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Title: 🏞 Inn -  Neuötting & Altötting
Beitrag von: Naze am 25. Juli 2025, 14:15:58
🏞 Inn -  Neuötting & Altötting

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Neuütting
Bild 2: Altötting Kapellplatz

Neuötting (https://de.wikipedia.org/wiki/Neu%C3%B6tting) (bairisch: Neiäding (https://bar.wikipedia.org/wiki/Nei%C3%A4ding)) ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Altötting im Regierungsbezirk Oberbayern.

Die Stadt liegt am Inn, 2 km nördlich des bekannten Wallfahrtsorts Altötting, und gehört zur Tourismusregion Inn-Salzach. Neuötting befindet sich auf einer Meereshöhe von rund 390 m über NN auf einem Ausläufer der Hochschotterterrasse, die vom Inn im Norden und vom Mörnbach im Südwesten begrenzt wird. Die zum Neuöttinger Gemeindegebiet gehörenden Ortsteile im Alzgern befinden sich östlich der Stadt zwischen dem Inn und der hier einmündenden Alz. Im Süden begrenzt der Öttinger Forst das Alzgerner Siedlungsgebiet.

Sie liegt rund 70 km nördlich von Salzburg, 80 km südwestlich von Passau und knapp 100 km östlich von München.

Archäologische Funde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit belegen die lange Geschichte im Bereich von Neuötting und Alzgern. Erste Siedlungsspuren sind unter anderem ein Silexfund bei Alzgern und eine Steinaxt des Spätneolithikums, die 1909 bei Roja gefunden wurde. Weitere Fundkomplexe reichen von der Bronze- und Latènezeit bis hin zu Funden aus römischer und bajuwarischer Zeit.

Ein größerer Siedlungskomplex der römischen Kaiserzeit wird im Umfeld von Neuötting, im Bereich zwischen Simbacher Straße und der Autobahn A 94, vermutet. Gestützt wird diese These durch zahlreiche Einzelfunde in diesem Gebiet sowie die Entdeckung einer römischen Grabanlage am Michaelifeld im Jahr 1998.

Urkundlich tritt Oetting im Jahre 748 erstmals ins Licht der Geschichte. Auf einer lateinisch abgefassten Urkunde erscheint der Ort in seiner latinisierten Namensform ,,autingas". Der Siedlungskern lag im Gebiet des heutigen Altötting, im Bereich des Kapellplatzes. Hier befand sich ein Hof des bayerischen Herzogs Tassilo, der bedeutendste Herzogssitz in Bayern nach Regensburg. Im 9. Jahrhundert ist Oetting bereits königliche Pfalz.

Die erste Erwähnung von Neuötting findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1231, in der die namentliche Trennung von Alt- und Neuötting erstmals schriftlich belegt ist: ,,vetus Odingen ...a porta fori scilicet novi Odingen" (das alte Odingen ... vorm Tore des Marktes des neuen Odingen). Dies weist bereits auf eine bestehende Marktsiedlung hin, deren Entstehung wohl bald nach 1200 durch die Wittelsbacher Herzöge erfolgt sein dürfte.

Die Siedlung entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem blühenden Gemeinwesen mit Zollstation, Markt und einer Münze. Im Jahr 1296 wird Neuötting erstmals als Stadt bezeichnet. Die erste Erwähnung eines Stadtrechts erfolgt 1316, die älteste erhaltene Niederschrift ist aus dem Jahr 1321 datiert.
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Blasonierung: ,,In Blau eine achteckige silberne Kapelle mit breitem Unterbau und schmälerem Obergeschoss und rotem Zeltdach; im offenen Tor mit goldenen Flügeln sitzend die gekrönte heilige Maria mit blau gefüttertem silbernen Mantel und rotem Kleid, auf dem linken Arm das nimbierte nackte Kind."
Das Wappen wird seit dem 14. Jahrhundert geführt.
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Altötting (https://de.wikipedia.org/wiki/Alt%C3%B6tting) (bairisch: Oidäding (https://bar.wikipedia.org/wiki/Oid%C3%A4ding)) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern und liegt etwa 90 Kilometer östlich von München. Überregionale Bedeutung erfährt die Stadt als Wallfahrtsort mit Gnadenkapelle. Altötting gehört zur Tourismusregion Inn-Salzach.

Die Stadt hat sich am Mörnbach auf einer ausgedehnten Hochschotterterrasse gebildet. Diese wurde durch die Abflüsse des Inn-Gletschers über Jahrtausende hinweg aufgeschichtet. Drei Kilometer gegen Norden entfernt ist der Fluss Inn, und zwei Kilometer südlich zieht in gleicher Richtung mit dem Strom ein gewaltiger Moränenschuttwall, die Kastler Höhen. Seit der Eingemeindung der Gemeinde Raitenhart liegt ein Stück des Inn mit rund drei Kilometern Länge im Gebiet der Stadt Altötting.

Anfänge einer Siedlung lassen sich durch Funde in die Zeit der Urnenfelderkultur (ca. 1250 bis 750 v. Chr.) einordnen, wobei für die Anlage der Siedlung das umliegende Weidegebiet, die fischreichen Gewässer und der angrenzende Wald mit seinen Jagdmöglichkeiten die wichtigsten Voraussetzungen bildeten. Die Grabfunde der Urnenfelderzeit im Norden der Stadt und die bajuwarischen Reihengräber im Süden begrenzen einen Platz, der sich im Laufe eines Jahrtausends weniger durch seine Siedlungskontinuität als vielmehr durch seine Bedeutung als möglicher Kultort auszeichnet. Die fast quadratische Form des alten Kapellplatzes mit seiner hölzernen Umfriedung und die in der Mitte stehende Linde verweisen entweder auf eine Keltenschanze mit Kultbedeutung oder auf einen altgermanischen Dingplatz als Versammlungsort und Gerichtsstätte.

