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Zusammenfassung

Autor Bastian
 - 21. November 2022, 09:04:28
🔥 KRIEG IN DER UKRAINE
Kiew lehnt Verhandlungen ab

Mutmaßliches ukrainisches Kriegsverbrechen im Westen ignoriert. AKW Saporischschja erneut beschossen



Das russisch kontrollierte AKW Saporischschja ist am Wochenende erneut beschossen worden (Nikopol, 7.11.2022)

Moskau hat Kiewer Truppen am Freitag vorgeworfen, mehrere sich ergebende russische Soldaten ermordet zu haben. Die Anschuldigungen bezogen sich auf zwei jeweils 30 Sekunden lange Videos in Onlinenetzwerken, in denen die Leichen von russischen Soldaten zu sehen sind, die sich ukrainischen Soldaten ergeben hätten und dann getötet worden seien. Ein Video zeigt Soldaten, die sich offenbar mehreren Männern in Tarnkleidung und gelben Armbinden ergeben. Die Soldaten legen sich auf den Boden. Das Video stoppt abrupt, als Schüsse zu hören sind. Ein weiteres Video zeigt aus der Vogelperspektive die Leichen von etwa zehn Menschen, umgeben von Blutlachen. Der Mord soll sich in dem Dorf Makijiwka im Gebiet Lugansk zugetragen haben. Die Täter sind demnach Soldaten der 80. Luftlandebrigade der ukrainischen Streitkräfte.

Westliche Politiker reagierten nicht auf die Meldungen, Medien berichteten sparsam oder überhaupt nicht. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa erinnerte am Sonnabend daran, dass ukrainische Armeeangehörige bereits öfters ihre Verbrechen veröffentlicht hätten: »Sie schossen auf die Beine gefesselter Soldaten, verstümmelten Leichen und erschossen unbewaffnete Zivilisten und Soldaten.« Es gehe dabei nicht nur um Neonazibataillone wie »Asow«, sondern um reguläre Streitkräfte und ausländische Söldner wie die der »georgischen Legion, die im März dieses Jahres in der Nähe von Kiew gefangene russische Fallschirmjäger auf barbarische Weise massakrierten«.

Das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben beider Seiten am Samstag und am Sonntag erneut beschossen worden. Der Generaldirektor der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, bestätigte am Sonntag: »Auf dem Gelände dieses großen Kernkraftwerks ist es zu Explosionen gekommen, was völlig inakzeptabel ist.« Messungen zufolge sei zwar keine radioaktive Strahlung ausgetreten, einige Gebäude, Systeme und Ausrüstung sollen jedoch beschädigt worden sein. Grossi warnte eindringlich vor den Risiken. »Wer auch immer dahintersteckt, muss sofort aufhören«, erklärte er. »Sie spielen mit dem Feuer.« Westliche Agenturen berichteten wie üblich, dass die Autorschaft des Beschusses »unklar« sei. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden mehr als 20 »großkalibrige Geschosse« auf das Kraftwerksgelände abgefeuert. Die Granaten seien in der Nähe eines Lagers für trockene nukleare Abfälle und eines Gebäudes, in dem frisch abgebrannte Brennelemente gelagert werden, eingeschlagen.

Gleichzeitig wies Kiew Vorschläge zu Verhandlungen mit Russland erneut zurück. Der ukrainische Präsidentenberater Michajlo Podoljak erklärte im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in Kiew: »Wenn man auf dem Schlachtfeld die Initiative ergreift, ist es ein wenig bizarr, Vorschläge zu erhalten wie: ›Ihr werdet sowieso nicht alles mit militärischen Mitteln erreichen, ihr müsst verhandeln.‹« US-Medien hatten kürzlich berichtet, hochrangige US-Vertreter würden die Ukraine drängen, Verhandlungen mit Russland aufzunehmen. US-Generalstabschef Mark Milley hatte zudem einen militärischen Sieg für unwahrscheinlich erklärt. Daraufhin hatte David Ignatius, der Kolumnist der Washington Post, am Freitag kommentiert, Selenskij zwinge »seine Schutzmacht zu Maßnahmen, die möglicherweise nicht im Interesse der Vereinigten Staaten sind«. Die Biden-Administration wäge ab zwischen ihrer Unterstützung Kiews und »allem, was einen direkten Konflikt zwischen Russland und den Vereinigten Staaten provozieren könnte«.

Quelle: junge Welt