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STEIGENDE LEBENSHALTUNGSKOSTEN | Leere Einkaufswagen

Begonnen von Steven, 11. Juli 2022, 07:29:02

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Steven

Ungebremste Preissteigerungen: Griechenland erreicht mit 12,1 Prozent höchste Inflationsrate seit 1993

Das Foto eines leeren Einkaufswagens hob die Athener Tageszeitung Efimerida ton Syntakton (Efsyn) am Freitag auf die Titelseite – Symbol einer Volkswirtschaft im Sturzflug. Das Nationale Statistische Amt (Elstat) Griechenlands hatte am Tag zuvor eine Inflationsrate im Juni von 12,1 Prozent gemeldet – der höchste Wert seit 1993. Mitten in einer seit 2008 andauernden, längst noch nicht überstandenen Finanz- und Wirtschaftskrise, schwer gezeichnet von der Kürzungspolitik, zu der das Land von den europäischen Führungsmächten – der Bundesregierung unter Angela Merkel an erster Stelle – seit gut zehn Jahren gezwungen wurde, brechen die kleinen und mittleren Haushalte nun unter heftigen Preissteigerungen in allen Lebensbereichen zusammen.

Der Krieg in der Ukraine, die Sanktionspolitik der westlichen Allianz gegen die Russische Föderation, die offenbar viel eher die Bevölkerung der Europäischen Union als die russische in wirtschaftliche Bedrängnis brachte – all das mag auch für das gegenwärtige griechische Unglück eine Rolle spielen. Die Energiepreise, an erster Stelle die Kosten für Strom und Benzin, stiegen allerdings schon, bevor Wladimir Putin seine Armee in die Ukraine einmarschieren ließ.

Ohne jegliche Ankündigung – weder von seiten der Regierung des rechten Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, noch von dem früher staatlichen und seit 2001 zur Hälfte privatisierten Elektrizitätsgiganten DEI – erhöhten sich die Strompreise im vergangenen Winter um zunächst rund 35 Prozent, Tendenz steigend. In die Haushalte fliegen seither alle drei Monate Rechnungen ein, die für die meisten Griechen praktisch unbezahlbar sind. In den DEI-Filialen stehen die Ärmeren unter den 7,5 Millionen Kunden seither Schlange, um Ratenzahlung für die Forderungen des Stromlieferanten zu beantragen, die selbst für Familien nicht selten mehr als 500 Euro betragen. Mitsotakis' Regierung reagierte Ende Mai mit dem Versprechen, den so Geschröpften Ende August rund ein Drittel der bezahlten Stromkosten zurückzuerstatten. Der Staat hält 51,12 Prozent der Aktienanteile an der DEI, ist also für die Strompreisentwicklung hauptverantwortlich.

Dass die Griechen nicht nur überteuerten Strom bezahlen und den weltweit handelnden Erdölgiganten für Benzin ihr schwer verdientes Geld in den Rachen werfen, sondern mit ihren mageren Löhnen auch eine beispiellose Hochrüstung finanzieren müssen, ist in den Kaffeehäusern des Landes ein Thema geworden, das der ansonsten vor TV-Kameras ewig gutgelaunte Mitsotakis nicht mehr weglächeln kann. Wie sollen die Kassenangestellten im Supermarkt ihren Kunden erklären, dass die Preise für Grundnahrungsmittel in nur zwei Monaten um 17 bis 25 Prozent stiegen, fragte in dieser Woche die kommunistische Parteizeitung Rizospastis. Und wagte die düstere Prognose, dass der kommende Winter die Mehrheit der Griechen in eine »katastrophalen Situation« bringen werde.

Die von Elstat gelieferten Zahlen scheinen das zu bestätigen: Die Gaspreise stiegen demnach seit Beginn des Jahres um inzwischen 117,7 Prozent, die für elektrischen Strom nach neuestem Stand um bis zu 70 Prozent, die für Heizöl um 65,1 Prozent und die für Benzin um 45,6 Prozent.

In der Regierungspartei Nea Dimokratia sorgen Inflation und erneute wirtschaftliche Talfahrt längst für schwere Unruhe. Der Juli ist da, die Kinder haben Ferien, ihre Eltern haben kein Geld, um sie in die traditionelle Sommerfrische auf die Inseln zu bringen. Parlamentswahlen müsste ihr Premierminister Mitsotakis eigentlich erst in einem Jahr ausschreiben. Der Plan B wäre, wie in Athen seit Wochen spekuliert wird, die Abstimmung an den Urnen lieber in den kommenden Herbst vorzuziehen. Weil nämlich die Masse der Griechen – wie anhand der Elstat-Zahlen zu befürchten ist – im nächsten Winter vermutlich frierend in ihren ungeheizten Wohnungen sitzen und die aktuelle Regierung zum Teufel wünschen werde.

Quelle: junge Welt
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Steven Rohrmooser
      Redaktion


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