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Zusammenfassung

Autor Ferdinand
 - 15. November 2024, 12:25:12
🟥 Habsburger (Hobsburga) - Habsburg (Burg)


Südwestliche Seite der Habsburg

Die Habsburg [Alemannisch Habsburg], in neuerer Zeit auch Schloss Habsburg genannt, ist eine Gipfelburg in der Schweiz. Sie liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Habsburg im Kanton Aargau in einer Höhe von 505 m ü. M. auf dem lang gestreckten Hügelkamm des Wülpelsbergs. Bekannt ist sie als Stammburg der Herrscherdynastie der Habsburger, deren Aufstieg mit dem Erwerb von Gebieten in der näheren Umgebung begann. Gründer der Habsburg soll um 1020/30 Radbot gewesen sein. Otto II. war 1108 der erste des Geschlechts, der als Graf von Habsburg urkundlich nachweisbar ist.

Die Habsburger lebten hier lediglich rund zweihundert Jahre. Das immer mächtiger werdende Grafengeschlecht verliess die Burg um 1220/30, da sie zu klein und zu wenig repräsentativ erschien. Anschliessend wurde sie an verschiedene Dienstleute verliehen. Mit der Eroberung des Aargaus im Jahr 1415 durch die Eidgenossen ging den Habsburgern, die mittlerweile in Wien ein weit bedeutenderes Herrschaftszentrum aufgebaut hatten, ihre Stammburg endgültig verloren. Seit 1804 ist die Habsburg im Besitz des Kantons Aargau.

Im frühen 11. Jahrhundert entstanden die ersten Bauten. In mehreren Schritten wurde die Habsburg zu einer Doppelburg erweitert. Am Beginn des 13. Jahrhunderts erreichte sie ihre grösste Ausdehnung. Nach dem Auszug der Habsburger verfiel der ältere, vordere Burgteil im Osten zu einer Ruine. Der jüngere, hintere Burgteil im Westen blieb bestehen und konnte sein Erscheinungsbild, von vereinzelten Umbauten abgesehen, bis heute bewahren. In den Jahren 1978/83 und 1994/95 fanden umfangreiche archäologische Untersuchungen statt. Die Habsburg steht seit 1948 unter kantonalem Denkmalschutz und gehört im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter zu den Kulturgütern von nationaler Bedeutung. Der Palas wird seit 1979 als Restaurant genutzt, diesem ist ein Museum über die Burggeschichte angegliedert.

Die Habsburg befindet sich unmittelbar nordwestlich des Dorfkerns der gleichnamigen Gemeinde, etwa 35 Höhenmeter über dem Dorf auf 505 m ü. M. Die rund drei Kilometer südwestlich der Altstadt des Bezirkshauptorts Brugg gelegene Burganlage erstreckt sich über eine Länge von etwas mehr als 100 Metern auf dem felsigen Gipfelgrat des Wülpelsbergs. Dieser aus Kalkstein bestehende und von Mischwald bedeckte Hügel bildet einen Ausläufer des Faltenjuras. Gegen Westen und Norden fällt er steil zur 160 Meter tiefer gelegenen Auenebene des Aaretals ab. Die Ost- und Südseite des Grats hingegen bilden den Rand einer leicht geneigten Hochebene, die übergangslos ins Birrfeld übergeht. Etwas mehr als 400 Meter südwestlich der Burg verläuft die Autobahn A3 durch den Habsburgtunnel.

Während der Hallstattzeit (1. und 2. Jahrhundert v. Chr.) bestand am Standort der heutigen Burg eine kleine Siedlung. Ab der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. befand sich auf dem Wülpelsberg eine Signalstation der Römer. Sie wurde von Legionären aus dem vier Kilometer nordöstlich gelegenen Militärlager Vindonissa (in der heutigen Gemeinde Windisch) unterhalten. Die Signalstation ermöglichte eine Sichtverbindung zwischen dem Lager und dem Bözbergpass und war wohl auch nach Aufhebung des Lagers im Jahr 101 in Betrieb. Ende des 3. Jahrhunderts diente der Wülpelsberg als Zufluchtsort für Zivilpersonen. Er war leicht zu verteidigen und versprach Schutz vor den sporadischen Plünderungszügen der Alamannen, den die wenigen Soldaten in spätrömischer Zeit nicht bieten konnten.

Gemäss einer Sage, die Ernst Ludwig Rochholz erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeichnete, soll Radbot der Erbauer der Burg gewesen sein. Er lebte in Altenburg an der Aare, innerhalb der Mauern eines von den Römern erbauten Kastells. Auf der Suche nach einem Habicht, der ihm bei der Jagd verloren gegangen war, stieg seine Jagdgesellschaft auf den dicht bewaldeten Wülpelsberg und fand den entflohenen Vogel zuoberst auf dem Hügel. Radbot erkannte die günstige Lage des Hügels und beschloss den Bau der «Habichtsburg» an dieser Stelle.

Tschudi spricht sich entschieden gegen die Sage mit dem Habicht aus. Er schreibt dazu: ,,Daß aber ein Fabeldichter schribt die Vesti hab von einem Habich den Namen Habichsburg empfangen / widerspricht des gemelten Bischoff Wernhers Stifters der Burg besigelt eigen Urkundt / so er harnach Anno Domini 1027. dem Gottshuß Muri geben und noch alda unversert funden wirt / darinne ers selbs Habesburg und nicht Habichsburg nempt." Er leitet demnach den Namen Habsburg von Habesburg, im Sinne von haben / das Habe (bewahren resp. sichern) ab.

Da er zu wenig Geld für den Bau der Burg hatte, bat Radbot seinen Bruder, Bischof Werner von Strassburg, um Unterstützung. Werner gewährte diese und kam zu Besuch, um das Bauwerk zu besichtigen. Auf dem Wülpelsberg fand er jedoch nur einen schlichten Turm vor. Werner tadelte Radbot scharf, woraufhin ihn dieser versicherte, binnen einer Nacht werde die Burg über eine starke Mauer verfügen. Als Werner am nächsten Morgen erwachte, lagerten rund um die Burg viele Ritter mit ihren Knechten. Graf Radbot beruhigte den erschrockenen Bischof und sagte, diese Ritter seien seinem Ruf gefolgt. Starke Burgmauern seien nur dann von Nutzen, wenn sie von treuen und gut bezahlten Gefolgsleuten verteidigt würden.

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