Welcome to Sputnik Magazin. Please login or sign up.

29. Dezember 2024, 16:25:01

Login with username, password and session length

Top Posters

Jake
3522 Beiträge

Bastian
2935 Beiträge

Urs
1894 Beiträge

Martin
1090 Beiträge

Sebastian
966 Beiträge

Ludwig
724 Beiträge

Michi
722 Beiträge

Armin
676 Beiträge

Recent

Mitglieder
Stats
  • Beiträge insgesamt: 24.095
  • Themen insgesamt: 17.906
  • Online today: 263
  • Online ever: 423 (20. Juni 2024, 00:53:54)
Benutzer online
  • Users: 0
  • Guests: 216
  • Total: 216
216 Gäste, 0 Benutzer

Antworten

Der Beitrag verursachte die folgenden Fehler, die behoben werden müssen:
Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Solltest du deiner Antwort nicht sicher sein, starte ein neues Thema.
Achtung: Dieser Beitrag wird erst angezeigt, wenn er von einem Moderator genehmigt wurde.
Einschränkungen: maximale Gesamtgröße 200 MB, maximale Individualgröße 200 MB
Deaktiviere die Dateianhänge die gelöscht werden sollen
Ziehen Sie Ihre Dateien hierhin oder benutzen Sie den Button, um Dateien hinzuzufügen.
Erweiterte Optionen...
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau

Zusammenfassung

Autor Steven
 - 26. Juli 2022, 08:26:03
Brüssel dringt auf vollständigen Gasimportstopp. Widerspruch mehrerer Mitgliedstaaten. Österreich entzieht Bayern Speicherkapazität

In der Gaskrise zeigt sich einmal mehr: Appelle an das »solidarische Europa« bleiben folgenlos. So hatte die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen (CDU), am Montag gegenüber dpa erneut betont, wie wichtig der »Notfallplan« ihrer Behörde sei. Russland sei »kein verlässlicher Partner für die Energieversorgung Europas«. Deshalb müsse man »für den schlimmsten Fall vorbereitet sein: einen vollständigen Stopp der Gaslieferungen«. Diesen will die EU-Kommission dadurch erreichen, dass alle Mitgliedstaaten bis März ihren Verbrauch um 15 Prozent senken. Notfalls per Anordnung aus Brüssel.

Diesmal ist es die Regierung des arg von russischen Gaslieferungen abhängigen Deutschlands, die in das Solidaritätslied der Kommission einstimmt. Und laut dem Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, müssen sogar 20 Prozent eingespart werden, »um sich für den Winter vorzubereiten«. Die Zielvorgabe der Bundesregierung von Speicherständen zwischen 90 und 95 Prozent bis zum 1. November hält er für »unrealistisch«.

Eine entsprechende Kampagne wird nun in Baden-Württemberg gestartet. Die Landesregierung will Bevölkerung, Verwaltung und Wirtschaft Anregungen zum Einsparen von Gas und Strom geben, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) am Montag sagte. Ziel sei es, 20 Prozent des Gasverbrauchs einzusparen. »Das ist möglich, dann kommt es zu keiner Gasmangellage.« Kretschmann ergänzte: »Aus vielen Peanuts wird eine große Nuss.«

Doch in vielen EU-Ländern, deren Wirtschaft nicht von Gaslieferungen aus Russland abhängig ist, stoßen die Nöte Deutschlands und die Pläne der EU auf wenig Interesse. Polens Vizeministerpräsident Jaroslaw Kaczynski will die Vorlage aus Brüssel »mit einem Lachen« entgegennehmen. Spaniens Energieministerin Teresa Ribera betont, ihr Land habe damit nichts am Hut – man beziehe schließlich gar kein Gas aus Russland. Und Ungarns Regierung hat bereits den »Energienotstand« ausgerufen und damit ein Verbot von Gasexporten begründet, das auch Ausfuhren in andere EU-Staaten umfasst.

Auch zwischen westeuropäischen, von russischen Gaslieferungen abhängigen Nachbarstaaten ist es mit der Solidarität nicht weit her. Die österreichische Regierung will laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (Montagausgabe) noch in diesem Jahr einen Speicher in Haidach bei Salzburg anzapfen. Bislang ist der Vorrat ans deutsche Netz angeschlossen und versorgt vor allem bayerische Haushalte und Industrieunternehmen. »Wir haben beschlossen, dass alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an unser Netz angeschlossen werden müssen«, wird die Klimaschutz- und Energieministerin der Alpenrepublik, Leonore Gewessler, zitiert.

Während das Pokern der Mächtigen ums Gas weitergeht, geraten immer mehr Menschen in existentielle Nöte. Der Deutsche Mieterbund hat deshalb gefordert, dass Mietern wegen unbeglichener Heizungsrechnungen nicht mehr gekündigt werden darf. Zudem müsse ein Gaspreisdeckel eingeführt werden. Das könnte mit der Ampelkoalition allerdings schwierig werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe am Freitag ein Paket im Umfang von rund fünf Milliarden Euro vorstellen wollen, berichtete Bild am Montag. Finanzminister Christian Lindner (FDP) habe dem Vorhaben jedoch eine Absage erteilt, woraufhin Scholz keine konkreten Angaben zu neuen Hilfen habe machen können. Lindner will im nächsten Jahr wieder die »Schuldenbremse« einhalten.

Quelle: junge Welt