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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🏞  Lech - Augsburg

Begonnen von Severin, Heute um 10:36:53

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Severin

🏞  Lech - Augsburg


Augsburg, Rathaus, Rathausplatz
Bild 2: Augsburg

Augsburg (im schwäbischen Dialekt Augschburg, lateinisch Augusta Vindelicum und Augusta Vindelicorum) ist eine kreisfreie Großstadt im Südwesten Bayerns und eine der drei Metropolen in diesem Bundesland. Sie ist Universitätsstadt und Sitz der Regierung des Bezirks Schwaben sowie des Landratsamtes des die Stadt im Westen umgebenden Landkreises Augsburg.

Die Stadt wurde 1909 zur Großstadt und ist mit rund 301.000 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2024) nach München und Nürnberg die drittgrößte Stadt im Bundesland Bayern. Der Ballungsraum Augsburg steht bezüglich Bevölkerung und Wirtschaftskraft in Bayern ebenfalls an dritter Stelle und ist Teil der Planungsregion Augsburg, in der etwa 885.000 Menschen leben. Augsburg hatte im Jahr 2017 unter den deutschen Großstädten über 200.000 Einwohnern die zweitgeringste Rate aller Straftaten.

Augsburg hat einen eigenen, auf das Stadtgebiet beschränkten gesetzlichen Feiertag, das Augsburger Hohe Friedensfest am 8. August. Damit ist Augsburg die Stadt mit der größten Anzahl gesetzlicher Feiertage in Deutschland.

Bekannt ist Augsburg vor allem für die Fuggerei, die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, die Jakob Fugger im Jahr 1521 gegründet hat. Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind der Augsburger Dom, das prachtvolle Rathaus mit dem Goldenen Saal, und die Augsburger Puppenkiste, ein berühmtes Marionettentheater.

Das Augsburger Wassermanagement-System ist seit 2019 ein Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Stadt liegt an den Flüssen Lech, Wertach und Singold. Der älteste Teil der Stadt sowie die südlichen Viertel liegen auf dem nördlichen Ausläufer einer Hochterrasse, die zwischen dem steilen Hügelrand von Friedberg im Osten und den hohen Riedeln des westlichen Hügelrandes entstanden ist.

Im Süden erstreckt sich das Lechfeld, eine nacheiszeitliche Schotterebene zwischen den beiden großen Flüssen Lech und Wertach, in der sich seltene Urlandschaften erhalten konnten. Der Augsburger Stadtwald und die Lechtalheiden zählen zu den artenreichsten mitteleuropäischen Lebensräumen.

An Augsburg grenzt der Naturpark Augsburg – Westliche Wälder, ein großes Waldgebiet. Daneben ist aber auch das Stadtgebiet selbst stark begrünt, weshalb die Stadt im europaweiten Wettbewerb Entente Florale Europe 1997 als erste deutsche Stadt als grünste und lebenswerteste Stadt ausgezeichnet wurde. Die Stadt ist der größte kommunale Waldbesitzer in Bayern und der drittgrößte in Deutschland.

Da Augsburg sich in Bayrisch-Schwaben befindet, besitzt der Augsburger Dialekt Eigenschaften sowohl vom Oberbairischen wie auch vom Schwäbischen. Sprachwissenschaftler Manfred Renn berichtet von einer Studie, die festgestellt habe, dass der Dialekt eher in Richtung Schwäbisch gezogen werde.[63] Typische Merkmale des Schwäbischen im Augsburger Dialekt sind die Diminitiv-Endung -le (Stüble, Würstle statt Stüberl, Würstl) und die s-Palatalisierung (zumindescht statt zumindest).

