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⛔ KINDERARBEIT Neue Ära der Kinderarbeit

Begonnen von Ludwig, 25. April 2023, 11:01:20

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Ludwig

⛔ KINDERARBEIT
Neue Ära der Kinderarbeit

Immer mehr US-Bundesstaaten erleichtern Unternehmen die Beschäftigung von Minderjährigen. Gesetze schützen gleichzeitig Firmen vor Unfallhaftung


Ein Zulieferer des Autobauers Hyundai im US-Bundesstaat Alabama beschäftigte 12- bis 15jährige Migranten aus Guatemala, berichtete Reuters

Der US-Kapitalismus frisst die Kinder der Armen. Immer mehr Bundesstaaten wollen Kinderarbeit erleichtern. Am Montag vergangener Woche hat der Senat im republikanisch regierten Staat Iowa ein Gesetz beschlossen, das den Arbeitsschutz für Minderjährige aufweicht. Ohio ist schon weiter. Dort ist es seit Anfang Februar legal, Kinder länger arbeiten zu lassen als bisher erlaubt. Auch New Jersey hat 2022 ein Gesetz erlassen, das die Arbeitszeiten von Jugendlichen in den Schulferien verlängert. In Wisconsin konnte Gouverneur Anthony Evers (Demokraten) einen derartigen Vorstoß zwar durch sein Veto stoppen, doch in dem von seiner Partei kontrollierten Parlament Minnesotas wird über einen ähnlichen Gesetzentwurf bereits diskutiert. Mehrere Staaten weichen die Regelungen ausgerechnet für einige der gefährlichsten Arbeitsplätze auf und senken zugleich die Anforderungen an die Arbeitsplatzsicherheit. Betroffen sind davon vor allem die Kinder von Migranten und armen Familien.

Kinderarbeit ist in den USA kein neues Phänomen. Nach offiziellen Angaben ist die Zahl illegal beschäftigter Minderjähriger seit 2018 um zwei Drittel gestiegen. Doch statt Verstöße energisch zu bekämpfen, legalisieren Politiker die Kinderarbeit. US-Gesetze ermöglichen es bereits jetzt, Kinder ab 14 Jahren arbeiten zu lassen. Bis zum 16. Lebensjahr ist allerdings nur eine begrenzte Zahl an Arbeitsstunden erlaubt, damit sie zur Schule gehen können. Die neue Ausnahmeregelung in Iowa lässt künftig unter anderem Spätschichten bis 23 Uhr bereits für Jugendliche ab 14 Jahren zu. Ihre Arbeitstage dürfen von bisher maximal vier auf bis zu sechs Stunden verlängert werden. Zudem sollen Kinder auch in gefährlichen Branchen wie etwa im Bergbau, auf Schlachthöfen, in Kühlhäusern, Wäschereien oder der Holzfällerei beschäftigt werden können. In Minnesota arbeiten 16- und 17jährige auf Baustellen. An Fließbändern sollen über 15jährige Objekte bis zu 25 Kilogramm bearbeiten und Jugendliche ab 16 Jahren in Restaurants Alkohol servieren, den sie selbst erst ab 21 Jahren konsumieren dürfen. Außerdem wird Kindern ab 14 künftig ein spezieller Führerschein ausgestellt, der ihnen erlaubt, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren – aber nur dorthin. Gleichzeitig würden Unternehmen vor der Haftung für Verletzungen oder Tod am Arbeitsplatz geschützt, listete das US-Magazin Newsweek am 17. Februar die Pläne einiger Bundesstaaten auf.

Die Befürworter einer Lockerung der Schutzgesetze behaupten, dass die Änderungen sowohl für junge Menschen als auch für die Wirtschaft von Vorteil seien, da die Kinder Arbeitsplätze besetzen würden, die für Erwachsene nicht attraktiv seien. Iowas republikanische Gouverneurin Kim Reynolds unterstützte das Gesetz mit einem zynischen Hinweis auf ihre eigene Arbeit als Babysitterin. Wenn Kinder »etwas dazuverdienen« wollten, solle man sie nicht daran hindern, erklärte sie. Tatsächlich sind in den USA aber immer mehr verarmte Familien auf die Einkommen von Kindern und Jugendlichen angewiesen. Ihnen geht es nicht um »Zuverdienst«, sondern um nötige Einkünfte, um über die Runden zu kommen. So berichtete die New York Times im Februar über eine zunehmende Anzahl von minderjährigen Migranten, von denen einige bereits mit nur zwölf Jahren in Autofabriken, auf Baustellen oder für Lieferdienste arbeiten. Viele von ihnen machen Nachtschichten in Fabriken, so die Zeitung. »Kinder werden in diesem Land ständig missbraucht, ausgebeutet und vergessen«, zitierte Newsweek den Autor und Professor der Georgia Southern University, Jared Yates Sexton. »Ich wollte nicht glauben, dass die Grand Old Party (Republikaner, jW) und die Kapitalisten eine neue Ära der Kinderarbeit einläuten. Leider ist es aber so«, kommentierte er die Gesetzesinitiativen.

Dabei bestätigen selbst Regierungsstellen die Verletzung der Kinder- und Menschenrechte in den USA. Das Arbeitsministerium registrierte im vergangenen Jahr 835 Unternehmen, die 3.800 Minderjährige entgegen gesetzlicher Regelungen beschäftigten. Zudem stellte es einen Anstieg von 26 Prozent bei Minderjährigen fest, die »speziell für gefährliche Tätigkeiten eingestellt wurden«. Spürbare Konsequenzen hat das für Firmen, die ihren Profit auf Kosten der Kinder steigern, nur in Ausnahmefällen. Bei Verstößen gegen das US-Bundesgesetz zu Kinderarbeit liegt die Höchststrafe bei 15.138 US-Dollar (rund 14.300 Euro). Unter den Profiteuren befinden sich so bekannte Firmen wie Ben & Jerry's, Fruit of the Loom, Walmart und Ford. Gegen ein Zulieferunternehmen des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai im Bundesstaat Alabama werde ermittelt, weil 12- bis 15jährige Migranten aus Guatemala in einer Metallstanzfabrik gearbeitet hätten, berichtete Reuters. Die New York Times beschrieb den Fall des 15jährigen Juan Mauricio Ortiz, der an seinem ersten Arbeitstag für eine Dachdeckerfirma zwanzig Meter in die Tiefe stürzte und ums Leben kam.

Quelle: junge Welt
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Ludwig "Wiggerl" Stillfried

"Ma muß de Leid an ihrn Einfluß glam lossn - Habtsache is, doß sie koan hom."


Liab Kini Ludwig II. – Freinde, do gh's zum


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