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✨ 12. August: Bild, Neupfarrplatz, Regensburg

Begonnen von Bastian, 12. August 2025, 07:14:23

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Bastian

✨ 12. August: Bild, Neupfarrplatz

Bild des Tages: Neupfarrplatz  Regensburg


Der Neupfarrplatz früh am Morgen ☀️.

Der Neupfarrplatz und die namensgebende Neupfarrkirche liegen im Zentrum der Regensburger Altstadt etwas südlich des Regensburger Doms. Die Entstehung des heutigen großen Platzes und auch der den Platz prägenden Neupfarrkirche sind zurückzuführen auf die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung im Jahr 1519, die sich dort um 1000 n. Chr. angesiedelt hatte. Alle Häuser der Juden und auch die Synagoge im Judenviertel wurden von den Bürgern der Stadt zerstört, die Steine entwendet und als Baumaterial genutzt. Die weitere Geschichte des Platzes von der Neuzeit bis in die Moderne wurde geprägt durch die zentrale Lage des großen Platzes in der beengten Altstadt, die den Platz mit der Kirche als Ort für Versammlungen und Märkte auszeichnete. Schwerwiegend waren die am Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmenden Belastungen des Platzes durch infrastrukturelle Erfordernisse (Unterbodenbau von Bunkern, Löschwasserreserven und Toiletten). In der Nachkriegszeit am Ende des 20. Jahrhunderts überwogen die Belastungen durch fließenden und ruhenden Verkehr, verursacht durch eine neue umfangreiche Randbebauung des Platzes mit einem Großkaufhaus, weiteren Geschäftshäusern und Banken, nachdem um 1970 viele denkmalgeschützte Altbauten kurz vor Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes in Bayern abgebrochen worden waren.

Der Neupfarrplatz und die namensgebende protestantische Neupfarrkirche liegen im Zentrum der Regensburger Altstadt südlich vom Regensburger Dom. Auf dem Platz enden die beiden etwas breiteren Straßen, Residenzstraße und Gesandtenstraße, die heute zur Querung des Altstadtgebiets vom Elektro-Stadtbus befahren werden, früher aber auch von den sehr voluminösen Stadtbussen genutzt wurden. Auch die etwas breitere Wahlenstraße, die in der Nähe vom Alten Rathaus beginnt, endet auf dem Neupfarrplatz. Der Verlauf der Wahlenstraße entspricht dem Verlauf der ehemaligen westlichen Mauer des Römerlagers Castra Regina. Diese Römermauer verlief dort über den heutigen Neupfarrplatz (im Pflaster markiert) noch ca. 300 m weiter nach Süden bis hin zum heutigen St.-Peters-Weg, wo sie damals nach Osten schwenkte, um das Südtor des römischen Legionslagers Castra Regina, die Porta Decumana (heute Peterstor) zu erreichen. Diese westliche Mauer des Römerlagers wurde bereits nach 900 n. Chr. unter Herzog Arnulf I. abgebrochen. Um den von ihm beherrschten Stadtbereich zu erweitern, entstand ca. 500 m weiter westlich die neue Arnulfinische Stadtmauer. Diese Mauer bestand gut 300 Jahre bis zum Bau der noch weiter westlich ausgreifenden mittelalterlichen Stadtmauer. Mehrere teilweise kurze und schmale Gassen, wie Drei-Helmen-Gasse, Pfarrergasse, Malergasse, Pfauengasse, Vier-Eimer-Gasse, Untere und Obere Bachgasse, verbinden den Neupfarrplatz mit weiteren eng benachbarten kleineren Plätzen und weiteren Straßen.

Seit 981 n. Chr. gibt es Belege für eine jüdische Gemeinde in Regensburg und bereits im frühen Mittelalter bot der Platz Raum für die Häuser eines Regensburger Judenviertels. Man geht heute von 39 erbauten Häusern aus, darunter einige öffentliche Gebäude, wie etwa die Synagoge. Die Judengemeinde hatte eine eigene Verwaltung, ein Siegel und eigene Richter. Religiöser Judenhass, konstruierte Ritualmordbeschuldigungen, wirtschaftliche Interessen der Einwohner, Kaufleute und Handwerker führten in Regensburg in der Wendezeit vom 15. zum 16. Jahrhundert zur Forderung an den Kaiser, die Juden ausweisen zu dürfen. Kaiser Maximilian I., der gegen Bezahlung als Schutzherr der Juden fungierte, lehnte den Wunsch der Stadt ab, weil seine finanziellen Interessen hinsichtlich der von ihm erwarteten Ablösungssumme nicht abgesichert waren. Der Rat der Stadt blieb in den Folgejahren bei der Forderung nach Ausweisung der Juden und der Regensburger Domprediger Balthasar Hubmaier heizte die Stimmung gegen die Juden maßgeblich an. Als der Kaiser 1519 starb, nutzte der Rat der Stadt die Gunst der Stunde und es kam in einer geplanten, den kaiserlichen Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg angeblich überraschenden Aktion zur Vertreibung der jüdischen Gemeinde (damals ca. 500 Bürger), zum Abbruch der Synagoge und der übrigen Gebäude des Viertels.

Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts war am westlichen Ende des Platzes auf dem Gelände südlich außerhalb des von den Juden besiedelten Platzes das Augustinerkloster mit der Augustinerkirche und den zugehörigen Klostergebäuden erbaut worden. Heute sind dort noch als Gaststätte nutzbare Gebäude einiger Klostergebäude erhalten, denn die Augustinerkirche und weitere Gebäude wurden 1883 abgebrochen.

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Bastian Gruber
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