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Zusammenfassung

Autor Frank
 - 04. August 2022, 07:24:48
Friedrich «Mutlos» Merz: Der CDU-Chef liess ein Treffen mit einem US-Senator platzen – angeblich wegen der «AfD-Nähe» der Anwesenden. Will heissen: Chance vertan für die Union als bürgerliches Bollwerk


ANDREAS ARNOLD / KEYSTONE


«Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne den Menschen nicht.» (Matthäus 26, 72)

Friedrich «Mutlos» Merz (66, CDU) ist nicht Petrus und schon gar nicht Jesus, der sich nicht zu schade war, sich mit jedem noch so geringen Zeitgenossen unter der Sonne sehen zu lassen.

Merz ist nur CDU-Partei- und -Fraktionschef und hat sich erfolgreich von den giftigen Einträufelungen der politischen Pharisäer (umgangssprachlich für Heuchler) von links gegenüber infizieren lassen.

Dieser Tage erst liess er ein Treffen mit dem US-Senator Lindsey Graham (67) platzen, angeblich, wegen der «AfD-Nähe» der ebenfalls anwesenden Publizisten Henryk M. Broder (75) und Joachim Steinhöfel (60), der als Rechtsanwalt auch die AfD vertreten hat. Unter anderem, um den Parteiausschluss des rechten Flügelmannes Andreas Kalbitz (49) durchzusetzen.

2018 wollte sich Merz mit dem konservativ-liberalen Publizisten Roland Tichy (66) nicht sehen lassen und lehnte den Ludwig-Erhard-Preis aus den Händen des Erhard-Stiftungschefs Tichy ab.

Es gehört zu den schönsten Erfolgen des links-grünen Lagers, den Bürgerlichen ihre Kategorien vermeintlich akzeptabler Mitmenschen und politischer Schmuddelkinder übergeholfen zu haben, mit denen selbst der mächtige Oppositionsführer Merz eilfertigst jegliche Kontakte abbricht und heilig Abbitte schwört.

Mal abgesehen davon, dass der Vorwurf der AfD-Nähe im vorliegenden Falle Unsinn ist, ist es doch ein Musterbeispiel für Anwendung stasiesker Zersetzungsmethoden mittels Rufmord und gezielter Anscheinserweckung.

«Nähe» zu irgendwas ist nicht strafbar, die Anwesenheit von andersmeinenden Menschen im selben Saal ist es ebenfalls nicht und bringt auch einen Politiker von Statur und Standpunkt nicht aus der Fassung.

Vermeintliche Unberührbarkeit, Kontaktschuld, Abschwören und erniedrigender Bekenntniszwang zu selbstverständlichen Werten der freiheitlichen Demokratie sind Methoden aus der totalitären Mottenkiste, die sich kein Bürgerlicher bieten lassen muss.

Jeder andere übrigens auch nicht.

Es wäre eine Chance für Merz gewesen, ein Zeichen zu setzen für die Union als bürgerliches Bollwerk.

Er hat sie vertan.