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Zusammenfassung

Autor Sebastian
 - 28. Dezember 2024, 07:14:30
Vorschau auf Morgen:

Autor Michi
 - 28. Dezember 2024, 06:52:41
🎄 Bayern, Allgäu: Neuschwanstein & Kalenderblatt & Sagen


Schloss Neuschwanstein zu Weihnachten 2024

Schloss Neuschwanstein & Ludwig II.

Schloss Neuschwanstein [boarisch: Schloss Neischwanstoa] ist ein Baudenkmal in der bayerischen Gemeinde Schwangau. Die Dreiflügelanlage wurde in den Jahren 1869 bis 1892 durch König Ludwig II. von Bayern [boarisch: Ludwig II.] von Eduard Riedel im Stil der Neuromanik erbaut. Als architektonisches Vorbild dienten mittelalterliche Ritterburgen. Hervorzuheben sind der Thronsaal, das Schlafzimmer und der Sängersaal. Seit 2015 läuft ein Antragsverfahren, Schloss Neuschwanstein als Teil der Königsschlösser Ludwigs II. in die UNESCO-Welterbeliste einzuschreiben. Mit rund 1,4 Millionen Besuchern im Jahr gehört es zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde ein ,,Castrum Swangowe" im Jahre 1090. Damit gemeint waren die im Mittelalter an der Stelle des heutigen Schlosses Neuschwanstein stehenden zwei kleinen Burgen: die aus einem Palas und einem Bergfried bestehende Burg Vorderhohenschwangau, an der Stelle des heutigen Palas und, nur durch einen Halsgraben getrennt, ein befestigter Wohnturm namens Hinterhohenschwangau, der sich dort befand, wo zwischen dem heutigen Ritterhaus und der Kemenate auch Ludwig II. einen hohen Bergfried geplant hatte, zu dessen Errichtung es nicht mehr kam. Beide Gebäude gingen auf die Herren von Schwangau zurück, die in der Region als Lehensnehmer der Welfen (bis 1191) und der Staufer (bis 1268), danach als reichsunmittelbare Ritter ansässig waren bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1536. Der Minnesänger Hiltbolt von Schwangau stammte aus diesem Geschlecht. Hinterhohenschwangau war wahrscheinlich der Geburtsort von Margareta von Schwangau, der Ehefrau des Minnesängers Oswald von Wolkenstein. Als 1363 Herzog Rudolf IV. von Österreich Tirol unter habsburgische Herrschaft brachte, verpflichteten sich Stephan von Schwangau und seine Brüder, ihre Festen Vorder- und Hinterschwangau, die Burg Frauenstein und den Sinwellenturm dem österreichischen Herzog offenzuhalten. Eine Urkunde von 1397 nennt zum ersten Mal den ,,Schwanstein", das heutige Schloss Hohenschwangau, das um diese Zeit unterhalb der älteren Doppelburg auf einer Anhöhe zwischen Alpsee und Schwansee errichtet worden war. Ab dem 16. Jahrhundert befand sich die reichsunmittelbare Herrschaft Schwangau unter der Oberhoheit der Wittelsbacher, welche die Burg Schwanstein zur Bärenjagd sowie als Sitz für jüngere Söhne und später für ein Pfleggericht nutzten. Sie hatten den gesamten Besitz 1567 aus dem Nachlass der bankrotten Augsburger Patrizierfamilie Baumgartner erworben.

Im 19. Jahrhundert waren die beiden oberen Burgen zu Ruinen verfallen, die Überreste Hinterhohenschwangaus zu einem ,,Sylphenturm" genannten Aussichtsplatz umgestaltet. Ludwig II. verbrachte einen Teil seiner Kindheit in der Nähe der Burgruinen auf dem benachbarten Schloss Hohenschwangau, das sein Vater König Maximilian II. um 1837 von einer spätmittelalterlichen Burg zu einem wohnlichen Schloss im Sinne der Romantik hatte umgestalten lassen. Hohenschwangau war ursprünglich als Schloss Schwanstein bekannt, seine neue Bezeichnung erhielt es erst während des Wiederaufbaus. Damit wurden die Namen der Burg Schwanstein und der älteren Doppelburg Vorder- und Hinterhohenschwangau vertauscht. Max II. hatte 1855 Baurat Eduard Riedel beauftragt, für den Turm von Hinterhohenschwangau zunächst einen Aussichtspavillon in Glas-Eisen-Konstruktion zu entwerfen, im Jahr darauf einen Plan für die Reparatur des Turms und die Herstellung eines Zimmers mit einem Zeltdach darüber. Beides wurde zurückgestellt.

