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Zusammenfassung

Autor Bastian
 - 28. Juni 2024, 08:51:14
🎚 Fredl Fesl verstorben (Lieder)

Fredl Fesl - Der bayerische Stier 1978


Fredl Fesl - Preiss'n Jodler


Fredl Fesl - Der Königsjodler 1985


Autor Bastian
 - 28. Juni 2024, 08:44:45
🎚 Fredl Fesl verstorben




Alfred Raimund ,,Fredl" Fesl (* 7. Juli 1947 in Grafenau; † 25. Juni 2024 in Pleiskirchen) war ein niederbayerischer Musiker und Sänger, der als Erfinder des bayerischen Musikkabaretts gilt.

Fredl Fesl wuchs in seiner Geburtsstadt Grafenau im Bayerischen Wald auf und zog im neunten Lebensjahr mit seinen Eltern in das mittelfränkische Greding. Dort betrieben seine Eltern den Gasthof Zum Bayerischen. In seiner Kindheit soll er einer Schule verwiesen worden sein, weil er die Ohrfeige eines Lehrers ebenso mit einer Ohrfeige beantwortete. Fesl bestand nach der Volksschule die Aufnahmeprüfung für die Oberrealschule in Ingolstadt, wo er im Schülerinternat lebte. 1959 zog die Familie nach München, wo er von seinem Vater das Trompetenspiel lernte. Fredl Fesl wurde 1966 und 1967 oberbayerischer Juniorenmeister im Gewichtheben für den ESV München Ost, dessen Mitglied er seit 1962 war. Fesl machte eine Lehre als Kunstschmied. Gitarre spielen lernte er während seiner Zeit bei der Bundeswehr, wo er auch zum hintergründigen Spaßvogel der Gebirgsjägertruppe wurde und seine Vorgesetzten etwas verärgert haben soll.

Nachdem sich Fesl in verschiedenen Berufen erprobt hatte (laut eigener Aussage als Kürschner, Bühnenschreiner beim Film, Statist, Schlosser, Modeschmuckverkäufer, Sperrmüllsammler, Antiquitätenhändler und Bierfahrer), wollte er sich als Kunstschmied etablieren und richtete sich in Freising eine Werkstatt ein. Eigenen Aussagen zufolge begann seine Musiker-Karriere damit, dass er in den Münchner Kleinkunstbühnen durch Mitbringen seiner Gitarre keinen Eintritt zahlen musste – er gab sich als einer der auftretenden Musiker aus. Als eines Abends die eigentlichen Künstler fehlten, ließ sich Fesl überreden und trat selbst auf. Durch seine lustig plaudernde Art gewann er schnell die Sympathien des Publikums. 1976 entstand im Münchner Theater im Fraunhofer seine erste Schallplatte mit dem Titel Fredl Fesl. Nach deren Veröffentlichung erhielt er eine eigene Fernsehsendung, Fredl und seine Gäste.

Eines seiner Markenzeichen bei Live-Auftritten waren ausführliche Vorreden vor jedem Stück, die nach eigener Aussage manchmal länger waren als die Lieder selbst. Abschließende Zugabe eines Konzerts war ein Handstand auf dem Stuhl, auf dem er die Lieder sitzend vorgetragen hatte. Fesl wird häufig mit dem früher von ihm regelmäßig vorgetragenen Königsjodler in Verbindung gebracht. Weitere bekannte Lieder sind Der edle Rittersepp, Anlass-Jodler, das Taxilied oder das Fußball-Lied.

Einige Jahre war Fesl regelmäßig in Radiowerbespots der Biermarke Veldensteiner zu hören. 2008 kam es wegen der Erwähnung Jürgen Klinsmanns darin zu einem Gerichtsverfahren, in dem der Bierhersteller Kaiser Bräu unterlag. Fesl kommentierte das mit dem Satz: ,,Es gibt Schlimmeres, matschige Semmelknödel zum Beispiel."

Fesl litt ab 1997 an der Parkinson-Krankheit und musste deshalb Ende 2006 seine gut besuchte Abschiedstournee vorzeitig beenden. 2009 wurde ihm gegen die Parkinson-Symptome ein Hirnschrittmacher eingesetzt. Sein Leben mit der Erkrankung wurde 2014 im Rahmen der ZDF-Sendereihe 37° dokumentiert. 2015 erschien seine Autobiografie Ohne Gaudi is ois nix. Das Buch enthält Erinnerungen von Fesl selbst sowie von Wegbegleitern wie Zither-Manä, Mike Krüger, Konstantin Wecker, Hans Well, Willy Astor und Martina Schwarzmann.

Fesl lebte mit seiner zweiten Frau Monika in Häuslaign in der oberbayrischen Gemeinde Pleiskirchen. Er hatte zwei Töchter.