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Zusammenfassung

Autor Robis
 - 18. April 2024, 10:13:40
⚫ Paris, Dôme des Invalides: Napoleon Franz Bonaparte (Napoleon II.)


Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte (französisch Napoléon François Joseph Charles Bonaparte; * 20. März 1811 im Tuilerien-Palast in Paris; † 22. Juli 1832 in Schloss Schönbrunn bei Wien) war der einzige legitime männliche Nachkomme Napoleon Bonapartes; er stammte aus dessen zweiter Ehe mit Marie-Louise von Österreich.

Als kaiserlicher Kronprinz von Frankreich trug er von 1811 bis zum Thronverzicht Napoleons im Vertrag von Fontainebleau (1814) den Titel König von Rom. Nach Napoleons Sturz führte er 1814 bis 1817 den von seiner Mutter abgeleiteten Titel Prinz von Parma. Während der Herrschaft der Hundert Tage, in der er sich jedoch außerhalb Frankreichs aufhielt, war er für kurze Zeit wieder französischer Prince impérial. Nach der endgültigen Abdankung seines Vaters erkannte die von diesem eingesetzte Regierung ihn vom 22. Juni bis zum 7. Juli 1815 als Napoleon II. als Kaiser der Franzosen an. Dieser Anspruch, den weder er selbst noch seine Mutter je erhoben, erlosch schon am 8. Juli mit der Restauration des Königtums durch Ludwig XVIII. 1818 wurde er von seinem Großvater mütterlicherseits, Kaiser Franz I. von Österreich, zum Herzog von Reichstadt ernannt.

Der Herzog hatte bereits früh mit Lungenproblemen zu kämpfen und erkrankte schließlich an Tuberkulose. Im Alter von 21 Jahren starb Franz am 22. Juli 1832 im Schloss Schönbrunn bei Wien.

Grab von Napoleon II. im Invalidendom
Der Leichnam des Herzogs wurde konserviert und in der Kaisergruft unter der Wiener Kapuzinerkirche beigesetzt. Sein Herz wurde in der Herzgruft der Habsburger und seine Eingeweide in der Herzogsgruft des Stephansdoms bestattet. Dies entsprach dem üblichen Begräbniszeremoniell am Wiener Hof: Eine ,,getrennte Bestattung" mit Aufteilung eines Körpers auf die drei traditionellen Wiener Begräbnisstätten der Habsburger erhielten insgesamt 41 Mitglieder der Dynastie. In der Kaisergruft war der Sarkophag des Herzogs in der von seinem Großvater errichteten Franzensgruft aufgestellt, in der später auch Franz I. und Marie-Louise bestattet wurden.

Während der deutschen Besatzung von Paris wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 1940 der Sarkophag auf Befehl Adolf Hitlers aus der Kaisergruft entfernt und per Eisenbahn nach Paris überführt (in Erinnerung an die Überführung Napoléons von St. Helena nach Paris hundert Jahre zuvor); Herz und Eingeweide blieben jedoch in Wien. In Paris wurde der Sarkophag im Invalidendom in der Kapelle des heiligen Hieronymus (frz. Chapelle Saint-Jérôme) aufgestellt, in der sich auch das Grab Jérôme Bonapartes befindet.

1969, anlässlich des 200. Geburtstages Napoleons I., entschied die französische Regierung, den Sarkophag des Herzogs von Reichstadt in die Unterkirche des Invalidendoms zu verlegen (um ihn dort letztlich mit seinem Vater ,,zu vereinen", wie eine Quelle es beschreibt), wo er sich nunmehr seit dem 18. Dezember jenes Jahres befindet.