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🏞 Isar - Grünwald | Burg Grünwald

Begonnen von Michi, Heute um 13:08:55

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Michi

🏞 Isar - Grünwald | Burg Grünwald


Grünwald
Bild 2: Burg Grünwald

Grünwald (bairisch Greawoid) ist eine Gemeinde und ein staatlich anerkannter Erholungsort im oberbayerischen Landkreis München Grünwald liegt oberhalb des Isartals direkt südlich der Landeshauptstadt München und ist eine der reichsten Gemeinden Deutschlands.

Unmittelbar angrenzende Nachbargemeinden Grünwalds sind München (eine kurze Grenze von 136 Metern im Norden), Pullach im Isartal (im Westen) und Straßlach-Dingharting (eine Grenze von 124 Metern im Süden der Exklave Forsthaus Oberdill). Ansonsten grenzt die Gemeinde an die gemeindefreien Gebiete Grünwalder Forst im Osten und Perlacher Forst im Nordosten.

Bereits in der Bronzezeit (etwa 2000–1000 v. Chr.) war die Gegend um Grünwald besiedelt. Zeugen dieser Zeit sind Funde von Vasen und Urnen sowie Bronzegegenständen, die im Rathaus wie auch im Burgmuseum in Vitrinen präsentiert werden und nach Kulturstufen gegliedert sind. Auch Funde der Urnenfelderzeit (etwa 1000 v. Chr.) wie Messer, Schmuck oder Tongefäße und die Grünwalder Fibel sind ebenfalls in der Halle des Rathauses zu sehen.

Auf dem Gemeindegebiet gab es zahlreiche germanische, keltische und auch römische Siedlungen, da sich hier eine Furt durch die (damals noch reißende) Isar befand. Die frühe Geschichte Grünwalds hängt eng mit der Römerstraße zusammen, welche von Salzburg über Rosenheim, Deisenhofen und Oberdill – einen Gemeindeteil von Grünwald – schließlich zur Isar führte. Südlich davon – in einer scharfen Biegung am Georgenstein – lag im späten 3. und im 4. Jahrhundert eine befestigte Siedlung mit einer vollständigen Schmiedeausstattung: die Römerschanze von Grünwald.

Die Höfe und Huben gehörten den Großen und Kleineren jener Zeit, den Klöstern und Stiften von Dießen, Schäftlarn und Tegernsee. Später war auf dem Gemeindegebiet Grünwalds eine bäuerliche Ansiedlung der Derbolfinger, die erstmals 1048 unter dem Namen ,,Derbolvinga" in den Aufzeichnungen des Klosters Tegernsee Erwähnung fand. Damals waren die Derbolfinger sogenannte Ministerialen (unfreie Dienstmannen) des Grafen von Andechs. Der Derbolfinger Platz in Grünwalds Ortszentrum (heute zugleich die Endhaltestelle der Trambahnlinie 25) erinnert an den ursprünglichen Ortsnamen. Erst als ,,Derbolfing" an die Wittelsbacher überging, begann die Geschichte der Hofmark ,,Groinwalde". Als Hofmark gehörte sie dem Landesherrn, dem Kurfürsten von Bayern.

Aus Derbolvinga (oder Derbolfing) wurde schließlich Grünwald, das als Dorf Grünwald erstmals urkundlich 1288 erwähnt wurde. Der Grund für die Namensänderung lag in der Erbauung der Burg Grünwald, die Ende des 13. Jahrhunderts Ludwig der Strenge in der Nähe von Derbolvinga als Burg Grünenwalde erbauen ließ, die anschließend von dessen dritter Frau Mechtild – einer Tochter Rudolfs von Habsburg – bewohnt wurde. Auch ihr Sohn Ludwig, der spätere Kaiser Ludwig der Bayer, besuchte sie dort öfter. Anlässlich der Hochzeit Herzog Albrechts IV. wurde die Burg weiter ausgebaut.

Der Niedergang der Burg Grünwald begann, als Max Emanuel, der Eroberer im Türkenkrieg, die Schlösser Schleißheim, Nymphenburg und Dachau bevorzugte. Burg Grünwald verwahrloste zunehmend und wurde infolgedessen als Sondergefängnis des Adels und auch als Pulvermagazin genutzt, bis schließlich 1799 die Auflassung angeordnet wurde. 1879 ging die Burg in nichtadeligen Privatbesitz über.

Nicht zuletzt hat auch Karl Valentin mit seinen Geschichten und dem daraus hervorgegangenen Lied ,,Die alten Rittersleut" Grünwald weit über dessen Grenzen bekannt gemacht – auch wenn diese nicht gerade den wahren Begebenheiten entsprechen.

Bis heute ist die Grünwalder Burg das Wahrzeichen der Gemeinde Grünwald, das lange Zeit als zinnenbewehrtes Jagdschloss den bayerischen Herzögen diente. Heute befindet sich dort ein Zweigmuseum der Prähistorischen Staatssammlung München mit wechselnden Ausstellungen.
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Die Burg Grünwald liegt in der Gemeinde Grünwald südlich von München oberhalb einer modernen Straßenbrücke, die über die Isar führt. Die spätmittelalterliche Höhenburg über dem Isartal beherbergt ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung. Die Anlage ist unter der Aktennummer D-1-84-122-15 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Grünwald verzeichnet. Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-7935-0307 im Bayernatlas als ,,untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich von Burg Grünwald und ihrer Vorgängerbauten" geführt.

