Sputnik Magazin

Das hat es noch nie gegeben. Erstmals in seiner Geschichte hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt militärisch angegriffen. Doch damit nicht genug: In dieser brandgefährlichen Situation schießt Außenministerin Baerbock derartig extrem gegen die islamische Republik, dass der dortige deutsche Botschafter einbestellt wurde. Was genau Baerbock gesagt hat, wie es zur Eskalation kam und wie gefährlich die aktuelle Lage auch für uns Deutsche sein wird, erfahren Sie jetzt von Jürgen Elsässer und Paul Klemm.

Israel griff am 1. April die Botschaft des Iran in Syrien an, in einer Kriegshandlung. Teheran hatte gemäß Artikel 51 der UN-Charta das legale Recht zur Selbstverteidigung, woraufhin es am 13. April mit Raketen- und Drohnenangriffen reagierte.


Der Iran führte am 13. April einen historischen Angriff durch und traf Israel mit Hunderten von Drohnen und Raketen.

Teheran berief sich auf Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen, der es ihm erlaubte, in Selbstverteidigung auf Israels Bombardierung der iranischen Botschaft in Syrien am 1. April zu reagieren.

Die USA, Kanada und europäische Regierungen verurteilten den Angriff des Irans am 13. April lautstark und stellten Teheran als Aggressor dar. Westliche Beamte versäumten es jedoch zu erwähnen, dass der Iran in Selbstverteidigung handelte.


Vor dem iranischen Gegenangriff veröffentlichte das führende britische Think-Tank Chatham House einen Artikel, in dem zugegeben wurde, dass der "israelische Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus am 1. April eine beispiellose Eskalation Israels gegen den Iran in Syrien darstellt".

Tel Aviv tötete hochrangige iranische Militäroffiziere, darunter Brigadegeneral Mohammad Reza Zahedi.

Chatham House erklärte, dass der Angriff am 1. April "das bisher deutlichste Signal für Israels Entschlossenheit ist, die Regeln des Konflikts zu verändern", indem "iranische Führungspersonen direkt eliminiert werden".

Israels Bombardierung der diplomatischen Einrichtungen des Iran in Syrien verstieß gegen die Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen, die besagt, dass Botschaften und Konsulate das Hoheitsgebiet der Länder darstellen, zu denen sie gehören.

Die USA, das Vereinigte Königreich und Frankreich haben Israel vor rechtlichen Konsequenzen für seinen Kriegsakt gegen den Iran geschützt, indem sie am 4. April eine Resolution im UN-Sicherheitsrat blockiert haben, die den Angriff auf die Botschaft in Teheran verurteilt hätte.

Indem sie verhinderten, dass der UN-Sicherheitsrat Maßnahmen ergreift, haben westliche Regierungen einen iranischen Gegenschlag unausweichlich gemacht.

Vor dem 13. April wussten westliche Beamte, dass der Iran eine Antwort vorbereitete.

US-Präsident Joe Biden drohte dem Iran am 12. April und forderte Teheran auf, Israel nicht anzugreifen.

Während der iranischen Angriffe am 13. April waren die US- und UK-Streitkräfte direkt daran beteiligt, Israel zu unterstützen und iranische Drohnen abzuschießen. Auch die jordanische Armee schloss sich zur Unterstützung Israels an.

Bei seinem Gegenangriff berief sich die ständige Vertretung des Iran bei den Vereinten Nationen auf Artikel 51 der UN-Charta "nach einer 13-tägigen Periode, die durch das Untätigsein und Schweigen des Sicherheitsrates sowie dessen Versäumnis, die Aggressionen des israelischen Regimes zu verurteilen, gekennzeichnet war".

Teheran verurteilte "die voreilige Verurteilung des legitimen Rechts des Irans durch bestimmte Länder, was auf eine Umkehrung der Rollen hindeutet und das Opfer mit dem Verbrecher gleichsetzt".


