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Zusammenfassung

Autor Sebastian
 - 07. November 2022, 08:17:57
KOMMENTAR
Übliche Verdächtige

Angriff auf Stauanlage bei Cherson


Russische Soldaten an der Staumauer in Kachowka (20.5.2022)

Es ist schon auf der Oberfläche der Agenturmeldungen seltsam: Im ersten Absatz wird unter Berufung auf russische Quellen berichtet, die Ukraine habe die Staumauer des Wasserkraftwerks von Kachowka mit »Himars«-Raketen angegriffen. Das kann in der Sache stimmen oder auch nicht, aber darauf kommt es nicht in erster Linie an. Wichtig ist die Botschaft des zweiten oder dritten Absatzes: Die Ukraine beschuldige Russland, den Staudamm vermint zu haben, um ihn im Falle eines erzwungenen Rückzugs aus Cherson sprengen zu können. Eine Gebetsmühle ist abwechslungsreich dagegen.

Logisch ist das nicht im geringsten: Russland würde, wenn es jetzt den Damm sprengte, seine eigenen in Cherson stehenden Truppen von Rückzugsmöglichkeiten und Versorgungswegen abschneiden. Und wenn Russland den Brückenkopf in Cherson tatsächlich räumen sollte? Dann gäbe es erstens eine Überschwemmung, und zwar wegen des flachen Geländes exakt auf dem linken Dnipro-Ufer, dem, das russisch kontrolliert ist und das Russland selbst im Falle, dass es sich aus Cherson zurückziehen müsste, wahrscheinlich zu halten versuchen würde. Zweitens würde der Wasserspiegel im Stausee sinken und damit die Wasserzufuhr in den aus diesem abzweigenden Nord-Krim-Kanal in Gefahr geraten. Dieser Kanal sichert die Süßwasserversorgung der Krim, und seine Kontrolle war eines der wesentlichsten russischen Kriegsziele, nachdem ihn die Ukraine 2014 gesperrt hatte. Drittens würde dem AKW Saporischschja das Kühlwasser ausgehen, damit stiege das Risiko eines Störfalls. Wohin würde der Wind den Fallout blasen? Eben, nach Osten. Auch die Ukraine liegt in dem geographischen Bereich, in dem westliche Winde vorherrschen. Wer also hätte etwas von den Langzeitfolgen? Mit Sicherheit nicht Russland. Aber die Ukraine, wenn sie insgeheim für den Fall eines für sie territorial ungünstigen Friedensschlusses planen sollte. Dann hätte so ein Angriff seine Logik.

Vielleicht sollte man »Putins« Strategen auch dann, wenn man ihnen böse Absichten unterstellt, nicht den Verstand absprechen. Genau dies tun die Kiewer Propaganda und die Medien, die ihr jeden Vorwurf abkaufen, systematisch mit ihren Adressaten. Sie setzen auf Unkenntnis der faktischen Verhältnisse im breiten Publikum und auf das Schweigen der Expertengemeinschaft, die sich nicht dem Vorwurf der Putin-Versteherei aussetzen will. Denn das ist im Zeitalter der Cancel Culture ein Karrierekiller. Letzter Punkt: Die Ukraine setzt mit einigem Erfolg auf etwas, das sie in der westlichen Medienöffentlichkeit vorgefunden hat – den Trend zur Emotionalisierung von Themen anstelle der sachlichen Analyse von Interessen und Potentialen. Im Kopf soll der Katastrophenfilm ablaufen, egal wie unplausibel der Plot ist. Dagegen hilft nur, mit Kant zu sagen: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

Kommentar: Reinhard Lauterbach | junge Welt