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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🏞  Altmühl - Herrieden

Begonnen von PhilippHuber, 25. November 2025, 09:42:20

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PhilippHuber

🏞  Altmühl - Herrieden


Herrieden, Storchenturm und Altmühlbrücke
Bild 2: Herrieden, Luftaufnahme

Herrieden ([hɛˈʁiːdn̩]) ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Die Gemeinde liegt in der Metropolregion Nürnberg, am Oberlauf der Altmühl und im Mittelpunkt des Städtefünfecks Rothenburg ob der Tauber – Feuchtwangen – Dinkelsbühl – Gunzenhausen – Ansbach.

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Ansbach, Burgoberbach, Bechhofen, Wieseth, Feuchtwangen, Aurach und Leutershausen.

Im Jahre 782 gründete der fränkische Grundherr Cadolt auf dem Gebiet der heutigen Kirche Unserer Lieben Frau ein Benediktinerkloster und schenkte es dem Frankenkönig Karl. Dieser setzte seinen Vertrauten und Beichtvater Deocar als ersten Abt ein. Deocar spielte eine führende Rolle bei der Christianisierung des Landes. Das Kloster hatte jedoch nicht nur einen berühmten ersten Abt, sondern lag auch in verkehrsgünstiger Lage, da einerseits die Altmühl eine Wasserstraße bildete und andererseits die Handelsstraße Donauwörth–Fürth an dieser Stelle vorbeiführte. Dennoch bedeutete die Urbarmachung des Landes viel Arbeit. Auf diese Tatsache gehen wohl die Wurzeln des Ortsnamens zurück: ,,Hasareoda" (so 797 erstmals urkundlich erwähnt) bedeutet Roden und Urbarmachen von unwirtlichem Land, die Hauptaufgabe der Mönche in der ersten Phase der Ansiedlung. Der Name wurde später zu ,,Hasenried" (845) und dann zu ,,Harrriede" (1122), ehe das neuzeitliche ,,Herrieden" (1231) daraus entstand.

Schon 791 hatte das Kloster umfangreiche Besitztümer: Melk, die heutige Partnerstadt, Grünz und Pielach in Niederösterreich gehörten dazu. 793 besuchte Karl der Große Deocar in Herrieden. 796, als Deocar Schwierigkeiten mit einigen seiner Mönche bekam, schaltete sich Alkuin, der wichtigste Theologe unter Karl dem Großen, persönlich ein. Wenige Jahre später trat Deocar mehrfach als Sendgraf (Königsbote) Karls in Erscheinung. 802 wurde dem Kloster Herrieden das Patronatsrecht über die Salvatorkirche in Duisburg verliehen. Abt Luitpert von Herrieden wurde 863 Erzbischof von Mainz. 865 fungierte er als Bürge in einem Vertrag zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen. 870 schließlich wurde er Erzkaplan und Erzkanzler des Reiches. 887 zog er von Herrieden nach Ellwangen. 888 wurde das Kloster in ein Chorherrenstift umgewandelt und unterstand nunmehr einem Propst bzw. dem Bischof von Eichstätt. Die ersten Gebäude rund um die Stiftskirche, die die Chorherren errichten ließen, stammen aus dieser Zeit.

Im 10. Jahrhundert hatte Herrieden unter mehreren Ungarneinfällen zu leiden. Daraufhin wurde mit der Stadtbefestigung begonnen. Das 1122 erstmals urkundlich erwähnte Stadtschloss geht auf diese Ursprünge ebenso wie die Errichtung der Stadtmauer zurück.

Im Jahre 1230 erhielt das befestigte Herrieden das Stadtrecht. 1305 hinterließ ein Brand verheerende Schäden in der Stadt.

