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Zusammenfassung

Autor Bastian
 - 13. Dezember 2022, 11:53:41
⚡ GESUNDHEITSSYSTEM
Retter in höchster Not

Rettungsdienste in BRD sind notorisch überlastet. Bündnis kritisiert geplante Krankenhausreform und fordert stärkere Finanzierung


Wegen Personalnot im Dauerausnahmezustand: Rettungskräfte in der BRD (Fichtenberg, 6.10.2022)

Erst am Samstag abend war die Lage in Berlin wieder einmal eskaliert: Zwei Teenager gerieten im Ortsteil Lankwitz unter einen BVG-Bus, wobei eines der Mädchen verstarb und das andere schwer verletzt wurde. Die Rettungswagen trafen erst nach zwanzig Minuten am Unfallort ein, weil zuvor kein Einsatzfahrzeug zur Verfügung stand. Bereits um 10.55 Uhr hatte die Berliner Feuerwehr den »Ausnahmezustand Rettungsdienst« ausgerufen. Dieser Status gehört mittlerweile zum Alltag.

Die Rettungsdienste sind nicht allein in der Hauptstadt permanent überlastet. Überall fehlt es an qualifizierten Beschäftigten und an Regelungen, die den Helfern den Arbeitsalltag erleichtern könnten. »Viele verlassen den Beruf schon nach wenigen Jahren. Als Folge der Personalnot hat die Zahl der unbesetzten Einsatzfahrzeuge in den letzten Jahren stark zugenommen«, bilanzierte am Montag das »Bündnis pro Rettungsdienst«, das sich Ende Oktober neu gegründet hatte. Zwei Vertreter stellten es am Montag im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin vor und fassten dabei zentrale Kritikpunkte zusammen. Derzeit komme das Personal kaum noch den Anforderungen hinterher, erklärte Frank Flake vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst (DBRD). Sinnvoll wäre es, die verschiedenen Leitstellen besser miteinander zu vernetzen, um etwa nicht lebensbedrohliche Hilfeersuchen weiterleiten zu können und unnötige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.

Überfällig sei eine Ausbildungsoffensive, sagte Oliver Hölters von der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) des Deutschen Caritasverbandes, denn die Belastung der Einsatzkräfte stoße immer häufiger an Grenzen. Die Beschäftigten könnten kaum Pausen einhalten, da innerhalb einer 24-Stunden-Schicht ein Einsatz oft dem nächsten folgen würde. Für viele Mängel ist aus Sicht des Bündnisses die Politik verantwortlich, weil der Rettungsdienst vorwiegend in der Zuständigkeit der Bundesländer liege, die ihn uneinheitlich geregelt hätten. Wichtig wäre es, die Rettungsdienste ins Sozialgesetzbuch V als Bestandteil des Gesundheitssystems aufzunehmen, so Hölters. Bisher würden die Einsatzfahrzeuge mit ihrer qualifizierten Besatzung zu Transportdienstleistern für Kranke und Unfallopfer degradiert.

Bei den anstehenden Debatten über das Gesetzesvorhaben zur Krankenhausstrukturreform müssten die Rettungsdienste angehört werden, forderte Flake vom DBRD. Bisher ist das nicht geplant. »Das Gesundheitssystem kann aber nur gut funktionieren, wenn die Bereiche der ambulanten und stationären Krankenversorgung mit den Rettungsdiensten verzahnt werden.« Eine bessere Abstimmung zwischen ihnen könne auch helfen, die Belastungen zu verringern. Noch kranke es im Rettungswesen an vielen Stellen: So müsste die Ausbildung zum relativ neuen Beruf des Notfallsanitäters evaluiert werden, um nachzubessern, sagte Hölters. Im Moment könnten nicht einmal so viele Menschen wie nötig für diesen Beruf ausgebildet werden, da die Krankenkassen über die Finanzierung entschieden und sie so limitierten.

Dem »Bündnis pro Rettungsdienst« gehören unter anderem die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft, die Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften und der Fachverband Leitstellen an. Die Berliner Feuerwehr hatte am Sonntag bei einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus auch mit Verweis auf den Busunfall vom Vortag die Überlastung der Beschäftigten angeprangert.

Quelle: junge Welt