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Zusammenfassung

Autor Joel
 - 30. August 2024, 08:13:12
💂  Vatikan, Päpstliche Schweizergarde: Gardist Florian
💂 Vatikan, Päbstligi Schwiizergarde: Gardist Florian


Im Ernstfall beschützt er den Papst mit seinem Leben: In diesem Jahr hat Florian Fürst Wädenswil verlassen und ist nach Rom gezogen. Dort hat er sich in den Dienst des Papstes gestellt, als Gardist.⁠ ⁠
✍🏻 Text: Joel 📷 Bild: Guardia Svizzera Pontificia

Die Päpstliche Schweizergarde (italienisch Guardia svizzera pontificia (GSP), lateinisch Pontificia Cohors Helvetica, auch Cohors Pedestris Helvetiorum a Sacra Custodia Pontificis, französisch Garde suisse pontificale, rätoromanisch Guardia svizra papala; alemannisch Päbstligi Schwiizergarde; verkürzt auch Vatikangarde) ist das einzig verbliebene bewaffnete Militärkorps des Heiligen Stuhls. Sie sichert den Apostolischen Palast, die Zugänge zur Vatikanstadt sowie die Zugänge zur Sommerresidenz des Papstes im Städtchen Castel Gandolfo, leistet Ordnungs- und Ehrendienste und ist für die persönliche Sicherheit des Papstes verantwortlich. Die offiziellen Sprachen (Kommandosprachen) sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Das Korps wurde im Jahre 1506 durch Papst Julius II. gegründet und ist somit das älteste noch existierende Militärkorps der Welt.

Die Vorgeschichte der Schweizergarde ist mit dem militärischen Engagement verbunden, welches die Päpste in Verbindung mit dem Kirchenstaat in verschiedensten Auseinandersetzungen gezeigt haben. Eigenständige Streitkräfte oder ein Heer des Vatikans werden historisch kaum wahrgenommen, auch wenn es im Sinne oder im Auftrag von Päpsten zu militärischen Auseinandersetzungen kam, die seit dem Ersten Kreuzzug bekannt sind. Zur Rüstkammer des Vatikans ist bekannt, dass um 1480 der Büchsenmeister Jörg von Nürnberg von Sixtus IV. in Dienst gestellt wurde.

1505 beantragte Papst Julius II. bei der Tagsatzung, der Versammlung von Abgesandten der Schweizerischen Eidgenossenschaft, ein Kontingent von Schweizer Reisläufern zum Schutze des Vatikans. Der Schweizer Buonaser Kleriker Peter von Hertenstein vermittelte und die Augsburger Jakob und Ulrich Fugger bezahlten die ersten 150 Gardisten.

Als Gründungstag der ersten Garde gilt der 22. Januar 1506, als jene Reisläufer unter der Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen und Peter von Hertenstein in Rom eintrafen. Ihre Aufgabe war, als Leib- und Palastwache dem Papst zu dienen.

Während der Plünderung Roms (Sacco di Roma) am 6. Mai 1527 starben 147 von 189 Mann; auch der Kommandant Kaspar Röist kam beim Rückzug von Papst Clemens VII. in die Engelsburg ums Leben. Der 6. Mai gilt daher als Gedenktag der Schweizergarde, an dem jährlich die neuen Gardisten vereidigt werden.

Einen Monat nach dem Sacco di Roma ergab sich der Papst und die Garde wurde von 200 deutschen protestantischen Söldnern Custodia Peditum Germanorum ersetzt. 12 Schweizer traten in diese neue Garde ein.

Unter Papst Paul III. wurde die zweite Schweizer Garde 1548 unter Jost von Meggen neu aufgestellt und erreichte 1552 eine Stärke von 200 Mann.

Infolge der Französischen Revolution wurde am 16. Februar 1798 der Vatikan durch französische Truppen besetzt. Papst Pius VI. musste Rom verlassen und die zweite Garde wurde aufgelöst.

1800 stellte Karl Leodegar Pfyffer von Altishofen unter Pius VII. die dritte Schweizergarde auf.

1848 ging sie mit Pius IX. ins Exil und wurde von der kurzlebigen Römischen Republik offiziell aufgelöst, nach deren Niederschlagung aber in Rom wiedereingesetzt.

Im Lateranvertrag vom 11. Februar 1929 mit dem Königreich Italien erhielt der Heilige Stuhl das Recht der Selbstverwaltung als Staat der Vatikanstadt. Da Schweizern Militärdienste im Ausland seit 1848 verboten sind, bestätigte der schweizerische Gesamtbundesrat am 15. Februar 1929 die Stellungnahme des Parlaments: «Die päpstliche Garde kann nicht als ausländische, bewaffnete Einheit gemäss Artikel 94 des militärischen Strafrechts betrachtet werden; da diese Truppe eine einfache Wachpolizei ist, kann jeder, wie bisher, in ihren Dienst treten, ohne die Zustimmung des Gesamtbundesrates einzuholen.»

In der Gründungszeit war Schweizer oder Schweitzer eine allgemeine Bezeichnung für einen Söldner. Der König von Frankreich unterhielt die Einheit der Cent-suisses, und unter Maria Theresia diente von 1748 bis 1767 ein Kontingent von bis zu 450 Schweizergardisten in der Hofburg in Wien, woran der Schweizerhof und das Schweizertor erinnern.

Seit 1970, als Papst Paul VI. die Nobelgarde und die Palatingarde auflöste sowie der Vatikanischen Gendarmerie klassische Polizeiaufgaben zuwies, ist die Schweizergarde die letzte der vormals vier päpstlichen Garden und einzige militärische Formation des Heiligen Stuhls, aber keine Armee.

Im April 2018 erhöhte Papst Franziskus die Sollstärke der Schweizergarde von 110 auf 135 Mann. Im Dezember 2018 wurden 14 Mann zu Unteroffizieren befördert. Auch die Zahl der Gardisten, die den Papst auf Reisen begleiten sollen, wurde auf 40 Mann einschliesslich sechs Offizieren erhöht. Zum Zeitpunkt dieser Entscheidung hatte die Schweizergarde 113 Mitglieder.

2016 wurde für die Renovation der in schlechtem Zustand befindlichen Kaserne der Schweizergarde in der Schweiz eine Stiftung gegründet, die Gelder sammelt. Der Kantonsrat Luzern beschloss am 24. Januar 2022 auf Antrag des Regierungsrates den Kasernenneubau mit 400'000 Franken zu unterstützen. Gegen diesen Beschluss wurde das Referendum ergriffen. Das Referendumskomitee war der Auffassung, dass die Finanzierung der Infrastrukturkosten eines fremden Staates nicht die Aufgabe eines schweizerischen Kantons sein könne. Die Befürworter argumentierten mit dem «besonders engen historischen Bezug» des Kantons zur Schweizergarde. Die Garde stehe «für Schweizer Werte wie Zuverlässigkeit, Loyalität, Pflichtbewusstsein und Beständigkeit» und sei «eine wichtige Botschafterin der Schweiz». In der Volksabstimmung vom 25. September 2022 wurde der Kredit sehr deutlich (Ja-Stimmenanteil 28,52 %) abgelehnt. In 17 anderen Kantonen haben die Kantonsparlamente oder Kantonsregierungen Beiträge gesprochen, ohne dass eine Volksabstimmung stattfand.