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Eitelkeit vor Brot

Begonnen von Bastian, 10. Juli 2022, 07:15:38

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Bastian

G20-Außenministertreffen auf Bali

Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, auf Ministertreffen wie denen der G20 auf Bali würden tatsächlich irgendwelche »Durchbrüche« zur »Lösung internationaler Probleme« erarbeitet. Treffen wie dieses sind Fototermine, auf denen sich Politiker ihrer eigenen Wichtigkeit versichern, indem sie dabei sind. Den Beweis trat bis zur Lächerlichkeit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an, als sie die Ablehnung eines gemeinsamen Fotos mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow damit begründete, sie wolle nicht »Russland die internationale Bühne bieten«. Denn die Bühne ist sie, oder wie? Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, und der Versuch, Russlands Zugehörigkeit zur Gruppe der 20 größten Wirtschaftsnationen dadurch ungeschehen zu machen, dass man seinen Außenminister nicht aufs Gruppenfoto lässt, erinnert an die in der Antike (und auch in der Stalinschen Sowjetunion) übliche Praxis der »Damnatio memoriae«: in Ungnade Gefallene aus öffentlichen Darstellungen zu entfernen.

Man mag es für politisches Wunschdenken halten, wenn der russische Präsident Wladimir Putin am selben Tag vor den Fraktionsvorsitzenden der in der Staatsduma vertretenen Parteien den Niedergang des »transnationalen globalistisch-liberalen« Westens als Kennzeichen der aktuellen internationalen Lage beschwor. So schnell wird das zumindest nicht gehen. Aber Tatsache ist auch, dass dem Westen die internationale Isolierung Russlands bisher nicht durchgehend gelungen ist. Auch auf Bali führte Lawrow ein paar bilaterale Gespräche, bevor er ohne Abendessen wieder abreiste. Sein indischer Kollege veröffentlichte sogar ein Video von dem Gespräch auf Twitter, was soviel wie ein Bekenntnis zu dieser Form politischer Eigenständigkeit darstellte.

In der Sache brachte das Außenministertreffen der G20 weder in der Frage, wie der Ukraine-Krieg beendet werden kann, noch beim Thema der Versorgung des Weltmarkts mit ukrainischem Getreide wesentliche Fortschritte. Das konnte es auch nicht. Russland wiederholte seine Bereitschaft, gemeinsam mit der Türkei den Weg von Getreidefrachtern aus ukrainischen Häfen ins Mittelmeer zu eskortieren, sofern die Ukraine ihre Minensperren vor den Schwarzmeerhäfen räume. Was diese nicht will, weil sie nach wie vor befürchtet, dass Russland dies für eine anschließende Invasion von Odessa vom Meer aus nutzen könnte. Moskau beschwert sich seinerseits, dass ihm der Export von Getreide auf die Weltmärkte durch die westlichen Sanktionen erschwert werde – weil russische Schiffe nicht mehr versichert werden können und nicht garantiert ist, dass die Erlöse solcher Getreideverkäufe dann auch bei den Produzenten ankommen und nicht irgendwo im internationalen Bankensystem von den USA beschlagnahmt werden. Der Westen kann nur eines haben: die maximale Isolation Russlands oder die Versorgung des globalen Südens mit russischen Ressourcen. Er muss sich entscheiden, was ihm wichtiger ist.

Quelle: junge Welt
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Bastian Gruber
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