Die oberhalb des Wohnschlosses gelegenen Ruinen waren dem Kronprinzen – wie auch der Frauenstein und der Falkenstein – häufiges Wanderziel und deshalb gut bekannt. 1859 zeichnete er die Überreste der Vorderhohenschwangauer Burg erstmals in sein Tagebuch. 1837 pries ein anonymer Verfasser das wiederaufgebaute Schloss Hohenschwangau als ,,die Wiege einer neuen Romantik" und schwärmte von dem Gedanken, dass ,,auch die Ruinen von dem vorderen Schlosse Schwangau (gemeint war die Doppelburg Vorder- und Hinterhohenschwangau), die mit Falkenstein und Hohen-Freyberg ein langgezogenes Dreieck bilden, zu einem großen einfachen Fest- und Sängersaal wiederaufgerichtet werden ...". Damit war die Idee eines Wiederaufbaus der Ruinen im Sinne einer Wiedergeburt des Austragungsortes des Sängerkriegs auf der Wartburg geboren; 20 Jahre bevor die thüringische Wartburg durch Hugo von Ritgen wiederaufgebaut wurde und 30 Jahre bevor Ludwig II. die Idee in die Tat umsetzte, indem er auf dem ,,Jugend" genannten Burgfelsen von Vorder- und Hinterhohenschwangau ein neues ,,Sängerschloss" nach dem Vorbild der Wartburg errichten ließ.

Kalenderbatt:

  • Tag der unschuldigen Kinder
  • Johann Reinhard Hedinger
    († 28. Dezember 1704 in Stuttgart)
  • Tag der unschuldigen Kinder
  • 4. Tag der Weihnachtsoktav
  • Raunächte
  • Zwischen den Jahren
  • Chanukka
    Lichterfest
    Gedächtnisfest des Wiederaufbaus des zweiten Tempels (164 v. Chr.)
    3. Tag ↦🌇 | 4. Tag  🕯🕯🕯🕯🌇↦

Sagen:

Die alte Burg Schwanstein.

Auf dem Platze, wo jetzt das Schloß Neuschwanstein steht, hat früher eine alte Burg gestanden, von der man noch Mauern und Überreste sah, ehe man das jetzige Schloß zu bauen angefangen. Auf diesem alten Gemäuer sah man des Nachts oftermalen einen Geist in einem weißen Priestergewande hin und hergehen. Zuletzt stürzte er sich jedesmal über die Felsen hinab in die Pöllatschlucht und verschwand dort.

Auch ein Schatz lag in diesen Ruinen verborgen und wurde von einer Frau gehütet. Man hat diese öfters gesehen, und einmal kam sie sogar zu Leuten, die in der Nähe arbeiteten, und sagte ihnen, daß in der Burg in einem Gange eine große Kiste voll Geld wäre, das sie alles nehmen könnten, wenn sie den großen schwarzen Hund, der auf der Kiste sitze, nicht fürchteten, und mit der Wurzel, die nebenan liege, die Truhe aufschlössen. Als die Leute aber zum Gange kamen, ergriff sie eine gewaltige Furcht und sie flohen davon.

Später aber hat es ein armer Mann von Schwangau lange versucht, den Schatz zu heben, und gar oft und fleißig in dem Gemäuer herumgegraben, obgleich ihn die Leute der Umgegend dessentwegen oft verspotteten und auslachten. Zuletzt aber scheint er doch zum Schatz gelangt zu sein; denn er baute sich auf einmal ein großes, schönes Haus, richtete einen Laden ein, und da er fortan immer Geld genug hatte, sagte man insgemein, er habe den Schatz im alten Schlosse gehoben und sei davon so reich geworden.

Quelle: Allgäuer Sagen

Luthers Ritt nach Hohenschwangau

Als Luther mit Langenmantel zur Nachtzeit Augsburg verlassen, ritten sie acht große Meilen weit in einem fort, das Lechfeld hinauf dem blauen Hochgebirg zu. Eine kurze Weile, so weiß alte Volkssage, sollen die Leibwächter des päpstlichen Legaten den Flüchtling verfolgt haben, aber ihm schon ganz nahe, erschreckt umgekehrt sein, da sie Luther und den Langenmantel auf glutschnaubenden und die dunkle Oktobernacht erhellenden Feuerrossen mit Windeseile vor sich herbrausen sahen. Die erste Rast soll der Langenmantel dem Luther erst auf Hohenschwangau bei den ihm günstigen Freybergern und Schwangauern vergönnt, ihn aber gleich wieder von dort auf des Freybergs Hauptschloß Hohenaschau weiter geführt haben.

Quelle: Allgäuer Sagen

Versunkene Stadt im Alpsee.

Da, wo sich im schönen Konstanzertal der Bühler- oder Alpsee ausbreitet, war vor uralten Zeiten eine schöne, große Ebene mit einer prächtigen Stadt, die von Bühl abwärts in der Nähe des östlichen Ufers lag, und deren Bewohner über die Maßen rauh waren. Die Fruchtbarkeit der schönen Ebene und der ganzen Gegend war so groß, daß sie bald nicht mehr wußten, was sie mit der Überfülle von Milch, Butter und Käse anfangen sollten, und so wurden sie gottlos und verschwenderisch mit der Gabe Gottes. Als sie aber in ihrem Übermute sich ihre Kellerstiegen mit Käslaiben aufbauten, ereilte sie das Strafgericht, und Stadt und Felder versanken in die Tiefe, und an deren Stelle entstand der See. Noch jetzt findet man am östlichen Gestade zuweilen Ziegelsteine und Ziegelplatten als Gemahnzeichen an die versunkene Stadt. Von den mitversunkenen Wiesen aber soll man schon einmal, als der See spiegelhell zugefroren war, in der Nähe des Ufers durch die glasreine Eisdecke hindurch einen Hag (eingefriedigtes Grundstück) und verschiedene Pfähle erblickt haben.

Quelle: Allgäuer Sagen