Augsburgerisch liegt wie alle alemannischen Dialekte südwestlich der fest-fescht-Linie: historisches /s/ ist vor /t/ (und seltener /p, b/ und /k/) in allen Positionen zu /ʃ/ verschoben, zum Beispiel ist → isch; weißt → woisch; Augsburg → Augschburg; und dem standarddeutschen Satz ,,könntest du mir nicht einmal zeigen, wie ich das am besten zu tun habe" entspricht dialektales kénndsch mr ned amol zoiga, wia i dés âm beschda zom dua hâb/hâo. Weitere Merkmale sind das (für ganz Bayern charakteristische) gerollte alveolare [r] und die /n/-Apokope; zum Beispiel entspricht standarddeutschem sprechen mundartliches schprecha, und ,,der steinerne Mann" lautet in der Ortsmundart dr schtoinarne Mâ (oder dr schtoinerne Mo), die Straßenbahn ist die Schtrossabô.

Der Name der Stadt, die zu den ältesten in Deutschland gehört, geht auf das 15 v. Chr. gegründete römische Heerlager und die spätere römische Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum zurück. Der Name bedeutet: Die Stadt des Augustus im Gebiet der Vindeliker. Die Vindeliker waren ein keltischer Volksstamm. Im 13. Jahrhundert löste sich die Stadt von der Bischofsherrschaft, wurde spätestens 1316 zur Reichsstadt und häufiger Schauplatz von Reichstagen mit engen Verbindungen zu den Herrschern des Heiligen Römischen Reiches, die unter anderem von den Kaufmannsfamilien Welser und Fugger finanziert wurden (,,Fuggerstadt"). Nach der Reformation wurde Augsburg, in dem 1555 der Augsburger Religionsfriede geschlossen wurde, bikonfessionell.

Augsburg liegt am Zusammenfluss von Wertach und Lech, das Stadtgebiet ist seit Jahrhunderten von einem komplexen Kanalsystem durchzogen. Der Wasserreichtum war grundlegend für das Entstehen und den Wohlstand der Stadt und beflügelte unter anderem auch die Künste und die Technik. Im Jahr 2019 wurden 22 Objekte des Augsburger Wassermanagement-Systems als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet.

Als Gründungsjahr Augsburgs gilt 15 v. Chr., da in diesem Jahr auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Oberhausen ein Legionslager, das später auch als Nachschubdepot diente, errichtet wurde. Kaiser Augustus hatte seinen beiden Stiefsöhnen Drusus und Tiberius den Auftrag dazu erteilt. Diesem Gründungsdatum zufolge wäre Augsburg nach Trier die zweitälteste Stadt Deutschlands, wobei dies nach verschiedenen Kriterien gewertet werden kann (siehe Artikel Älteste Städte Deutschlands). Gesichert ist dagegen, dass sie nach Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, eine der größten römischen Siedlungen nördlich der Alpen war.

Um das vor der Zeitenwende entstandene Lager bildete sich im ersten Jahrhundert die Siedlung Augusta Vindelicum, der Kaiser Hadrian im Jahr 121 n. Chr. das römische Stadtrecht verlieh. Augsburg war ab etwa 95 n. Chr. Hauptstadt der römischen Provinz Raetien, die sich bis nach Oberitalien erstreckte. Es ist unbekannt, wann genau Augsburg Provinzhauptstadt wurde. Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass Kempten (Cambodunum) noch bis ins späte 1. Jahrhundert n. Chr. diese Funktion hatte. Tacitus bezeichnete Augsburg als die schönste (,,splendidissima") Stadt Raetiens.

Neuen Forschungen zufolge wurde der Neckar-Odenwald-Limes erst im Jahre 98 n. Chr. unter Kaiser Trajan angelegt, zeitgleich mit dem für dieses Jahr gesicherten Bau der römischen Fernstraße von Mainz über Bad Cannstatt nach Augsburg. Ein Zusammenhang dieser beiden strategischen Bauprojekte mit der Verlegung der Hauptstadt der Provinz Rätien von Kempten nach Augsburg liegt nahe, ist aber bisher nicht positiv belegt (vergleiche hierzu: Kinzig (Rhein)Die historische Römerstraße).

Im Jahre 260 n. Chr. fielen die germanischen Juthungen in Italien und Raetien ein und verschleppten tausende Italiker. Auf ihrem Rückmarsch wurden sie jedoch in einer zweitägigen Schlacht vom römischen Statthalter bezwungen und in die Flucht geschlagen, wie der 1992 gefundene Augsburger Siegesaltar belegt. 271 kam es nach wiederholten Vorstößen der Juthungen und anderer Stämme zur Belagerung der Stadt.

