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PROPAGANDAKRIEG »Alles wird Ukraine sein«

Begonnen von Bastian, 22. Oktober 2022, 09:22:39

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Bastian

PROPAGANDAKRIEG
»Alles wird Ukraine sein«

Zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Autor, Nationalisten, Russen-Hasser und Naziunterstützer Sergij Schadan


»Ein guter Spiegel für uns«: Sergij Schadan bei der Eröffnung des Urbäng-Festivals 2022 in der Orangerie Köln

Der ukrainische Schriftsteller und Musiker Sergij Schadan wird seit dem Euromaidan frenetisch gefeiert und mit Auszeichnungen überhäuft. Etwa mit dem Literaturpreis 2022 der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die 1991 für die Abwicklung der sozialistischen Staaten in Osteuropa gegründet worden war – er hat ihn redlich verdient. Denn Schadan tingelt schon seit Jahren durch den Westen und erzählt einem stetig wachsenden Publikum von seinem großen Glück, seit 1991 in einem »Land ohne Lenin« zu leben.

Nun geht auch noch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Schadan. Die Verleihung findet am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche im Rahmen der Buchmesse statt – ein würdiger Rahmen, war es doch auch eine Buchmesse, allerdings die Leipziger 2014, auf der sich Schadan erstmals im Blitzlichtgewitter einer grenzenlos entzückten Pressemeute als Widerstandskämpfer gegen ein russisches Reich »des Bösen« inszenieren konnte: »Faschisten sind diejenigen, die die aggressive und chauvinistische Politik Putins unterstützen«, giftete er damals linke Kritiker seiner phantasiereichen Narrative über den (von der US-Regierung und westlichen Denkfabriken ebenso mitangezettelten wie mitfinanzierten) Maidan als »Volksrevolution« an – ein gut orchestrierter Aufritt, mit dem ihn die ARD-»Tagesschau« zum Popstar machte.

Im totalen Propagandakrieg des Westens ist alles möglich. Wurden einst Persönlichkeiten mit dem Friedenspreis geehrt, die sich um die Verwirklichung des Friedensgedankens verdient gemacht haben – Schadan erhält ihn nun »für sein herausragendes Werk sowie seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft«, so der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

In der Tat bietet Schadans Œuvre genau das, was in kriegsbewegten Zeiten die Herzen von Liebhabern westlich-wertebasierter Musen höher schlagen lässt – NATO-Poesie: Alles, bloß kein Frieden mit Russland, Schadan denkt nicht einmal an Verhandlungen. »Wir müssen vom Westen Waffen fordern, weil wir sonst vernichtet werden«, heißt es in seinem im Juli in Die Zeit veröffentlichten Brandbrief gegen das deutsche Friedenslager. In den sozialen Medien feuert er seine Landsleute an: »Vorwärts für die Befreiung der Region Lugansk, der Region Donezk und der Krim! Alles wird Ukraine sein.«

Weniger gern hört man offenbar – diese undelikaten Details seiner Verdienste werden von den deutschen Medien unisono beschwiegen –, dass Schadans »Zuwendung für Menschen im Krieg« auch dem ukrainischen Oligarchen Wsewolod Koschemiako gilt, der eine nationalistische Privatarmee unterhält, für die der Künstler – sicherlich aus rein humanitären Gründen – intensiv Werbung macht. Auch Neonazis und andere extreme Rechte können stets auf Schadan zählen: Vor einigen Monaten beteiligte er sich in seiner Heimatstadt Charkiw an einer Benefizveranstaltung für die Aufklärungs- und Sabotagetruppe »Kraken« – eine Sondereinheit des faschistischen Asow-Regiments –, die für diverse Kriegsverbrechen verantwortlich ist. Bereits 2016 und 2021 trat Schadan beim Banderstadt-Festival in Luzk auf. Es wurde erstmals 2007 anlässlich des 65. Jahrestages der Gründung der faschistischen Ukrainischen Aufständischen Armee, die am Holocaust beteiligt war, abgehalten, um Stepan Bandera als »nationales Symbol« zu verewigen, wie die Organisatoren betonen. Neben Naziromanen, -rock und -ramsch wie Hakenkreuz- und Wolfsangelschmuck wird in Banderstadt auch »Suppe aus Moskowitern« serviert.

Das dürfte für Sergij Schadan eine Leibspeise sein, denn er ist ein fanatischer Russen-Fresser. In seinem frisch erschienenen Band »Himmel über Charkiw. Nachrichten vom Überleben im Krieg« betrachtet er die Invasoren als »Barbaren« und »Unrat, der aus dem Osten über uns hergefallen ist«; er wünscht ihnen den Tod. Der Krieg habe das »wahre Wesen« der Russen offenbart, auch die russische Kultur als Stützpfeiler der »russischen Welt« sei verantwortlich, verkündete er auf seinem Facebook-Kanal. »Ist Puschkin daran schuld, dass Kriegsverbrecher in Russland geboren werden? Ja, er ist schuldig. Natürlich ist er schuldig. Sie sind alle schuldig.«

Den »Preis der Freiheit« (Taz) – sich jede NATO-Osterweiterung herauszunehmen, die sich die USA und die EU wünschen – bekommt Schadan wohl auch, weil er eine deutsche Sehnsucht stillt. Er sei »ein guter Spiegel für uns«, tat Marieluise Beck (Die Grünen), Chefin der Neocon-Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne und eine seiner glühendsten Verehrerinnen, 2021 im Gespräch mit ihm eine vorbewusste Wahrheit kund: Sergij Schadan spricht Dinge aus, die sich Deutsche seit 1945 nicht mehr und noch nicht wieder zu sagen trauen.

Quelle: junge Welt
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Bastian Gruber
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