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Kategorie => Feuersalamander & Alpensalamander => Naturschutz => Natur & Umwelt & Klima => Bsal => Thema gestartet von: Bastian am 24. Mai 2025, 08:39:12

Title: Bsal: Tödlicher Hautpilz
Beitrag von: Bastian am 24. Mai 2025, 08:39:12
Bsal: Tödlicher Hautpilz

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Krankheiten bedrohen die Amphibienbestände überall auf der Welt. Das ist einer der Gründe, warum Amphibien die am stärksten bedrohte Wirbeltier-Klasse sind.

Ein vermutlich aus Asien stammender und eingeschleppter Pilz verbreitet sich zudem seit einigen Jahren in Mitteleuropa. Neben dem Feuersalamander befällt er auch Molcharten. Sein Name: Batrachochytrium salamandrivorans – oder kurz: Bsal. Er befällt die empfindliche Haut der Lurche, verursacht Geschwüre bzw. "frisst" Löcher hinein (siehe Foto). Die Tiere werden lethargisch und sterben innerhalb weniger Tage, im Frühstadium sehen befallene Tiere allerdings gesund aus.

Wer eine ungewollte Ausbreitung des Pilzes bremsen möchte, sollte als erstes darauf verzichten, die Tiere zu berühren. Wenn es dennoch nötig ist, einen Salamander zu berühren, helfen insbesondere Handschuhen aus Nitril. Darüber hinaus können die Schuhe und (Fahrrad)Reifen mit 70prozentigem Alkohol und zwei Minuten Einwirkzeit desinfiziert werden, um eventuell vorhandene Pilzsporen abzutöten. Mit Brennspiritus und einer Sprühflasche aus dem Baumarkt geht das ganz einfach: es müssen nur 7 Teile Spiritus mit 3 Teilen Wasser gemischt werden.

2010 wurde Bsal in Holland entdeckt, dort führte er zu einem Bestandseinbruch von bis zu 96 Prozent. Mittlerweile ist der Pilz auch in Belgien, Luxemburg, Spanien und Nordrhein-Westfalen nachgewiesen und man weiß, dass er schon 2004 in der Eifel aufgetreten ist. Im Mai 2020 wurde im Steigerwald bei Bamberg der erste infizierte Feuersalamander in Bayern entdeckt. Derzeit bleibt vor allem die Hoffnung, dass die Natur selbst eine Lösung findet, zum Beispiel über die Entwicklung von Resistenzen. Im Rahmen des Artenhilfsprogramm Feuersalamander werden die bayerischen Populationen des Feuersalamanders auch auf eine Infektion mit Bsal hin untersucht – glücklicherweise konnten bisher keine neuen Ausbruchsorte der Krankheit festgestellt werden.

Neben dem Schutz der Lebensräume sieht das Programm weitere Maßnahmen vor, es wurde unter anderem auch eine Machbarkeitsstudie für die Erhaltungszucht des Feuersalamanders erstellt. Dies kann ein wichtiger Pfeiler für die Erhaltung der Art sein.