✨ 23. Juli: Bild des Tages, Frau von Peiting,
Bild des Tages: Frau von Peiting Rosalinde(http://sputnik-magazin.de/images/Sputnik2/tag/23-07-BY-Frau_von_Peiting,_Moorleiche.jpg) (http://sputnik-magazin.de/images/Sputnik2/tag/23-07-BY-Frau_von_Peiting,_Moorleiche-1.jpg)
Gesamtansicht des Körpers 😍
Bild 2: Detailansicht des Oberkörpers
Die Moorleiche
Frau von Peiting (https://de.wikipedia.org/wiki/Frau_von_Peiting), populärwissenschaftlich auch Moorleiche
Rosalinde genannt, wurde 1957 beim Torfabbau im Moor Weiter Filz auf damals gemeindefreiem Gebiet zwischen den oberbayerischen Gemeinden Peiting und Hohenpeißenberg in einem Holzsarg gefunden. Nach aktuelleren Untersuchungen datiert der Fund in das 14. oder 15. Jahrhundert und ist eine der wenigen dokumentierten und erhaltenen Moorleichen aus Bayern.
Die Fundstelle liegt im Moor Weiter Filz, auf dem Gebiet der Gemeinde Hohenpeißenberg, Landkreis Weilheim-Schongau, nahe der Gemeindegrenze zu Peiting (♁47° 48′ 56,1″ N, 10° 58′ 13,5″ OKoordinaten: 47° 48′ 56,1″ N, 10° 58′ 13,5″ O | | OSM).
- In diesem Moor wurde in der Zeit von 1923 bis 1990 industriell Torf abgebaut. Bei diesen Torfarbeiten wurde bereits mehrere Jahre zuvor, etwa 750 m nördlich der Fundstelle, mehrfach ein Knüppeldamm angeschnitten, der nach und nach vollständig mit abgebaut wurde. Zunächst wurde die Fundstelle der Gemeinde Peiting zugeschrieben. Erst nach der Neubestimmung der Fundstelle im Jahre 2007 wurde deren Lage auf Hohenpeißenberger Gebiet bestätigt. Die früher oft publizierte und falsche Bezeichnung der Fundstelle als Schwarzer Laich bzw. Schwarzlaichmoor ging auf eine missverständliche Erwähnung des Grabungstechnikers Wilfried Titze in seinem Grabungsbericht zurück, die anschließend fehlerhaft weiter publiziert wurde. Titze berichtete von schriftlich überlieferten Kämpfen aus dem Jahre 1525, die in dem etwa einen Kilometer weiter südöstlich gelegenen Schwarzlaichmoor stattgefunden haben sollen. Begünstigt wurde diese Verwechslung auch durch eine assoziative Verknüpfung der Flurbezeichnung ,,Laich" (übertragen für ,,Lichtung") mit dem Wort ,,Leiche".
Am 23. Juli 1957 stieß der Arbeiter Samuel Gunsch mit einem Bagger in der senkrecht abgestochenen Torfwand auf die darin steckende Holzkiste. In der Vermutung, es handele sich um eine Schatzkiste, stellte er die Arbeiten ein. Nach einem Blick durch die mit der Baggerschaufel aufgerissene Ecke des Deckels erkannte er den Inhalt. Gunsch informierte den Leiter des Torfabbaubetriebes der Kaufbeurer Firma Momm & Co. KG, dieser ließ die Kiste wieder mit Torf bedecken, um sie vor dem Austrocknen zu schützen, und meldete den Fund den zuständigen Behörden. Die herbeigerufene Polizei erkannte die historische Bedeutung des Fundes, informierte am 24. Juli das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München und sicherte den Fundort ab. Noch am gleichen Tag reiste der Grabungstechniker Wilfried Titze im Auftrag des Landesamtes an und begann mit der mehrtägigen Freilegung des Fundes. Er führte Sondierungsbohrungen im Umkreis von vier Metern um die Fundstelle durch, die jedoch keine weiteren Befunde im Boden ergaben.
Aufgrund fehlender Erfahrungen mit der Konservierung von Moorfunden übertrug das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am 25. Juli Karl Schlabow vom Textilmuseum Neumünster die wissenschaftliche Bearbeitung und Konservierung des Fundes, da Schlabow seinerzeit als Experte für diese Fundgattungen bekannt war. Am 29. Juli reiste Schlabow mit seinem Assistenten Willi Schramm zur Bergung an. Der Fund und Sarg wurden in einem Bretterverschlag verpackt, mit weichem Torfmull gesichert und auf einem gefederten LKW nach Neumünster transportiert.
Im Mai 1959 untersuchte Titze den angeschnittenen Knüppeldamm und zog Holzproben daraus, die jedoch nicht weiter untersucht wurden und jetzt verschollen sind. Im Herbst 1962 unternahm Titze dann eine Nachgrabung an der Fundstelle der Moorleiche. Durch Sondierungen und einen großen Suchschnitt bis auf den anstehenden tonigen Grund ermittelte er die genaue Tiefe des Moores von 1,2 Metern, jedoch ergaben diese Grabungen keine weiteren Funde. In seinem Bericht teilte er ebenfalls mit, dass der Knüppeldamm mittlerweile vollständig zerstört war.
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