Welcome to Sputnik Magazin. Please login or sign up.

21. Oktober 2025, 22:29:25

Login with username, password and session length

Top Posters

Jake
3683 Beiträge

Bastian
3077 Beiträge

Urs
2328 Beiträge

Martin
1184 Beiträge

Sebastian
1054 Beiträge

Michi
877 Beiträge

Ludwig
783 Beiträge

Armin
697 Beiträge

Recent

Mitglieder
  • Mitglieder insgesamt: 101
  • Latest: LucaBauer
Stats
  • Beiträge insgesamt: 27.764
  • Themen insgesamt: 20.599
  • Online today: 588
  • Online ever: 874 (07. Oktober 2025, 03:39:33)
Benutzer online
  • Users: 0
  • Guests: 280
  • Total: 280
280 Gäste, 0 Benutzer

The best topic

*

Beiträge: 3
Total votes: : 27

Letzter Beitrag: 03. Oktober 2024, 08:07:59
🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

  • ✨ 20. Oktober: Bild, Valposchiavo „Graubünden“ 10 0 10 4

✨ 20. Oktober: Bild, Valposchiavo „Graubünden“

Begonnen von Urs, 20. Oktober 2025, 08:12:02

« vorheriges - nächstes »
Topic keywords [SEO] SchweizHerbstGraubündenOktoberBild des Tages20. OktoberValposchiavoPuschlav

Urs

✨ 20. Oktober: Bild, Valposchiavo ,,Graubünden"

Bild des Tages: Valposchiavo Graubünden


Der Herbst in seiner vollen Pracht im Valposchiavo. 😍☀️

Das Puschlav ([pʊʃˈlaːf]; lombardisch Pus'ciaf, italienisch Val Poschiavo, rätoromanisch Valposchiavo) ist ein italienischsprachiges Südtal im Schweizer Kanton Graubünden. Man erreicht es vom Oberengadin über den Berninapass, vom Veltlin (Italien) über das im äussersten Süden des Tales gelegene Campocologno sowie im Sommer von Livigno (Italien) über die Forcola di Livigno.

Das Puschlav wird vom Poschiavino durchflossen. Es umfasst die beiden Gemeinden Brusio und Poschiavo und bildet die Bündner Region Bernina.

Das Puschlav gehört wie das Misox, das Calancatal, das Bergell und die im Oberhalbstein gelegene Ortschaft Bivio zum italienischsprachigen Gebiet Graubündens. Umgangssprache im Puschlav ist das Pus'ciavin, ein alpinlombardischer Dialekt. Im Dialekt heisst das Tal Pus'ciav, in der italienischen Schriftsprache Val Poschiavo. Der Wortschatz und die Volkskultur des Puschlavs werden im Vocabolario dei dialetti della Svizzera italiana dokumentiert.

Es gibt Funde aus der Bronze- und Eisenzeit, die aber keine dauernde Besiedlung in prähistorischer Zeit belegen. Im Jahr 15 v. Chr. wurde das Gebiet durch die Römer erobert (Augusteische Alpenfeldzüge) und in die Region Gallia cisalpina mit Sitz in Como eingegliedert. Vermutlich war das Puschlav damals schon von Rätern besiedelt. Um 600 gehörte das Puschlav zum Langobardenreich. Während der späteren Zugehörigkeit zum Fränkischen Reich gelangten die sogenannten Pieven Poschiavo, Bormio und Mazzo (Veltlin) um 800 durch Schenkung an die Abtei Saint-Denis bei Paris. Der Bischof von Como focht die Schenkung jedoch an, da er im Tal Herrschafts- und Grundrechte besass; auch der Bischof von Chur meldete Herrschaftsansprüche an.

Schon im 12. Jahrhundert waren die Gemeinden Poschiavo und Brusio territorial getrennt und bauten je eigene Verwaltungsstrukturen auf. Die Kirche und Klostergemeinschaft San Romerio auf der linken Talseite aus dem 11. Jahrhundert bildete auch eine unabhängige Gebietseinheit. Von etwa 1100 bis 1300 hatten die Herren von Mazzo-Venosta anstelle der Abtei Saint-Denis die Herrschaftsrechte über das Tal inne. Nachdem sie Lehensträger des Bischofs von Chur geworden waren, liessen sie sich 1284 die Rechte des Hochgerichts über das Puschlav bestätigen. Gleichzeitig versuchte auch die Stadt Como ihre Macht über das Tal auszudehnen und setzte einen Podestà, einen Statthalter, ein, der die niedere Gerichtsbarkeit innehatte.

Nachdem Mailand im Jahr 1335 Como besiegt hatte, war auch das Puschlav 1350 unter die Herrschaft der Visconti geraten. 1406 lehnten sich die Talbewohner gegen die Vergabe des Puschlaver Lehens an Giovanni Malacrida von Musso auf. Im Jahr 1408 stellten sie sich unter die Gerichtshoheit des Bischofs von Chur und traten dem Gotteshausbund bei. Die Eroberung des Veltlins durch die Bündner 1512 machten das Puschlav verstärkt zum Zwischenraum und Durchgangsort für den Handel. 1518 wurde die Grenze des Gerichts südwärts zum Turm von Piattamala bei Campocologno verlegt, um den seit Jahrhunderten andauernden Grenzstreitigkeiten mit der Gemeinde Tirano ein Ende zu setzen.

Wegen der lange anhaltenden Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken galt das Puschlav als «Nordirland der Schweiz», in Anspielung auf den Nordirlandkonflikt. Die ersten Protestanten waren Flüchtlinge vor der Inquisition aus Reichsitalien, die sich 1547 im Puschlav ansiedelten, weil sie hier den Schutz der Bündner hatten. Sie bildeten in Poschiavo und Brusio evangelische Gemeinden. Gemäss katholischen Quellen waren 1589 in Brusio ein Drittel und in Poschiavo ein Viertel der Bevölkerung evangelisch geworden.

1620 kam es zum Veltliner Mord, bei dem im Rahmen eines Aufstands der Katholiken gegen die Bündner Herrschaft in Brusio 27 Protestanten getötet wurden. Noch 1623 wurden Evangelische in Poschiavo verfolgt und vertrieben. Erst 1642 griffen die Drei Bünde ein und erzwangen eine Einigung.

Seither schotteten sich die Konfessionen weitgehend voneinander ab und lebten in getrennten Welten. Öffentliche Ämter wurden dem Bevölkerungsanteil gemäss im Verhältnis 2:1 zwischen Katholiken und Protestanten aufgeteilt. Man ärgerte sich gegenseitig durch demonstrative Missachtung der Feiertage der anderen Konfession. Die öffentlichen Schulen blieben bis 1968 – als die Finanzlage die Zusammenlegung erzwang – nach Konfession getrennt, die Kindergärten bis 1990.

Erst in den 1970er-Jahren begann die konfessionelle Trennung im sozialen Alltag in den Hintergrund zu treten. Dies ist auch auf eine verstärkte Auswanderung der tendenziell höheren sozialen Schichten angehörenden Protestanten zurückzuführen; diese machten 2013 noch rund 10 Prozent der Talbevölkerung aus.
[...]
~~~~~~~~~~~~~~~~
  Matteo "Urs"  Markutt