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Zusammenfassung

Autor Robis
 - 14. April 2024, 10:51:05
⚫ Paris, Père Lachaise: Jim Morrison



Père Lachaise | Division: 6 | Reihe: 2 | Nr. 5


James Douglas ,,Jim" Morrison (* 8. Dezember 1943 in Melbourne, Florida; † 3. Juli 1971 in Paris) war ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Lyriker. Er war der Frontmann der Rockband The Doors.

Jim Morrison gilt als Rockmusiker, der die Fantasien, Visionen, Ängste und die Selbstdestruktivität der Generation der späten 1960er Jahre artikulierte und exemplarisch auslebte.[1] Er zählt zu den charismatischsten Persönlichkeiten der Rockmusik dieser Zeit. Gemeinsam mit den Doors erweiterte er das Repertoire der Rockmusik um mehrschichtige Konzeptstücke und Formen des Rocktheaters. Morrison, von dem zu Lebzeiten drei Gedichtbände veröffentlicht wurden, nutzte die Doors-Konzerte regelmäßig für spontane Rezitationen poetischer Texte. Er produzierte einen Dokumentarfilm über die Doors sowie einen experimentellen Spielfilm. Morrison zählt zu den zentralen Symbolfiguren der Hippiezeit und -kultur. In seiner Schaffenszeit wurde er als Sexsymbol wahrgenommen.

Obwohl sich Morrison durch seinen Rock-Bariton und poetische Songtexte einen Namen gemacht hat, wurde er in späteren Jahren meist mit einem aufrührerischen und selbstzerstörerischen Lebensstil assoziiert. Sein früher Tod, dessen nähere Umstände nicht mit Sicherheit geklärt werden konnten, trug erheblich zur Legendenbildung um seine Person bei. Im Jahr 1993 wurde Morrison als Mitglied der Doors in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Morrison wurde am Morgen des 7. Juli 1971 auf dem Pariser Ostfriedhof Père Lachaise in der 6. Division, 2. Reihe, Grab 5 beigesetzt. An der Beerdigung nahmen nur Pamela Courson, der Doors-Manager Bill Siddons, Alain Ronay, Agnès Varda und Morrisons Sekretärin Robin Wertle teil. Nach dem Diebstahl einer kleinen Steintafel 1973 wurde erst im Juni 1981 ein Grabstein, den die drei verbliebenen Doors-Musiker finanziert hatten, errichtet. Im Dezember 1990 ließen Morrisons Eltern einen neuen monumentalen Grabstein mit einer Bronzeplatte errichten; diese trägt die altgriechische Grabinschrift ,,ΚΑΤΑ ΤΟΝ ΔΑΙΜΟΝΑ ΕΑΥΤΟΥ", die ,,gemäß seinem Dämon" oder ,,gemäß seinem Schicksal" bedeutet. Die Außenmauer des Friedhofs wurde kurz darauf um eine mit Eisenspitzen bewehrte Mauerkrone ergänzt, um Morrison-Fans vom nächtlichen Vordringen auf den Friedhof abzuhalten. Das Grab zog gerade während der 1990er Jahre zu Morrison-Gedenktagen wiederholt auch gewalttätige Randalierer an. Nach jahrzehntelangen Gerüchten um eine mögliche Verlegung oder Auflösung des Grabs erklärte der vormalige französische Kulturminister und seinerzeitige Justizminister Jacques Toubon im März 1996 im französischen Fernsehen, dass Jim Morrisons Grab Bestandteil des Kulturdenkmals Père Lachaise sei und deshalb zeitlich unbegrenzt bestehen bleibe.

Angaben der Friedhofsverwaltung aus dem Jahr 2004 zufolge handelt es sich bei dem Grab des Rocksängers um eine der populärsten Pariser Touristenattraktionen und um das meistbesuchte der 70.000 Gräber des Père Lachaise, auf dem zahlreiche bekannte Persönlichkeiten ruhen. Die Pariser Stadtverwaltung schätzte die Anzahl der Besucher des Grabs im Jahr 2001 auf etwa 1,5 Millionen. Nach einer ersten zeitweiligen Sperrung von Morrisons Grab 1988/1989, die keinen Rückgang des Besucherzustroms bewirkte, ist die Grabstelle seit 2004 erneut durch ein Metallgitter abgesperrt. In einer ethnologischen Feldstudie wurde das Grab als modernes Wallfahrtsziel und ,,polymorphe heilige Stätte" beschrieben, an der zumindest eine der unterschiedlichen Kategorien von Besuchern spirituelle Inspiration bei Morrison als einer ,,Gestalt von transzendenter Bedeutung" suche. Bei seiner Verklärung wird oft übersehen, dass der massive Alkoholkonsum und auch der Drogenmissbrauch schon nach den ersten Erfolgen sein schöpferisches Talent beschädigte. Nach den ersten Erfolgen 1967 behinderten die hohen Mengen Alkohol zunehmend seine Fähigkeit, kreative Inspirationen auszuarbeiten. In einem Teufelskreis führte der Verlust seiner kreativen Ausdrucksmöglichkeiten zu einer Steigerung des Alkoholkonsums und Drogenmissbrauchs und letztlich zu seinem Tod.