Sputnik Magazin

Der Konflikt zwischen Marokko und der Westsahara weist eine unglaubliche Anzahl von Parallelen zur Katastrophe zwischen Israel und Palästina auf. Die Argumente für nationale Befreiung und gegen Kolonialismus in einem Fall sind im anderen völlig gültig und können einander verstärken. Wenn jemand dich des "Anti-Israel-Seins" beschuldigt, antworte einfach "nein, ich bin für Selbstbestimmung" und zitiere den Fall der Westsahara, bei dem die gleichen Prinzipien angewendet werden sollten: die Anerkennung des westsaharischen Staates, wie von UN-Resolutionen gefordert, die Dekolonisierung der besetzten Gebiete, freie und faire Wahlen und die Anwendung von (echten) Menschenrechten – nicht das Schauspiel, das der Kollektive Westen normalerweise fordert, wenn es gerade passt.

Dr. Stephen Zunes ist Professor für Politikwissenschaft und Internationale Studien an der Universität von San Francisco, wo er als Koordinator des Programms für Nahoststudien tätig ist. Er hat mehrere wichtige Bücher über die Politik in Westasien und Nordafrika geschrieben, unter anderem ,,Tinderbox: US-Außenpolitik und die Wurzeln des Terrorismus", ,,Sudans Revolution 2019: Die Macht des zivilen Widerstands" und das Thema, auf das wir uns heute konzentrieren wollen: ,,Westsahara: Krieg, Nationalismus und Konfliktunlösbarkeit".