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Zusammenfassung

Autor Urs
 - 03. November 2024, 07:59:43
🪐 🍄 Schweiz, Kanton Bern, Sigriswil: Polarlicht & Parasol


Aurora Borealis und Parasols im Oktober 2024

Sigriswil (alemannisch Sigriswiil] ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Thun des Kantons Bern in der Schweiz.

Der grösste Teil der Gemeinde Sigriswil liegt auf einer Sonnenterrasse über dem rechten Ufer des Thunersees. Sie erstreckt sich von dessen Ufer (560 m) ansteigend zur Blueme (1392 m) und zum Sigriswilergrat (Sigriswiler Rothorn 2051 m). Ein kleinerer (hinterer) Teil des Gemeindegebietes befindet sich am Nord- und Osthang der Blueme und am Westhang des hinteren Sigriswilergrats und gehört zum Einzugsgebiet der Zulg, welche erst nach Thun in die Aare fliesst.

Die Gemeinde besteht aus den 11 Ortschaften: Aeschlen ob Gunten, Gunten, Meiersmaad, Merligen, Ringoldswil, Schwanden, Sigriswil, Tschingel ob Gunten, Wiler, Endorf und Reust sowie dem Justistal. Die Ortschaften Meiersmaad und Reust liegen im hinteren Teil des Gemeindegebietes.

Der Name Sigriswil setzt sich aus dem althochdeutschen Personennamen Sigiheri oder Sigirih und der Ortsnamenendung -wilari (kleines Dorf, Weiler) zusammen.

Steinzeitlicher Fund in Gunten, bronzezeitliche Funde in Merligen, Gunten, Ringoldswil und Justistal. Besondere wissenschaftliche Bedeutung hat der Waffenhortfund von Sigriswil-Ringoldswil - Im Sack aus der Frühbronzezeit. Mehrere dort gefundene Randleistenbeile sind namensgebend für den ,,Typ Sigriswil". Orts- und Flurnamen weisen auf eine Urbarmachung in alemannischer Zeit hin. Die häufig geäusserte Behauptung, der Name Tschingel, welcher aus dem Lateinischen Cingulum stammt, beweise eine Urbarmachung in römischer Zeit, ist nicht haltbar. Tschingel ist eines der im Berner Oberland häufig vorkommenden romanischen Lehnwörter, die sich in alemannischer Zeit erhalten haben. Daher kommen solche Wörter für eine siedlungsgeschichtliche Auswertung nicht in Betracht. Auch das Wort Gunten ist in der älteren Forschung zu unrecht als ein Wort aus römischer Zeit bezeichnet worden. Heute wird es als romanisches Lehnwort gallischen Ursprungs betrachtet.

Im 10. Jahrhundert gehört das Gebiet der Gemeinde zum Herzogtum Schwaben, im 11. Jahrhundert zum Königreich Hochburgund, mit welchem Sigriswil 1033 wieder zum Reich gelangt. In den folgenden Jahrhunderten Abhängigkeit der ursprünglich freien Bauern von weltlichen und geistlichen Grundherren. Im 13. Jahrhundert gehört Sigriswil lehnsrechtlich zur Freiherrschaft Oberhofen, nach der Ermordung Albrecht I. von Habsburg (1308) unter Beteiligung von Walter III. von Eschenbach kommt Oberhofen und damit Sigriswil unter österreichische Herrschaft. 1313 wird Sigriswil kyburgisches Reichslehen, wird 1323 an Bern verkauft und wieder als Lehen zurückerhalten. 1347 erfolgt der Kauf des Hochwaldregals vom (verschuldeten) Graf Eberhard II. von Kyburg-Burgdorf (Sigriswiler Freiheitsbrief); 1406 bernische Herrschaft; bis 1471 Freigericht zusammen mit Steffisburg, dann bis 1798 eigenes Gericht. 1627 Eingliederung des Justistals in das Gemeindegebiet. Während der Helvetik zu Kanton Oberland, von 1803 bis 1832 wieder Freigericht.

Die Urgemeinde ist eine reine wirtschaftliche Güter- und Nutzungsgemeinde; sie erhielt unter grundherrschaftlicher Verwaltung die kleine Gerichtsbarkeit. Im 15. Jahrhundert erfolgt eine starke Einwanderung und die innere Abschottung der uransässigen Bewohnerschaft gegen die Neuzuzüger.