altmühldorf und Mößling sowie das Bahngelände liegen. Diese Stufe liegt bei etwa 411 m ü. NHN. In den tertiären Ablagerungen der Stufe, welche von glazialem Schotter bedeckt sind, fand man 1971 bei Flusskilometer 110 am Flussufer des Inns ein Gomphotherium, den ,,Mühldorfer Urelefanten". Auf der etwa fünf Meter tiefer liegenden Ebinger Stufe stehen unter anderem das Gymnasium und die Berufsschule I. Ebinger Stufe und Ampfinger Stufe bilden die ,,obere Stadt", die etwa 25 bis 30 Meter über der Altstadt liegt. Das nächsttiefere Niveau bildet die Wörther Stufe, auf der auch das Landratsamt (402 m ü. NHN) steht. Auf der folgenden Gwenger Stufe befinden sich das Krankenhaus, der Friedhof und das Freibad. Sie liegt etwa 10 bis 15 Meter über dem Flussniveau des Inns. Die Mühldorfer Altstadt liegt auf der Niederndorfer Stufe bei knapp 384 m ü. NHN, etwa 4 bis 8 Meter über dem Flussniveau des Inns. Das jüngste Niveau bildet die jungholozäne Auenstufe oder auch Alluvion, vor allem aus feinkörnigem Material, direkt am Inn. Grundvoraussetzung für die Entstehung des Inntals und der Morphologie des Stadtgebietes waren im jüngeren Erdzeitalter die Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. Insgesamt dreimal drangen die Gletscher in den südlichen Landkreis ein, erreichten aber nie ganz das heutige Stadtgebiet. Allerdings wurde durch die glazialen Kräfte das Inntal weiter nach Norden verlegt und die Innterrassen wurden geformt.

Hinweise auf vorgeschichtliche Siedlungen im Stadtgebiet sind kaum vorhanden. Die wenigen Fundstücke aus Steinzeit und Bronzezeit können vielmehr als Einzelstücke betrachtet werden. Das hat vor allem mit der eher ungünstigen Lage, insbesondere der ,,unteren Stadt", zu tun. Am Innufer war man nie sicher vor Überschwemmungen und die feuchte Auenlandschaft war für Getreideanbau kaum geeignet. Auch aus keltischer Zeit lassen sich keine Spuren menschlicher Siedlungen nachweisen. Einzig im Bereich Mößling sind deutlichere Spuren menschlicher Siedlungstätigkeit zu finden, wohl bedingt durch die höhere und somit geschütztere Lage. Spuren aus der Römerzeit sind nur im Bereich Mettenheim-Mößling zu finden, wo Reste einer kaiserzeitlichen Römerstraße, der Via Iulia, gefunden wurden. Ständige Siedlungen der Römer sind in der Region selten, und als Wegstation über den Inn war Mühldorf nicht geeignet, da die Flussbiegung in der Stadt zu hohe Strömungsgeschwindigkeiten aufweist. In den Salzburger Verzeichnissen des 9. Jahrhunderts finden sich zwar Namen vieler Orte im Umkreis, Mühldorf selbst wird aber nicht erwähnt. Das lässt darauf schließen, dass Mühldorf sich erst im ausgehenden 9. Jahrhundert zu entwickeln begann. Kleinere Siedlungen im heutigen Stadtgebiet, die aus der Frühzeit stammen, lassen sich allerdings nicht ausschließen.

Im Zuge eines Grundstückstausches wurde Mühldorf am 16. Mai 935 als Ausstellungsort der Tauschurkunde zum ersten Mal erwähnt. Frühere Erwähnungen können nicht zweifelsfrei belegt werden, allerdings hatte die Entwicklung der Stadt mit Sicherheit schon vor 935 begonnen, da sie zu dieser Zeit bereits eine wichtige Rolle als Handelsstützpunkt hatte. Mühldorf lag zu dieser Zeit als Exklave der Erzdiözese Salzburg im Herzogtum Bayern. Seit wann Mühldorf zu Salzburg gehörte, ist aber unklar. Man geht davon aus, dass bereits im 8. Jahrhundert bayerische Herzöge das Stadtgebiet dem Bistum Salzburg geschenkt hatten. Aus den folgenden 200 Jahren existieren kaum Aufzeichnungen, allerdings hatte sich Mühldorf in dieser Zeit zweifelsfrei zur mittelalterlichen Stadt entwickelt. Salzburg schenkte seiner Exklave in der Folgezeit zunehmende Beachtung als Handels-, Verwaltungs- und Justizstandort, nicht zuletzt, da Mühldorf an einer wichtigen Handelsstraße nach Regensburg lag. Aufgrund seiner Sonderstellung herrschten in Mühldorf gute Lebensbedingungen und der Bischof gewährte eine Befreiung von vielen Steuern.

