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ZitatHintergrund: Referendum und Ergebnis
Die westlichen Medien haben die Referenden in den »Volksrepubliken« (VR) und den russisch besetzten Teilen der Ukraine schon mit der Vorsilbe »Schein-« versehen, bevor der erste Stimmzettel in der Urne gelandet war. Ein Ergebnis, das nicht ein deutliches »Nein« gewesen wäre, interessierte ohnehin nicht. Es war der westlichen Seite also auch klar, dass ein solches Ergebnis gar nicht zu erwarten war.
Natürlich wirken Ergebnisse von bis zu 99,8 Prozent auf den ersten Blick unglaubwürdig, und vielleicht sind sie auch geschönt worden. Andererseits: Wer hätte denn zum Beispiel in der »VR« Donezk für den Verbleib in einer nach vielen Seiten unerträglichen Situation zwischen Baum und Borke stimmen sollen? Eine Rückkehr in die Ukraine stand ja nicht zur Debatte, diese Frage war schon 2014 beantwortet worden. Insofern dürften die Ergebnisse in ihrer Tendenz einer breiten Zustimmung zum Beitritt in die Russische Föderation trotz allem plausibel sein. Denn im ganzen Donbass ist der Anteil der Anhänger der ukrainischen Option – sie waren auch vorher in der Minderheit – schon in den Jahren 2014 und 2015 drastisch zurückgegangen. Damals verließen geschätzte 15 bis 20 Prozent der ursprünglich sechs Millionen Bewohner der »Volksrepubliken« Donezk und Lugansk die Region in Richtung Ukraine.
Ähnliche Wanderungs- oder Fluchtbewegungen haben seit der russischen Eroberung auch in den Bezirken Cherson und Saporischschja stattgefunden. Die Ukraine hat die Abwanderung des ihr gegenüber loyalen Teils der dortigen Bevölkerung selbst organisiert. Auch hier darf also angenommen werden, dass der Teil der Bevölkerung, der geblieben ist, auch bereit war, die russische Präsenz zu begrüßen oder sich mit ihr mindestens zu arrangieren.
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