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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🏞  Altmühl - Treuchtlingen & Burgruine

Begonnen von PhilippHuber, Heute um 12:39:40

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Topic keywords [SEO] BayernBurgruineAltmühlTreuchtlingenMittelsfrankenObere Veste

PhilippHuber

🏞  Altmühl - Treuchtlingen & Burgruine


Treuchtlingen und Umgebung
Bild 2: Die Hauptburg der Burgruine von Treuchtlingen. Ansicht aus Nordwesten

Treuchtlingen [boarisch Treuchtlingen ist eine Stadt im südlichen Teil des mittelfränkischen Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Die Eisenbahnerstadt bildete einstmals das zentrale Schnellzug-Streckenkreuz Bayerns. Sie ist auch durch den Treuchtlinger Marmor bekannt.

Treuchtlingen liegt im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen in der Region Westmittelfranken im Naturpark Altmühltal am südlichen Ende des Hahnenkamms, einem Nebengebirge der Fränkischen Alb, und wird von der Altmühl durchflossen, die hier eine nach Süden gezogene Talaue bildet. Es ist ein staatlich anerkannter Erholungsort mit Heilquellen-Kurbetrieb (Altmühltherme). Im Südwesten bei Auernheim liegen Ausläufer der Monheimer Alb, im Norden der Weißenburger Alb. Im Osten führt die Bundesstraße 2 (B2) vorbei.

An der Altmühl liegen neben dem Kernort die Gemeindeteile Bubenheim, Zollmühle, Ziegelmühle und Dietfurt. Auf dem Gebiet der Stadt münden unter anderem der Lohgraben, die Östliche Rohrach, die wasserreiche Schambach, der mäandernde Möhrenbach und der Hungerbach in die Altmühl. Nördlich von Treuchtlingen trennt die Europäische Hauptwasserscheide die Einzugsgebiete von Rhein und Donau voneinander. Im Gemeindeteil Graben gibt es einen ansehnlichen Rest der Fossa Carolina, eines im Frühmittelalter von Karl dem Großen über die Wasserscheide gebauten Kanals. Im Stadtgebiet gibt es mehrere Feuchtgebiete, einige Steinbrüche mit Treuchtlinger Marmor und das Naturschutzgebiet Schambachried.

Während das nördliche Drittel des Gemeindegebiets von einer weiten Offenlandschaft mit Wiesen und Feldern eingenommen wird, liegen im Süden weite Wälder wie der Grottenhof und bewaldete Berge wie der Patrich, der Viersteinberg, der Mühlberg und der Uhlberg, der Kirschbühl, der Moselstein und der Nagelberg. Weitere bedeutende Erhebungen sind der Bubenheimer Berg, der Gehäubichel, der Geißberg, der Schmalenberg, der Schellenberg, der Ecklestein, der Hausberg, der Hirschberg, der Holzberg, der Kühberg, der Lämmerberg und der Lenzbühel. Treuchtlingen ist mit 103 Quadratkilometern die flächengrößte Gemeinde des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.

Die Ortschaft zählt zu den ältesten Siedlungen im Treuchtlinger Raum. Kelten, Römer und Franken haben ihre kulturellen Spuren hinterlassen. Eine interdisziplinäre Forschung der Technischen Universität Berlin aus dem Jahr 2010 sieht das bei Claudius Ptolemäus historisch belegte Setuacotum als Vorgängerort Treuchtlingens. Unter karolingischer Herrschaft entstand 793 nördlich der Stadtmitte im Gemeindeteil Graben der Karlsgraben als erster Wasserweg zwischen Rhein / Main und Donau. Die Stadt selbst wurde zum ersten Mal im Jahre 899 (als Drutelinga) urkundlich erwähnt. 1044 wurde der Ort als Heiratsgut von Agnes mit Kaiser Heinrich III. erwähnt. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die erste Burg errichtet, auch Obere Veste genannt. Die erhaltene Burgruine wird seit Mitte der 1970er Jahre durch die Fördergemeinschaft Burg Treuchtlingen e. V. betreut. Um das Jahr 1400 wurde Treuchtlingen zum Markt erhoben, 1495 durch einen Großbrand weitgehend zerstört. Nach dem Tod Gottfried Heinrichs Graf zu Pappenheim in der Schlacht bei Lützen 1632 und dem Erlöschen der Treuchtlinger Linie nach dem Tod seines Sohnes Wolf Adam im Duell mit Martin Maximilian von der Goltz fiel Treuchtlingen 1647 an die Markgrafen von Ansbach, nach der Mediatisierung 1809 wurde es Teil des Königreichs Bayern.