In ihren Erklärungen, in denen sie den Gegenangriff des Iran am 13. April "nachdrücklich verurteilen", haben US-Präsident Joe Biden, der britische Premierminister Rishi Sunak, der kanadische Premierminister Justin Trudeau und UN-Generalsekretär António Guterres alle versäumt zu erwähnen, dass Teheran in legitimer Selbstverteidigung handelte und ein rechtliches Recht hatte, auf den Kriegsakt Israels zu reagieren.

Auch unerwähnt blieb die Tatsache, dass Israel wiederholt den Libanon tief in seinem Hoheitsgebiet bombardiert hat; dass ein führender UN-Experte Israel offiziell des Völkermords in Gaza beschuldigt hat; und dass Israel schamlos gegen ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag verstoßen hat, das Tel Aviv dazu aufforderte, das Töten von Palästinensern zu stoppen und die Völkermordkonvention zu respektieren.

Iran hat eine harte Reaktion auf den israelischen Angriff gegen das iranische Konsulatsgebäude angekündet. Wie wird diese ausfallen und bedeutet das für die Region den unausweichlichen Großkrieg?

Droht der nächste große Krieg auszubrechen! Die aktuellen Entwicklungen im Überblick!

Der israelische Angriff auf das iranische Konsulat in Syrien hat den Iran empfindlich getroffen. Er hat dabei mehrere militärische Köpfe seiner Koordination mit der Hamas, der Hisbollah und den Huthi verloren. Der ehemalige US-Geheimdienstanalyst und UN-Waffeninspekteur, Scott Ritter, ist sich sicher: Der Iran muss und wird zurückschlagen, die Frage ist nur wo und gegen wen. Eilig bemühen sich die USA, jegliche eigene Verantwortung von sich und auf Israel zu weisen. Für Ritter sind derartige Spielchen "lächerlich": "Die Behauptung, dass die Vereinigten Staaten keine Ahnung von den Geheimdienstdaten hatten, die diesen Angriff ermöglicht haben – das ist absurd. US-Geheimdienste arbeiten schon seit Jahren zusammen mit den Israelis an Angriffsplänen gegen den Iran."
Die geopolitische Analyse offenbart jedoch: Weder die USA noch der Iran haben derzeit ein Interesse an einer Eskalation des Konfliktes. Gerade für den Iran haben die letzten Jahre deutliche Verbesserungen seiner geostrategischen Position ergeben. Der Iran "sieht endlich Hoffnung auf eine bessere Zukunft durch wirtschaftliches Engagement mit den BRICS, mit der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit, mit neuen regionalen Wirtschaftspartnern".
Für Ritter geht die größte Eskalationsgefahr vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aus, der den Krieg in Gaza und die mögliche Ausweitung des Konfliktes braucht, um sich selbst an der Macht zu halten. Damit spielt Netanjahu jedoch nicht nur mit dem Leben der israelischen Bürger, sondern auch mit der gesamten Zukunft seines Landes. Ritter resümiert: "Israel geht einem Szenario entgegen, in dem es die realen Bedingungen für die Zerstörung des israelischen Staates von innen heraus schafft, wenn die israelische Bevölkerung das Vertrauen in den israelischen Staat als lebensfähiges Heimatland verliert".

Das Interview haben wir am 3. April mit Scott Ritter geführt.
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Unsere Themen:

00:00 Intro
00:09 1. USA leugnen Mitwirkung an israelischen Luftschlag
04:23 2. Kümmert sich Israel nicht um das Völkerrecht?
07:43 3. Wie wird die iranische Vergeltung aussehen?
10:02 4. Telefonat zwischen Biden und Xi: Ziel Deeskalation?
12:11 5. Wie stark ist der Iran militärisch?
14:32 6. Israels strategische Lage
17:59 7. Netanjahu spielt mit der Zukunft Israels
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Our topics:

1. USA denies involvement in Israeli air strike
2. Does Israel not care about international law?
3. What will Iran's retaliation look like?
4. Telephone call between Biden and Xi: aim of de-escalation?
5. How strong is Iran militarily?
6. Israel's strategic situation
7. Netanyahu is playing with Israel's future