Neben dieser Kultgewichtigkeit wuchs aber auch die wirtschaftliche Bedeutung mit dem Ausbau der Salzausfuhr aus Hallein und Reichenhall in der Keltenzeit und der Anlage eines Kunststraßennetzes durch die Römer. Die Nähe zum alten Innübergang bei Ehring-Töging und zum dortigen Kreuzungspunkt der Verbindungsstraßen Juvavum (Salzburg) – Castra Regina (Regensburg) und Augusta Vindelicum (Augsburg) Ovilava (Wels) bzw. Batavis (Passau) rückte den alten Kultort mit seiner bescheidenen Siedlung auch immer mehr in das Blickfeld strategisch-militärischer Überlegungen. Diese Entwicklung, verbunden mit der geographischen Lage genau in der Mitte des sich ausbildenden agilolfingischen Herzogtums in Altbayern, führte zur ersten urkundlichen Erwähnung von Ötting als »villa publica« im Jahre 748 mit der Bezeichnung »Autingas«.

Im frühen Mittelalter erschien ,,Autingas" als Bezeichnung für die heutige Stadt. Erst seit der Gründung Neuöttings (wohl im Jahr 1224) verwendet man die Bezeichnung Altötting. Bereits 748 war der Ort eine Pfalz der Agilolfinger, Herzöge von Bayern. Vierzig Jahre später wurde Altötting karolingische Königspfalz. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch der älteste Bau der heutigen Wallfahrtskirche. In den Jahren 876/877 stiftete König Karlmann ein Kloster in Altötting, in dem er auch begraben wurde. 907 wurden Ort und Pfalz, Stift und Basilika durch den Ungarnsturm verwüstet. Nur das Oktogon der Taufkapelle überstand die Zerstörung. Im Jahr 1228 wurde das Chorherrenstift durch den Wittelsbacher-Herzog Ludwig der Kelheimer wieder errichtet, das spätere Kollegiatstift Altötting. Als Anfang des 13. Jahrhunderts die Salzstraße von Venedig nach Nürnberg und stetig immer mehr an den Inn verlegt wurde, verliehen die Wittelsbacher Neuötting Stadt- und Münzrechte. 1489 gibt es Berichte von zwei aufsehenerregenden Heilungswundern, die die Wallfahrt nach Altötting begründeten. Zwischen 1499 und 1511 entstand an der Stelle der romanischen die heutige gotische Stiftkirche. Altötting wurde zu einem der bedeutendsten Pilgerziele seiner Zeit. Politisch war der Ort Hofmark des Stifts ohne eigenständige Selbstverwaltung. Sitz des wittelsbachischen Pfleggerichts war Neuötting.

Mit dem Ende des zweiten Chorherrenstiftes in der Säkularisation von 1803 wurde Altötting zur einfachen Ruralgemeinde (Gemeindeedikt von 1818). 1845 wurde Altötting zum Markt erhoben, 1898 erfolgte die Erhebung zur Stadt. Der Eisenbahnanschluss durch die Bahnstrecke Mühldorf–Burghausen 1897 führte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Belebung der Wallfahrt und des damit verbundenen Fremdenverkehrs. Mit der Selig- und Heiligsprechung des Altöttinger Kapuziner-Pfortenbruders Konrad von Parzham 1930 und 1934 bekam Altötting neben der Gnadenkapelle ein zweites viel besuchtes Pilgerziel. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu den ,,Bürgermorden von Altötting". Am 28. April 1945 erschoss ein SS-Kommando im Hof des damaligen Landratsamtes fünf Altöttinger Bürger, die ihre Heimatstadt von der NS-Herrschaft zu befreien versuchten, um damit eine Zerstörung durch die heranrückenden US-Truppen zu verhindern. Nach dem Krieg wurde am Ort der Hinrichtung eine Gedenkstätte für die Opfer errichtet, die zwischenzeitlich zu einer kleinen Kapelle ausgebaut wurde.

Der bayrische Marienwallfahrtsort Altötting ist in Sachen Katholizismus nur Mittelmaß: 53,4 % der Einwohner sind katholisch. Das ist bayernweit Platz 1.288 von 2.056.

Die römisch-katholische Altöttinger Gnadenkapelle mit dem altverehrten Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsstätten Deutschlands und Europas. Im Innern der Gnadenkapelle werden die Herzen bayerischer Herrscher verwahrt.

Altötting bildet das Zentrum eines Pilgerwegenetzes mit dem Jakobsweg Böhmen–Bayern–Tirol von Krumau an der Moldau über Passau und Altötting innaufwärts nach Kufstein, dem St. Rupert-Pilgerweg von Altötting auf den Spuren des heiligen Missionsbischofs durch den Rupertiwinkel nach Salzburg und Bischofshofen im Pongau und dem Wolfgangweg von Regensburg über Altötting und das Innviertel nach St. Wolfgang im Salzkammergut. Eine regionale Besonderheit ist der im Jahr 2005 eröffnete Benediktweg. Der Radwander-Rundweg verbindet auf einer Länge von ca. 250 Kilometern die Stätten der Kindheit und Jugend von Joseph Ratzinger und führt durch die Voralpenlandschaft zwischen Inn und Salzach. Ausgangs- und Zielpunkt ist die Papstlinde in Altötting.
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Blasonierung: ,,In Gold auf silbernem Sockel stehend eine golden gekrönte und silbern nimbierte Madonna in rotem Gewand und silbernem, innen blauem Mantel, auf dem rechten Arm das rot gewandete, einen goldenen Apfel haltende, silbern nimbierte Kind; in der Linken ein goldenes Lilienzepter."
Das Wappen wird seit dem 29. August 1845 geführt.

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