Bis ins 19. Jahrhundert war Treuchtlingen ein handwerklich orientierter Marktflecken. Die Treuchtlinger Hafner waren bekannt, das ,,Treuchtlinger Geschirr" war überregional von Bedeutung. Weiterhin gab es seit 1774 die ,,Leonische Tressen- und Seidenmanufaktur", die ihre Waren weltweit vertrieb. Der Bau der ersten Bahnstrecke München-Ingolstadt-Treuchtlingen–Gunzenhausen im Jahr 1869 und der dazugehörigen Infrastruktur brachte einen rasanten Aufschwung und machte Treuchtlingen zur Eisenbahnstadt. Um 1875 wurde das erste Krankenhaus gebaut. Die Einwohnerzahl stieg von 2000 in diesem Jahr auf über 3000 im Jahr 1895. 1898 erhielt Treuchtlingen durch Prinzregent Luitpold das Stadtrecht.

Ab 1917 amtierte der verdienstvolle, parteilose Bürgermeister Emil Sommer, ein Sohn des gleichnamigen Druckereibesitzers in Grünstadt. Er wurde 1933 wegen seines jüdischen Großvaters vertrieben. Am 23. Februar 1945 erfolgte gegen 11:00 Uhr ein Luftangriff (Operation Clarion) auf den Bahnhof Treuchtlingen, in dem gerade der Fronturlauberzug SF 2046 anhielt. Die Passagiere des Zuges flüchteten in die Bahnsteigunterführung, die einen Volltreffer erhielt. In der Bahnsteigunterführung starben 300 Menschen, insgesamt wurden im Bahnhof und der Umgebung fast 600 Menschen getötet und weitere 900 verletzt. Die meisten der Bombenopfer sind in der Gedenkstätte der Kriegsgräberfürsorge auf dem Nagelberg beigesetzt. In der Unterführung, die seit einem Bahnhofsumbau 2004 die Gleise jedoch an anderer Stelle untertunnelt, erinnert eine Marmortafel an die Opfer. Bei einem zweiten Angriff am 11. April 1945 wurden keine Menschen getötet, aber unter anderem eine Dampflokomotive vom Typ Bayerische G 3/4 H zerstört. Ein Teil des Wracks wurde im Verlauf des Umbaus gefunden und befindet sich mittlerweile im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen.
[...]

Die Burg Treuchtlingen, auch ,,Obere Veste" genannt, ist die Ruine einer Spornburg über der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Mittelfranken (Bayern). Die ausgedehnte Wehranlage wurde ab 1975 durch die ,,Fördergemeinschaft Burg Treuchtlingen e. V." saniert und teilweise rekonstruiert.

Die Burg befindet sich westlich von Treuchtlingen am Beginn des Naturparks Altmühltal zwischen Nürnberg und Donauwörth an der Bundesstraße 2 auf einem nach Südosten gerichteten Bergsporn.

Die Berghänge fallen teilweise sehr steil ins Tal. Im Nordwesten wird die Anlage durch einen tiefen Halsgraben vom Bergrücken getrennt. Unterhalb der Ruine deuten breite Terrassen und Schenkelmauern auf ausgedehnte Vorhöfe hin. Das Gelände ist jedoch stark verändert und planiert. 1926 entstand zudem das erhaltene Kriegerdenkmal auf der unteren Terrasse. Der Architekt Ludwig Ruff entwarf das Monument aus heimischem Bruchsteinmauerwerk in der Art eines offenen Rundtempels.

1095 übereignete eine Gerhil de Truthilingun ihre leibeigene Magd an das Kloster Solnhofen. 1125 wird eine Hedewic de Truthlingen urkundlich. Der alte Ortsadel bewohnte offenbar ein ,,festes Steinhaus"an der Altmühl, dessen Reste sich im Bereich des Stadtschlosses nachweisen lassen.

Ab 1229 erscheinen Herren mit dem Beinamen ,,von Treuchtlingen" als staufische Ministeriale. Ob hier ein genealogischer Zusammenhang mit den beiden früheren Namensträgerinnen besteht, ist unklar.

Mehrere Angehörige des Reichsministerialengeschlechts trugen die Vornamen Ulrich und Wirich, weshalb die beiden Linien der Familie nach der Aufspaltung in der Literatur als die ,,Ulriche" bzw. ,,Wiriche" bezeichnet werden.