Im Jahre 1316 wurde die Stadt ein Opfer Ludwigs des Bayern. Er ließ große Teile Herriedens zerstören. Im Jahre 1314 war Ludwig IV. der Bayer deutscher König und mit ihm gleichzeitig Friedrich der Schöne gewählt worden. In diesem Konflikt stand Herrieden auf der Seite Friedrichs der Schönen und widersetzte sich König Ludwig. Im Laufe dieser Kämpfe wurde auch der feste Platz Herrieden von Ludwig belagert, wobei er Unterstützung durch die ,,Ballistikexperten" aus Nürnberg erhielt. Die Verteidiger unter Kraft von Hohenlohe konnten sich mit einem wilden Gegenstoß aus der brennenden Stadt befreien, der Ort jedoch wurde nach langer Belagerung erstürmt, die Mauern und Türme geschleift. Am 23. und 24. März 1316 hielt sich König Ludwig im Lager vor Herrieden auf. Der Ort wurde geplündert, Ludwig ließ die Gebeine des Hl. Deokar erheben, schenkte einen Teil davon den Nürnberger Unterstützungstruppen und nahm einen Teil mit in seine Münchner Residenz (wo sie den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fielen). In Nürnberg wurde Deokar, neben Sebald und Lorenz der dritte Stadtheilige.

Im Jahre 1358 erhielt das Chorherrenstift Herrieden von Kaiser Karl IV. eine vergoldete Monstranz, eine Reliquie des heiligen Veit sowie einen Schutzbrief für das Stift. Die Gaben des Kaisers befinden sich noch heute im Besitz der Kirche.

Im Jahre 1470 gehörte Jakob Fugger zu den Studenten der Stiftsschule. Im Jahre 1490 richtete ein zweiter Stadtbrand großflächige Zerstörungen an. Ab 1500 lag Herrieden im Fränkischen Reichskreis.

Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden mindestens sieben Frauen aus Herrieden wegen Hexerei hingerichtet. Vier der Hinrichtungen fanden 1590 (Margaretha Christin, Anna Schmiedtin, Barbara Scharpfin, Ursula Freiin) und drei 1617 (Alte Wirtin von Großenried, NN, Alte Becken Bärbel) statt. Maria Magdalena Windeisin, alias die Alt Schmidin von Leibelbach wurde aus demselben Grund am 24. November 1617 ca. 70-jährig verhaftet und blieb über Monate standhaft trotz mehrfacher Folter. Ihr Ehemann Abraham Windeisen setzte sich immer wieder mit juristischen Mitteln beim Kastner und Fürstbischof für ihre Freilassung ein und erreichte diese am 31. Oktober 1619 nach knapp zwei Jahren, allerdings trieben ihn die Haftkosten in den Ruin. Spätestens 1617 wurde in Herrieden unter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten ein eigenes Hexengefängnis eingerichtet (,,Gefengnuß, so den bößen Weibern unnd Hexen uferbauet"). Dieses befand sich in einem Stadel der Armenstiftung (sog. Armenhaus, 1956 abgebrochen) neben dem Amtsknechthaus und späteren Jungfernhaus. Es ist das älteste nachweisbare Hexengefängnis in Franken.

Im Jahre 1633 forderte der Einfall der Schweden viele Opfer.

Von 1703 bis 1704 war Herrieden der Regierungssitz des Eichstätter Fürstbischofs Johann Martin von Eyb, der im Spanischen Erbfolgekrieg hierher geflüchtet war. Er starb hier am 6. Dezember 1704; seine Eingeweide wurden in der Stiftskirche bestattet.

Mit der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das eichstättische Oberamt Wahrberg-Herrieden aufgelöst und die Orte dem Ansbacher bzw. Crailsheimer Kreis zugeordnet, die beide von Preußen verwaltet wurden.

1806 kam Herrieden an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Herrieden gebildet. Zu diesem gehörten Mühlbruck, Regmannsdorf und Schernberg. Wenig später wurde mit Mühlbruck die Munizipalgemeinde Herrieden formiert. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Herrieden zugeordnet (1919 in Finanzamt Herrieden umbenannt). Ab 1862 gehörte Herrieden zum Bezirksamt Feuchtwangen (1939 in Landkreis Feuchtwangen umbenannt) und seit 1929 zum Finanzamt Ansbach. In der Gerichtsbarkeit blieb das Landgericht Herrieden zuständig (1879 in Amtsgericht Herrieden umbenannt), seit 1931 ist es das Amtsgericht Ansbach. Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 8,911 km².
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 Philipp Huber