Am 21. September 1190 verlieh der römische König Heinrich VI. seinem Vetter, dem Salzburger Erzbischof Adalbert III., das Recht, in Mühldorf eine Salzniederlage zu errichten, ein wichtiger Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Zu dieser Zeit wurde von Mühldorf auch erstmals als ,,ummauertem Ort" gesprochen, ein Hinweis auf die frühe Befestigung der Stadt. Diese Befestigungen wurden in der Folgezeit zu einem umfassenden Mauerring mit Wehranlagen ausgebaut. Trotz dieser Bedeutung für Salzburg ist es nicht gesichert, ob Mühldorf zu dieser Zeit schon die Stadtrechte verliehen bekommen hatte. Nahezu sicher ist, dass Mühldorf seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts den Titel ,,Stadt" führte. Ein genaues Datum lässt sich aber nicht nennen, da die Erhebungsurkunde bis heute unauffindbar geblieben ist. Erst 1281 wurde erstmals in Verbindung mit einem genauen Datum Mühldorf als Stadt bezeichnet. In diese Zeit lässt sich auch das erste bekannte Siegel der Stadt einordnen.

Das 13. und 14. Jahrhundert war in Mühldorf geprägt von zahlreichen Auseinandersetzungen, bei denen vor allem die Bayern immer wieder die Stadt angriffen.

Mitte des 13. Jahrhunderts erhob der böhmische König Ottokar II. Anspruch auf Gebiete am Inn, was ihm aber von Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern verwehrt wurde. Daraufhin fiel Ottokar 1257 in Bayern ein und zog raubend und plündernd durch das Land. Auf dem Rückzug vor der niederbayerischen Streitmacht erreichten die Böhmen Mühldorf, wo ihnen teilweise die Flucht gelang. Der größte Teil der böhmischen Soldaten verschanzte sich aber in der Stadt, die daraufhin von Heinrich belagert wurde. Erst durch die Vermittlung des Salzburger Bischofs konnte sowohl die Besetzung als auch die Belagerung beendet werden.

1285 geriet Mühldorf erneut in einen Konflikt, dieses Mal zwischen dem Salzburger Erzbischof Rudolf von Hoheneck und Herzog Heinrich von Niederbayern. Im Oktober des Jahres 1285 besetzte Heinrich nach kurzer Belagerung die Stadt. Doch bevor es zur militärischen Konfrontation zwischen Herzog und Erzbischof kommen konnte, griff König Rudolf von Habsburg in den Streit ein und sorgte dafür, dass die Stadt 1286 an Salzburg zurückfiel.

Etwas über 30 Jahre später sah sich die Stadt einer erneuten Bedrohung gegenüber. Die seit 1314 anhaltenden Kompetenzstreitigkeiten um das Amt des römisch-deutschen Königs zwischen dem Wittelsbacher Ludwig IV. und dem Habsburger Friedrich dem Schönen gipfelten Ende September 1319 in einem Aufeinandertreffen der beiden Streitmächte vor Mühldorf. Während Ludwigs Truppen sich oberhalb der Stadt sammelten, bereiteten sich Friedrichs Soldaten in der stark befestigten Stadt auf den Kampf vor, die als Teil Salzburgs aufseiten der Österreicher stand. Nachdem Ludwig am 29. November den Rückzug angetreten hatte, da die erhoffte Hilfe aus Niederbayern ausgeblieben war, verfolgten ihn die Österreicher bis vor Regensburg. Danach trafen die beiden Streitmächte vor Mühldorf erneut aufeinander. Am 28. September 1322 kam es vor den Toren der Stadt zur letzten Ritterschlacht auf deutschem Boden, die als Schlacht bei Mühldorf in die Geschichte einging und aus der Ludwig als Sieger hervorging.

