Herzlich Willkommen | Information statt Propaganda
ZitatHintergrund: Rückkehrchance für Netanjahu?
Am 1. November wird in Israel zum fünften Mal seit 2019 ein neues Parlament gewählt. Das war nötig geworden, weil zwischen den acht Parteien der seit dem 13. Juni 2021 regierenden Koalition kaum noch Einigkeit aufrechtzuerhalten war und Abgeordnete mehrerer Regierungsparteien die Seite wechselten.
Wie es nach dem 1. November weitergehen könnte, ist ungewiss. Nach den meisten Umfragen entfallen auf die Parteien der gescheiterten Koalition 56 und auf den rechten Block, der traditionell den früheren langjährigen Premier Benjamin Netanjahu unterstützt, 60 der insgesamt 120 Mandate in der Knesset. Entgegen einer sogar in Israel verbreiteten Annahme bräuchte Netanjahu zwar eine einfache Mehrheit in der entscheidenden Abstimmung, aber nicht unbedingt mindestens 61 Abgeordnetenstimmen. Naftali Bennett zum Beispiel wurde 2021 bei einer Enthaltung mit 60 gegen 59 Stimmen Premierminister. Eine solche Chance besteht für Netanjahu allerdings aufgrund der bisherigen Prognosen noch nicht.
Seit der vorigen Wahl am 23. März 2021 haben sich mehrere gewichtige Veränderungen in der Parteienlandschaft ergeben. Bennetts Partei Jamina (Die Rechte), eine Abspaltung des von Netanjahu geführten Likud, hat sich praktisch aufgelöst. Innenministerin Ajelet Schaked, die nach Bennett die zweitwichtigste Person der Jamina war, hat die Führung der kleinen Rechtsaußenpartei Habajit Hajehudi (Das jüdische Haus) übernommen, die es nach allen Prognosen nicht in die Knesset schaffen wird. Die Partei »Blauweiß« von Verteidigungsminister Benjamin Gantz hat sich mit Tikwa Chadascha (Neue Hoffnung), die ebenfalls hauptsächlich vom Likud herkommt, zum Bündnis Nationale Einheit zusammengeschlossen. Die Partei der äußersten Rechten, die Religiöse Zionistische Partei, wird voraussichtlich ihre Abgeordnetenzahl von sechs auf 13 mehr als verdoppeln können.
Seite erstellt in 0.271 Sekunden mit 48 Abfragen.