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ZitatHintergrund: Stützpunkt Darwin
Die Region um Australiens nördlichste Großstadt Darwin, Schauplatz sowohl des Manövers »Pitch Black« als auch der »Exercise Kakadu«, hat strategisch eine herausragende Bedeutung: Sie grenzt unmittelbar an Südostasien und ist derjenige Teil des fünften Kontinents, der China am nächsten liegt. Letzteres ist der Grund dafür, dass der damalige US-Präsident Barack Obama im November 2011 auf der australischen Luftwaffenbasis Darwin ankündigte, US-Marines würden künftig auf rotierender Basis regelmäßig in die Stadt entsandt, um dort gemeinsame Manöver mit den australischen Streitkräften durchzuführen. Bereits 2012 begann dies mit 200 US-Militärs. Mittlerweile sind bis zu 2.500 US-Marines in Darwin präsent. Dort trainieren sie nicht nur mit australischen Soldaten, sondern zeitweise auch mit Truppen aus Japan und aus den Philippinen.
Seit geraumer Zeit, verstärkt seit dem Abschluss des AUKUS-Pakts zwischen den USA, Großbritannien und Australien im September 2021, ist ein weiterer Ausbau der US-Präsenz in Darwin im Gespräch. Dabei geht es um den Aufbau einer gemeinsamen Trainingsbrigade, aber auch um die Stationierung von US-Kampfflugzeugen und -Kriegsschiffen. Dem steht bisher noch zweierlei im Weg. Zum einen sind sich australische Strategen im Klaren darüber, dass Darwin im Kriegsfalle sofort zum Ziel der als äußerst schlagkräftig eingeschätzten chinesischen Raketentruppe werden würde – schließlich seien die US-Streitkräfte am Pazifik an einer relativ kleinen Zahl von Truppenstandorten konzentriert, räumte Michael Shoebridge vom Australian Strategic Policy Institute (ASPI) im Herbst vergangenen Jahres ein.
Hinzu kommt: Der Hafen in Darwin ist im Jahr 2015 auf 99 Jahre verpachtet worden – und zwar ausgerechnet an die Landbridge Group, ein chinesisches Unternehmen. Das freilich passt den US-Militärs überhaupt nicht in den Kram. Canberra hat mittlerweile Überlegungen angestellt, Landbridge vor die Tür zu setzen; realisiert hat es die Pläne allerdings noch nicht.
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