In Mühldorf, welches ein weiteres Mal in den Machtkampf zweier Herrscher geraten war, wuchs der Wunsch, sich selbstständig zu machen und eine freie Reichsstadt zu werden. 1331 führte das Vorhaben zu bewaffnetem Widerstand gegen den Erzbischof, dessen Übermacht den Aufruhr schnell erstickte. In der Folgezeit baute Mühldorf die Befestigungsanlagen als Schutz vor den Bayern aus, die in den Querelen um die Loslösung von Salzburg ihre Chance sahen. 1348 forderte der Schwarze Tod fast 1400 Todesopfer.

Wie wichtig die Befestigungsanlagen für Mühldorf waren, zeigte sich knapp 30 Jahre später. Beim Erbstreit um das Land Tirol stellte sich der Salzburger Erzbischof auf die Seite Rudolfs IV. von Österreich, was dessen Gegner Stephan II. von Bayern dazu veranlasste, Salzburger Gebiete anzugreifen, darunter auch Mühldorf. Am 3. Juni 1364 begann er mit einer 3000 Mann starken Streitmacht die Stadt zu belagern, wobei er bereits primitive Feuerwaffen benutzte. Mit nur 15 Salzburger Soldaten war die Mühldorfer Bevölkerung in dieser Situation nahezu auf sich allein gestellt. Die Einwohner waren allerdings schon seit dem 13. Jahrhundert verpflichtet, über Waffen und Rüstungen zu verfügen, um die Stadt im Notfall selbst verteidigen zu können. Nachdem Mühldorf über Monate den Angreifern getrotzt hatte, entschlossen sich die österreichischen Verbündeten, Truppen zu schicken und die Bayern zurückzuschlagen. Auch als 1376 und 1387 erneut bayerische Truppen die Stadt belagerten, gelang es ihnen nicht, den Widerstand der Mühldorfer Bevölkerung zu brechen.

1442 ging die oberste Hochgerichtsbarkeit über Mühldorf endgültig von Bayern an Salzburg, nachdem es in den Jahren davor immer wieder zu An- und Rückkäufen gekommen war. In der Folge begann eine Zeit des relativen Miteinanders zwischen Bayern und Salzburg, die mit einer Reihe von Bündnisverträgen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Auch Mühldorf sollte von dieser allmählichen Annäherung profitieren.
[...]

Blasonierung: ,,In Silber ein rotes Mühlrad."
Wappengeschichte: Das Mühldorfer Stadtwappen zeigt heute ein Mühlrad mit acht Schaufeln auf silbernem Grund. Die Farben weisen auf die frühere Zugehörigkeit der Stadt zu Salzburg hin, welches dieselben Farben im Wappen trug. Das Mühldorfer Siegel wurde erstmals 1307 abgedruckt und ist wohl um 1290 entstanden. Damit zählt Mühldorf zu den ältesten Städten Südostoberbayerns mit eigenem Siegel. Zu dieser Zeit zeigte es noch 16 Schaufeln. Alle späteren Siegel zeigten ein Rad mit acht Schaufeln. Erstmals auf dem Wappenschild erschien das Mühlrad im 16. Jahrhundert. 1507 wurde das Wappen durch den Erzbischof von Salzburg Leonhard von Keutschach bestätigt, wobei die heutigen Farben des Wappens erstmals 1530 überliefert wurden. Im 19. Jahrhundert, nachdem Mühldorf an Bayern ging, wurde als Farbe für das Mühlrad des Öfteren Blau verwendet, als Zeichen der Loyalität gegenüber den neuen Herrschern. Mit der Zeit kehrte man aber wieder zu den ursprünglichen Farben zurück.

Die Stadtfahne trägt die Farben rot-weiß.

[...]

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Naze "Ignaz" Landshuter