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Zusammenfassung

Autor Urs
 - 06. Dezember 2022, 08:15:48
🌐 Gute Nachricht: Das Weltklima stabilisiert sich! Das sagen Wissenschaftler, die die Temperatur-Schwankungen über die letzten 400.000 Jahre untersucht haben


Eine gute Nachricht: Das Weltklima stabilisiert sich.

Darauf deuten Klimadaten hin, die den chemischen Kreislauf über hunderttausend Jahre analysieren.

Ein stabilisierender Mechanismus dämpfe starke Klimaschwankungen. Er könnte dazu beigetragen haben, dass die Erde seit Milliarden Jahren nie zu heiss oder kalt für Leben wurde. Kurz: Dies wäre der Grund, warum seit sehr langen Zeit Leben auf der Erde möglich ist.

Constantin W. Arnscheidt und Daniel H. Rothman vom Massachusetts Institute of Technology berichten, dass die Temperaturschwankungen über Zeiträume von bis zu 400.000 Jahren nicht höher als auf Zeitskalen von etwa 4000 Jahren sind.

Je länger die Zeitspanne, desto weiter liegen Höchst- und Tiefsttemperaturen auseinander, dies würde man für die statistischen Schwankungen erwarten. Der Befund der Forscher deutet allerdings darauf hin, dass ein Mechanismus das Weltklima über diese kurzen Zeiträume hinweg stabilisiert, wie das Team in der Fachzeitschrift Science Advances schreibt.

Es ist eines der grössten Rätsel des Erdklimas, weshalb es dermassen stabil ist.

Denn: Die Schwankungen zwischen heute und zu Zeiten der Dinosaurier mögen extrem erscheinen. Ein Vergleich mit den Nachbarplaneten Venus und Mars zeigt aber, erdähnliche Planeten können extrem lebensfeindlich werden.

Warum ist das auf der Erde anders?

Viele Fachleute vermuten, dass geologische Rückkopplungsschleifen das Klima auf der Erde lebensfreundlich halten. Dazu gehört die Silikatverwitterung: Das Mineral Silikat ist in fast allen Gesteinen enthalten. Unter Einfluss von Kohlensäure löst es sich langsam auf. Und entzieht dabei das Kohlendioxid dauerhaft der Atmosphäre.

Je wärmer es ist und je mehr Kohlendioxid in der Luft liegt, umso schneller läuft dieser Prozess ab. Die hohen Kohlendioxidkonzentrationen führen dazu, dass das Gas immer schneller gebunden wird, während es bei niedrigen Konzentrationen lange in der Atmosphäre bleibt und sich anreichert.

Laut den Forschern Arnscheidt und Rothman ist dieser Prozess am wahrscheinlichsten dafür, die von ihnen gefundene Stabilisierung zu bewirken.

Allerdings: Die Forscher vermerken, dass Befund nur teilweise erklärt, warum die Erde bisher immer lebensfreundlich war.

Wer weiter als etwa 400.000 Jahre zurückschaue, sehe, dass die Schwankungen wieder – wie theoretisch erwartet – steigen. Das heisst, über sehr, sehr lange Zeiträume scheint es keinen mildernden Einfluss mehr auf das Erdklima zu geben.

Kurzum: Es könnte also bloss Zufall sein, dass keiner dieser Klimaausreisser gross genug war, das Leben auf der Erde auszulöschen.