Augsburger Heilige in Spätantike und Frühmittelalter: Afra von Augsburg († 304), Bischof Simpert (links, um 750–807) und Bischof Ulrich von Augsburg (890–973)
Nach der Teilung der römischen Provinz Raetia im Jahr 294 wurde Augsburg Hauptstadt der Provinz Raetia Secunda, in die nach dem Ende der römischen Herrschaft um 450 die Alamannen einfielen. Die Siedlung bestand – wie die Überlieferung des 6. Jahrhunderts nahelegt – aber fort.

Schon in der Spätantike wurde Augsburg möglicherweise Sitz eines Bischofs, auch wenn es dafür keine schriftlichen und archäologischen Zeugnisse gibt.[66] Überlieferungen über einen Bischof Narcissus von Girona um 300, in dessen Zeit das angebliche Martyrium der Afra von Augsburg fällt, sind unsicher. Der Mediävist Bernhard Schimmelpfennig hat herausgearbeitet, dass es sich hierbei sehr wahrscheinlich ursprünglich um einen männlichen römischen Heiligen namens Afer gehandelt haben wird, der wohl durch Verschreiben zu einer Frau namens Afra wurde.

Es ist ungeklärt, ob Augsburg als Verwaltungssitz ohne Unterbrechung zwischen Antike und Mittelalter fortbestand. Die Siedlung und das Christentum ihrer Bevölkerung sind aber für das 6. Jahrhundert bezeugt, wie sich aus der Erwähnung der Verehrung der Stadtheiligen Afra in der Vita sancti Martini des Venantius Fortunatus von 565 und aus archäologischen Funden ergibt.

Augsburg war zur Zeit Karls des Großen von Kämpfen zwischen Bayern und Franken betroffen. Der von Karl eingesetzte Bischof Simpert machte sich um den Wiederaufbau der Stadt verdient. Die Bedeutung Augsburgs wuchs gegen Ende des Frühmittelalters wieder an, als König Otto I. mit Hilfe des Bischofs Ulrich von Augsburg die westwärts strebenden Ungarn in der im Jahre 955 geführten Schlacht auf dem Lechfeld südlich der Stadt besiegte.

Am 21. Juni 1156 erhielt Augsburg durch Kaiser Friedrich Barbarossa wieder das Stadtrecht, das knapp hundert Jahre später 1251 durch das Recht auf Führung eines Siegels und auf Besteuerung ihrer Bürger erweitert wurde. Barbarossas Augsburger Schied 1158 (zwei Jahre nach der Stadterhebung Augsburgs) markiert den offiziellen Stadtgründungstag Münchens.

Den Höhepunkt dieser Entwicklungen bildete die Reichsunmittelbarkeit, die am 9. März 1276 von König Rudolf von Habsburg mit dem Privileg des eigenen Satzungsrechts verliehen wurde. Das Stadtrecht wurde im Stadtbuch von 1276 zusammengefasst. Die nun ausgeweitete Selbstständigkeit Augsburgs führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit dem Hochstift als weltlichem Herrschaftsbereich des Fürstbischofs, die ihren Höhepunkt in der Verlagerung der bischöflichen Hauptresidenz nach Dillingen an der Donau im 15. Jahrhundert fanden. Die Entwicklung Augsburgs zur Reichsstadt wurde laut Eberhard Isenmann 1316 abgeschlossen, als Ludwig der Bayer die Unveräußerlichkeit der Stadt vom Reich garantierte.

In der Folge übernahmen mehr und mehr Patrizierfamilien die Herrschaft über die Stadt, was jedoch nicht immer problemlos ablief: So gab es 1368 einen Aufstand der städtischen Handwerker, der zur Einführung einer Zunftverfassung führte. Elf Jahre später trat Augsburg dem Schwäbischen Städtebund bei, der 1388 wieder zerfiel.

