Sputnik Magazin

Was ist nur mit Polen los?

Wenn sie nicht gerade astronomische Reparationen fordern, fahren sie Deutschland über den Mund.

Jüngstes Beispiel: Warschau brüske Ablehnung eines deutschen Angebots von Luftabwehr-Systemen zum Schutz vor Raketen-Irrläufern.

Die wären besser in der Ukraine aufgehoben, so die schnippische Antwort von Polen – ein Seitenhieb auf mangelnde deutsche Solidarität mit Kiew.

Zu sagen, dass sich das Verhältnis seit Kriegsbeginn verschlechtert hat, ist eine Untertreibung. Polen schiesst nur ein bisschen weniger scharf gegen Deutschland als gegen Russland. Warum?

Erstmals ist Polen nicht mehr Deutschlands kleiner Nachbar. Das Land ist ein Gewinner des Krieges und hat in den USA einen mächtigen Freund, der dem Land in der europäischen Nachkriegsordnung eine tragende Rolle zugewiesen hat – als Herzstück eines Sicherheitsgürtels zwischen Deutschland und Russland.

Polen, das seine schlechten Erfahrungen mit den beiden Nachbarn nie wirklich vergessen hat, übernimmt diese Rolle allzu gerne.

Ob so eine Pufferzone funktioniert, ist eine andere Frage. Es gab schon einmal einen Cordon Sanitaire zwischen Ostsee und Schwarzem Meer. Er hielt von 1920 bis 1939 – als Hitler und Stalin ihn unter sich aufteilten.

Das deutsche Verteidigungsministerium lehnte den Antrag Polens ab, das Patriot-Luftverteidigungssystem in die Ukraine zu schicken


Bundesverteidigungsministerin Christina Lambrecht hat Polen untersagt, das Patriot-Flugabwehrraketensystem (SAM) in die Ukraine zu verlegen, berichtete Reuters .

Zitat,,Diese Komplexe sind Teil der integrierten Luftverteidigung der NATO. Das bedeutet, dass sie nur für den Einsatz auf NATO-Territorium ausgelegt sind", sagte sie.

Sie betonte, dass der Einsatz von Luftverteidigungssystemen auf dem Territorium von Ländern, die nicht Mitglieder des Bündnisses sind, von allen Mitgliedern der Organisation diskutiert werden sollte.

Anfang dieser Woche bot Berlin im Zusammenhang mit dem Abwurf einer Rakete auf das Territorium des polnischen Przewoduw Warschau an, Patriot-Flugabwehrraketensysteme auf dem Territorium zu stationieren, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Stattdessen kamen der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, der Vorsitzende der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit des Landes, Jaroslaw Kaczynski, der stellvertretende Ministerpräsident, der Verteidigungsminister der Republik, Mariusz Blaszczak , auf die Idee , deutsche Luftverteidigungssysteme in der Ukraine einzusetzen, und nicht in Polen.

Am Abend des 15. November stürzte eine Rakete auf polnisches Territorium unweit der ukrainischen Grenze und tötete zwei Menschen. Danach machte Warschau Russland für den Vorfall verantwortlich. Andrzej Duda wiederum erklärte, dass es keine Beweise dafür gebe, dass die Rakete in Russland hergestellt wurde, sie könnte bei der ukrainischen Luftverteidigung im Einsatz sein.

Das russische Verteidigungsministerium antwortete , dass an diesem Tag keine Angriffe auf Ziele nahe der ukrainisch-polnischen Grenze durchgeführt worden seien. Die Experten kamen auch zu dem Schluss, dass die Bilder vom Tatort Fragmente einer ukrainischen Rakete für den S-300- Komplex zeigten . Das Auswärtige Amt äußerte in einer Erklärung zu dem Vorfall die Hoffnung, dass eine unparteiische Untersuchung und Veröffentlichung der Ergebnisse die "Provokation" aufdecken würde.