Schon vor 1000 existierte eine umwehrte Anlage mit Wohnturm als Nachfolgeburg der Römerschanze (Grünwald) (einer römischen Straßenstation) etwa 2,5 Kilometer südwestlich des heutigen Standorts. Die hochmittelalterliche Burg ist bereits im 12. Jahrhundert urkundlich als Besitz der Grafen von Andechs belegt. 1272 kam sie in den Besitz der Wittelsbacher. Herzog Ludwig der Strenge erwarb damals die Veste aus dem Besitz des Ulrich von Vellenberg, einem Ministerialen der Andechser Grafen. Anschließend wurde die Burg von dessen dritter Frau Mechtild – einer Tochter Rudolfs von Habsburg – bewohnt. Auch ihr Sohn Ludwig, der spätere Kaiser Ludwig der Bayer, besuchte sie dort öfter. Um 1392 wurde der Herzogsohn Johannes Grünwalder auf der Burg geboren, worauf auch sein Beiname herrührte. Während 1439–1440 in München die Pest grassierte, diente Grünwald mehrfach als Zufluchtsort für Herzog Albrecht III.

Die heutige Bausubstanz stammt hauptsächlich aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, als die Burg anlässlich der Hochzeit Albrechts IV. ausgebaut wurde. Die Bauarbeiten wurden 1486/87 unter der Leitung des Werkmeisters Jörg von Weikertshausen ausgeführt; die originale Baurechnung zu allen Umbauarbeiten hat sich erhalten (Bayerisches Hauptstaatsarchiv).

Mit der Grünwalder Konferenz, die im Februar 1522 auf der Burg stattfand, gewann ein Ereignis in der Grünwalder Geschichte europäische Bedeutung. Auf dieser Konferenz vereinbarten die beiden gemeinsam regierenden Herzöge, Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X, der auch auf der Burg Grünwald geboren worden war, dass Bayern auch künftig dem ,,alten Glauben" zugehörig sein solle, die Kirche aber zu reformieren sei. Dieser Beschluss wird heute als Beginn der Gegenreformation im Reich und den habsburgischen Landen verstanden und hatte Auswirkungen, die die Geschichte Europas über die nächsten Jahrhunderte prägen sollten.

Der Niedergang der Burg Grünwald begann, als Ende des siebzehnten Jahrhunderts Kurfürst Max Emanuel die Schlösser Schleißheim, Nymphenburg und Dachau bevorzugte. Burg Grünwald verwahrloste zunehmend und diente noch als Jagdschloss, bald als Gefängnis und Pulvermagazin. Als erster Häftling saß hier ab 1698 ein italienischer Hochstapler ein, der sich ,,Graf Domenico Manuel Caetano, Conte de Ruggiero" nannte. Tatsächlich handelte es sich um einen Bauernsohn aus dem Umland Neapels, der als Alchemist durch Europa reiste und seine Dienste an den Fürstenhöfen anbot. Nach mehreren vergeblichen Fluchtversuchen erlangte der angebliche Goldmacher erst 1704 nach der Besetzung Bayerns durch die Österreicher seine Freiheit wieder.

1879 ging die Burg in nichtadeligen Privatbesitz über. Um 1970 erwarb ein Münchner Bauträger die Anlage und plante den weitgehenden Abriss des maroden Baudenkmals. Nur die Türme wären im Original erhalten geblieben, die Burggebäude sollten als Luxuswohnanlage neu erstehen. Das Projekt konnte jedoch durch eine engagierte Bürgerinitiative verhindert werden, die schließlich 1976 den Ankauf der Burg durch den Freistaat Bayern erwirken konnte.

Seit 1979 ist hier das Burgmuseum Grünwald, ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung, untergebracht. Die Burg kann besichtigt werden, der Aufstieg zum Turm bietet eine lohnende Aussicht.

Im Ostflügel befinden sich ein Café, ein Museumsshop und Räumlichkeiten des MPZ (Museumspädagogisches Zentrum München). Ein großer Raum dient für Sonderausstellungen, kann aber auch für Veranstaltungen aller Art gemietet werden. Im Westflügel informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte der Burg Grünwald, von ihren frühen Anfängen über die hohe Zeit um 1500 (großes Burgmodell) bis hin zu Ludwig Schwanthaler und Karl Valentin. Ein zweiter Ausstellungsteil widmet sich den ,,Burgen in Bayern"; anschaulich und kindgerecht werden die Wurzeln des Burgenbaus, verschiedene Funktionen der Burg, der Alltag auf der Burg und der Burgenbau erläutert.

Die Burgen Blutenburg und Grünwald sind die einzigen mittelalterlichen Burganlagen, die sich in der unmittelbaren Umgebung von München erhalten haben.
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"Michi" Ilija Gosha Smirnow