Infolge der Zunftverfassung und der damit verbundenen Regulierung aller handwerklichen Tätigkeiten wuchs die Macht der Zünfte stetig an, und sie waren bis 1547 an der Stadtregierung beteiligt. Sieben Jahre zuvor, 1540, war die Augsburger Börse gegründet worden. Die Stadt entwickelte sich aufgrund ihrer zentralen Lage an alten Fernstraßen, z. B. der Via Claudia Augusta, der Via Julia und der Via Imperii, zu einer bedeutenden Handelsstadt mit Beziehungen zu den Hansestädten an Nord- und Ostsee sowie nach Italien.

en Höhepunkt dieser Periode stellt die Diktatur des Ulrich Schwarz dar, der das Bürgermeisteramt 1469 mit großen politischen Visionen übernommen hatte. Anfangs gelang es ihm unter anderem, den bis dato unterrepräsentierten niederen Zünften Mitsprache im Stadtregiment einzuräumen und Augsburg aus der Überschuldung zu befreien. Als sich ihm das Patriziat jedoch entgegenstellte, griff er zu brutalen Mitteln und ließ an den Patrizierbrüdern Vittel die Todesstrafe vollstrecken, was zu seinem eigenen Sturz und seiner Hinrichtung 1478 führte.

Mit dem Zuzug Günther Zainers begann das Aufblühen des Augsburger Buchdrucks. Im Jahr 1468 druckte er S. Bonaventurae meditationes vite domini. Neben geistlicher Literatur verkaufte der Typograf Volksbücher in deutscher Sprache, Erbauungsschriften, Arzneibücher und Kalender. Im Jahr 1471 schnitt Zainer mit der Type 3 eine der ersten deutschen Antiquaschriften. Erhard Ratdolt vervollkommnete aus Venedig bezogenes Antiqua-Design. Weitere entstandene Offizinen sorgten dafür, dass die Stadt an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert zu den namhaftesten Verlagsorten in Europa zählte. Nicht zuletzt Johann Schönsperger trug dazu bei. Da die Reichsstadt (Reichstage zu Augsburg)über keine Universität verfügte und Absatzmöglichkeiten außerhalb des wissenschaftlichen oder kirchlichen Sektors allein das weltliche Publikum eröffnete, wurden zwischen 1480 und 1500 etwa 75 Prozent der hergestellten Bücher in Augsburg in Umgangssprache gedruckt. So brachte es der deutsche Äsop auf damals 22 Auflagen. Schönspergers Theuerdank wird den großartigsten Erzeugnissen im Buchdruck der Renaissance zugerechnet.

Nachdem schon im 13. Jahrhundert einzelne Städte des Reichs das Münzrecht erhalten hatten, versuchte auch der Augsburger Rat dieses Privileg zu erlangen. Der Augsburger Stadtschreiber Konrad Peutinger wurde als Leiter der Stadtverwaltung und als kaiserlicher Rat im Frühjahr 1521 auf den Reichstag zu Worms gesandt, der unter der Regierung des jungen Kaisers Karl V. abgehalten wurde. Er sollte dort nicht nur die alten Privilegien erneuern lassen, sondern auch das Ansuchen stellen, das Münzrecht für die Stadt zu erhalten, was ihm auch gelang. Am 21. Mai 1521 unterschrieb Kaiser Karl V. die entsprechende Urkunde, in der der Stadt Augsburg die Erlaubnis erteilt wurde, eigene Münzen zu prägen. Noch im selben Jahr wurde die Prägetätigkeit aufgenommen. Die reichsstädtischen Prägungen Augsburgs endeten im Jahr 1805, als Augsburg die Reichsfreiheit verlor und an Bayern fiel.

Bereits vor dem endgültigen Niedergang der Zunftherrschaft im Jahre 1547 entwickelte sich Augsburg vom Beginn der Neuzeit bis zum Ende der Renaissance zu einem der bedeutendsten Handels- und Wirtschaftszentren der Welt, was vor allem auf den Einfluss der Kaufmannsfamilien Fugger und Welser zurückging. In dieser Zeit zählte Augsburg zusammen mit Köln, Prag und Nürnberg zu den größten Städten des Heiligen Römischen Reiches.
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Severin Baumann