Die Burg auf dem Hügel über dem Ort dürfte bereits um 1100, also noch in vorstaufischer Zeit entstanden sein. Der ursprüngliche Ansitz im Ort wurde in der frühen Neuzeit zum Schloss ausgebaut. Wahrscheinlich besaßen die Dorfherren den Burgplatz auf dem Schlossberg ursprünglich als Lehen der benachbarten Marschälle von Pappenheim. 1340 erwarben Ulrich und Wirich von Treuchtlingen dieses Lehen jedenfalls für 560 Pfund Heller von den Pappenheimern und bewohnten die ,,Obere Burg" fortan als Eigentümer.

Die ältere ,,Niedere Veste", die Talburg im Ort, erscheint erst 1346 in einer Urkunde, als Frikke von Berolzheim ihren Anteil an Ulrich V. von Treuchtlingen weitergab. Der Adelssitz geht wahrscheinlich auf einen karolingischen Herrenhof zurück.

Auf dem Schlossberg entstand zunächst die Hauptburg mit dem repräsentativen Wohnturm und Wirtschaftsbauten im Bereich der westlichen Vorburg. Im 14. Jahrhundert wurde die heute teilweise rekonstruierte Ringmauer errichtet. Die letzten größeren Umbauten erfolgten im 15. Jahrhundert vor dem Verkauf der Burg an die Marschälle von Pappenheim.

Die Herren Ulrich V. und Wirich II. begründeten im 14. Jahrhundert die beiden getrennten Linien der Ulriche und Wiriche. Die Ulriche saßen danach auf der Burg im Tal, die Wiriche bewohnten die Höhenburg. Bereits 1354 verkaufte Ulrich VI seine Treuchtlinger Besitzungen an seinen Vetter Wirich III. Die ,,Wiriche" waren seitdem bis zum Erlöschen des Geschlechtes alleinige Ortsherren.

Um 1400 wurde Treuchtlingen zum Markt erhoben. Bereits 1365 bestätigte Kaiser Karl IV. Wirich II. das Recht, sein Dorf zum Markt auszubauen. Die tatsächliche Umsetzung dieser Genehmigung erfolgte jedoch erst unter seinen Nachfolgern Wirich III. oder Wirich IV.

Als Wirich IV. 1422 ohne männlichen Nachfolger starb, fiel der Markt an die Herren von Seckendorff (Niedere Veste) und die Schenken von Geyern (Obere Burg). 1453 erwarb Barbara von Pappenheim die Höhenburg von Hans von Stauf und Wilhelm I. Schenk von Geyern. Die Wasserburg war schon 1447 an Heinrich Marschall von Pappenheim veräußert worden.

Die ,,Obere Burg" wurde nun entbehrlich und begann zu verfallen. Die Talburg wurde weitergenutzt und 1575 zum Renaissanceschloss umgestaltet.

In den folgenden Jahrhunderten entnahm man der verfallenen Burg Steinmaterial, um es für Neubauten innerhalb des Marktes und des ,,Kastenhauses" am Burgberg zu verwenden. Aus einer Abbildung aus dem Jahr 1572 fehlen bereits die Dächer der Burganlage.

In der Zeit der Napoleonischen Kriege zerstörten französische Soldaten sinnlos einige Mauerzüge. 1879 beklagte der Post- und Bahnhofsvorstand Pernwerth von Bärenstein den heruntergekommenen Zustand der Ruine in der Festschrift: ,,Die Burgruine ob Treuchtlingen". Er berichtet jedoch auch von den ersten Aktivitäten des örtlichen Verschönerungsvereines, der den Burgweg wiederherstellte.

1905/06 wurde der neue Wasserhochbehälter am südöstlichen Burgberg mit einer kleinen künstlichen Burgruine bekrönt. Diese Kulissenburg wurde gelegentlich mit der – durch Bäume verdeckten – Höhenburg verwechselt. Im 20. Jahrhundert wurde ein weiterer Wasserhochbehälter in den Halsgraben eingebaut und das Vorgelände bei der Anlage des monumentalen Kriegerdenkmales planiert und verändert.

Bei den Bombardierungen des Bahnhofs- und Stadtgebietes im Februar und April 1945, die etwa 600 Menschen das Leben kosteten, trafen auch einige der insgesamt ungefähr 1200 Spreng- und Brandbomben den südlichen Burgbereich. Der Wohnturm verlor einen Teil der bis dahin in Resten erhaltenen Mauerschale mit einigen zweitversetzten hochmittelalterlichen Buckelquadern. Auch die Ringmauer wurde damals stark beschädigt.
[...]
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 Philipp Huber