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Zusammenfassung

Autor Robis
 - 16. April 2024, 11:00:50
⚫ Paris, Dôme des Invalides: Joseph Bonaparte


Dôme des Invalides | Sarkophag, Invalidendoms, Paris

Joseph Bonaparte (* 7. Januar 1768 in Corte, Korsika; † 28. Juli 1844 in Florenz), geboren als Giuseppe Buonaparte, war der älteste Bruder Napoleons und wurde von ihm erst als Joseph I. (italienisch Giuseppe I) zum König von Neapel (1806–1808) und dann ebenfalls als Joseph I. (spanisch José I) zum König von Spanien (1808–1813) ernannt. Nach dem Sturz Napoleons nannte er sich Comte de Survilliers.

Joseph war als Giuseppe Buonaparte im Jahre 1768 als Sohn des Notars und Landbesitzers Carlo Buonaparte und der Laetitia Ramolino in Corte, der Hauptstadt der Republik Korsika, geboren. Das junge Ehepaar lebte dort im Haus von Laetitias Onkel Arrighi di Casanova. Die Republik Genua hatte die Insel im selben Jahr an das Königreich Frankreich verkauft, doch war unter Führung von Pasquale Paoli ein Aufstand gegen die Franzosen ausgebrochen, an dem auch Carlo Buonaparte in diplomatischen Missionen sowie zuletzt als Capitano einer Kompanie Partisanen teilnahm. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde er aber amnestiert, erhielt seinen Besitz zurück und 1771 sogar eine französische Adelsanerkennung durch Ludwig XV.

Dank eines königlichen Stipendiums für verarmte französische Adlige konnten Joseph und Napoléon Bonaparte 1779 zusammen ein Internat in Autun besuchen. Ursprünglich sollte er die Laufbahn eines Geistlichen antreten, studierte dann aber wie sein Vater Jura an der Universität in Pisa. Nach dem Tod des Vaters kehrte er nach Korsika zur Familie zurück und arbeitete als Rechtsanwalt.

Napoléon sandte ihn 1806 nach Neapel, um die dort herrschenden Bourbonen zu vertreiben und das Gebiet dem französischen Machtbereich einzugliedern. Ein Jahr später wurde er zum König von Neapel proklamiert. Zur Zeit seiner Herrschaft bemühte er sich um die Beseitigung feudaler Strukturen und einer Reform der katholischen Orden. Außerdem kam es zu Veränderungen im Justiz-, Finanz- und Bildungssystem. Napoléon war aber dennoch zunehmend unzufrieden mit seinem Bruder. Er wurde 1808 als König von Neapel durch Joachim Murat ersetzt.

Der andauernde Guerilla-Krieg verhinderte auch eine Sanierung der Staatsfinanzen. Während der Regierungszeit Josephs war es nicht möglich, einen ordentlichen Staatshaushalt aufzustellen. Spanien stand in dieser Zeit ständig am Rand des Staatsbankrotts.

Die Herrschaft Josephs war von Anfang an stark eingeschränkt. Zum einen unterstanden die Befehlshaber faktisch Napoléon I. Erst Ende März 1812 wurde Joseph offiziell der Oberbefehl über die im Land befindlichen französischen Truppen übertragen. Zum anderen behielt sich Napoléon I. wichtige Entscheidungen selbst vor. In einer Proklamation im Januar 1810 verkündete er schließlich, dass er Spanien aufteilen könne, wenn es sich weiterhin feindlich verhielte. Infolge dieser Proklamation errichtete er vier Militärregierungen (Aragonien, Katalonien, Navarra und Biskaya), die ihre Provinzen nach Kriegsrecht regieren sollten. Zwar konnte Joseph die Zusage erreichen, über Maßnahmen in deren Gebiet informiert zu werden, jedoch erwies sich diese in der Praxis als wertlos. Da weitere Landstriche von der feindlichen Junta kontrolliert wurden, konnte Joseph über weite Teile Spaniens keine reelle Macht ausüben. Größeren Rückhalt hatte Joseph demgegenüber in Katalonien, dem Baskenland und Valencia, doch 1812 wurde Katalonien direkt an Napoleons Frankreich angegliedert.