🏞 Inn - Gars am Inn
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Gars am Inn (https://de.wikipedia.org/wiki/Gars_am_Inn) (amtlich Gars a.Inn) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gars am Inn.
Die älteste Namensform, mit der der Ort überliefert ist, stammt aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. und lautet Garoz. Spätere Nennungen lauten Karoz bzw. Caroz (807), Garazze (881), Garozze (930) und Gariza (frühes 12. Jh.). Zu dieser Zeit schwindet wohl bereits der Vokal der zweiten Silbe, was sich in den Schreibvarianten Garza[8] und Garsa spiegelt. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts sind darüber hinaus die Bezeichnungen Garze und Garz[11] dokumentiert. Die heutige Schreibung Gars ist erstmals im Jahr 1285 belegt.
Die heute ebenso noch gebräuchliche mundartliche Aussprache ,,Gasch" [gɑʃ] kommt erstmals durch die Schreibung Garsch (1557) zum Ausdruck.
Der Siedlungsname ist keltischen Ursprungs und geht auf das vorkeltische Substantiv *gʰorotos ('eingezäunter Ort') zurück. Damit muss die Siedlung wesentlich älter sein als ihre erste schriftliche Erwähnung. Eine genauere Datierung der Ortsgründung oder -benennung ist allerdings schwierig, da Zeugnisse aus keltischer Zeit fehlen. Als relativ gesichert kann gelten, dass der Name der hochdeutschen Lautverschiebung unterlag, weshalb er bereits ins Urgermanische entlehnt worden sein musste, das die wohl ab dem 5. Jahrhundert zugewanderten germanischen Siedler noch sprachen. Dem Namen der vorkeltischen Stufe liegt urindogermanisch *gʰortos ('Gehege', 'Garten') zugrunde, aus dem sich auch das neuhochdeutsche Garten entwickelte.
Gars wurde im Jahr 764 erstmals erwähnt. Das Kloster Gars (https://www.klostergars.de/) wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern 768 als ,,Cella Garoz" gegründet. Gars am Inn unterstand der Landesherrschaft des Fürsterzbistums Salzburg und hatte schon im 12. Jahrhundert Marktrechte. Der Ort war eine geschlossene Hofmark innerhalb eines Etters. Die hohe Gerichtsbarkeit lag jedoch beim Kurfürstentum Bayern. 1803 kam der Markt im Zuge der Säkularisation in Bayern zum späteren Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf erhielt Gars am 1. Mai 1876 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Während der Ort Gars nördlich des Inns liegt, entstanden Bahnstrecke und Bahnhof südlich des Inns. Um den somit südöstlich außerhalb des Ortes Gars gelegenen Bahnhof entstand der Gemeindeteil Gars Bahnhof.
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Blasonierung: ,,Gespalten von Silber und Rot, überdeckt mit einer schräg aufsteigenden, rot gezungten grünen Schlange."
Wappenbegründung: Die Schlange ist wohl als Wasserschlange (Ringelnatter) zu deuten, die auf die Lage des Marktes am Inn und die Flussauen in der Umgebung anspielen soll. Die Schildfarben Silber und Rot entsprechen den Farben des Erzstifts Salzburg, dem die zum Salzburger Vogtgericht Mühldorf gehörende Hofmark Gars bis 1802 unterstand. Die hohe Gerichtsbarkeit lag jedoch beim kurbayerischen Landgericht Neumarkt. Gars hatte schon im 12. Jahrhundert Marktrechte und erhielt 1567 durch den Landesherrn, den Erzbischof von Salzburg, ein eigenes Wappen. Das erste bekannte Marktsiegel aus dem frühen 19. Jahrhundert entsprach dem Wappen; die heraldisch korrekte Spaltung wurde im Siegel später aufgegeben und die Schlange in ein leeres Feld gestellt.
Dieses Wappen wird seit 1567 geführt.