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Title: 🏞  Regen - Großer Regen - Markt Eisenstein (Železná Ruda)
Beitrag von: FlorianMaier am 20. September 2025, 09:49:14
🏞  Regen - Großer Regen - Markt Eisenstein (Železná Ruda)

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Markt Eisenstein (Böhmisch Eisenstein
Bild 2: Železná Ruda

Železná Ruda (https://cs.wikipedia.org/wiki/%C5%BDelezn%C3%A1_Ruda) ([ˈʒɛlɛznaː ˈruda], Wortbedeutung des tschechischen Namens: Eisenerz; deutscher Name: Markt Eisenstein (https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BDelezn%C3%A1_Ruda)) ist eine Stadt im Plzeňský kraj in Tschechien. Sie liegt im Böhmerwald, nahe der Grenze zu Bayern und des deutschen Orts Bayerisch Eisenstein. Die Stadt befindet sich im Biosphärenreservat Šumava und ist eines der sportlichen und touristischen Zentren des Böhmerwaldes.

Unter Přemysl Otakar II. entstand im 13. Jahrhundert ein Handelsweg, der von der Donau in Niederbayern aus über Regen, Zwiesel und Strážov (Drosau) nach Klatovy (Klattau) durch das Künische Gebirge führte. Nachdem vor allem am Špičák (Spitzberg) Vorkommen von Eisenerz entdeckt worden waren, entstand zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Tal des Großen Regen Železná Ruda als Ansiedlung von Bergleuten. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Erzlagerstätten ausgebeutet, der Abbau von Eisenerz lohnte sich nicht mehr.

Der deutsche Name Markt Eisenstein entstammt einer Urkunde, in der das Marktrecht (deshalb Markt im Namen) verzeichnet war. Der zweite Namensbestandteil kommt von der Eisenhütte, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hier entstand. Im 17. Jahrhundert wurde die Eisenhütte in eine Glashütte umgewandelt.

Im Jahr 1624, nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges, erlangte der Inhaber der Herrschaft Železná Ruda/Eisenstein, Wolf Heinrich von Notthafft, die Erlaubnis, Glas zu produzieren und zu exportieren. Eisenstein erhielt das Marktrecht. Im Laufe der Zeit entstanden bis ins 19. Jahrhundert hinein in Železná Ruda und Umgebung zahlreiche Glashütten.

Durch den Anschluss an die Bahnlinie 1877 nahm in Eisenstein als neue Erwerbsquelle der Tourismus seinen Aufschwung. So eröffneten oberhalb des Ortes am Špičák 1881 das Hotels Prokop, welches vorher als Arbeiterwohnheim für den darunter liegenden Tunnel gedient hatte. 1890 wurde unweit davon das Hotel Rixi eröffnet. Dieses diente später als Erholungsheim für die tschech(-oslowak)ische Armee und wurde 2021 abgerissen.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam es vom 21. bis 23. Juli 1919 durch Teile der Tschechoslowakischen Legionen – von Železná Ruda ausgehend – zum ersten militärischen Aufstand der neugegründeten Tschechoslowakei.

Aufgrund des Münchner Abkommens gehörte Markt Eisenstein von 1938 bis 1945 zum Landkreis Markt Eisenstein im Regierungsbezirk Niederbayern und Oberpfalz.

Bei der Volkszählung 1930 hatte der Ort 3365 Einwohner (davon 296 Tschechen = 9 %). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung von Markt Eisenstein vertrieben. Ihr Vermögen durch das Beneš-Dekret Nr. 108 konfisziert und die katholische Kirche enteignet.

Železná Ruda lag von 1948 bis 1989 im militärischen Sperrgebiet der ČSSR zur Bundesrepublik Deutschland.

Dies nutzte die tschechische Staatssicherheit um im Juni 1964 die Operation Neptun am Černé jezero (Schwarzer See) durchzuführen. Hierbei wurde gefälschtes belastendes Material aus der Zeit des Nationalsozialismus versteckt und ,,entdeckt", um unter anderem die Verjährungsdebatte in der Bundesrepublik zu beeinflussen und etwaige Schuldige und Agenten zu verunsichern.

Ab dem 1. Juli 1969 wurde der Straßengrenzübergang wieder eröffnet. In dieser Zeit begann sich auch der Tourismus in der Region wieder zu beleben. Unter anderem auch durch den 1971 fertiggestellten Bau der Seilbahn auf den Pancíř. Dies war der erste Sessellift im Böhmerwald.

Durch die Samtene Revolution Ende 1989 und die Bildung des Nachfolgestaates kam es am 2. Juni 1991 zur visumfreien Grenzöffnung über den Bahnhof Bayerisch Eisenstein (Železná Ruda-Alžbětín) über Bayerisch Eisenstein nach Süddeutschland.

Am seit Jahrzehnten für Skisport genutzten Špičák, dem größten Gebiet hierfür im Böhmerwald wurde 2005 ein moderner Sessellift errichtet. Kurz darauf entstand 2007 der erste Bikepark der tschechischen Republik. Im Jahr 2027 wird der Ort die tschechische Winter-Kinder-und-Jugend-Olympiade austragen. Hierzu sollen über 50 Mio. CZK (ca. 2 Mio. €)

In Železná Ruda entspringt der Große Regen (Řezná) und fließt von den Hängen des Pancíř durch die Stadt zur Grenze. Unweit der Stadt liegen die Seen Černé (Schwarzer See) und Čertovo jezero (Teufelssee). Hier erhebt sich auch der 1202 m hohe Gipfel des Špičák (Spitzberg), unter dem der Spitzbergtunnel, nach dem Březenský-Tunnel zweitlängster Eisenbahntunnel (1747 m) Tschechiens, hindurchführt. An den Hängen des Špičáks befindet sich ein Skigebiet. Sechs Kilometer nördlich der Stadt erhebt sich der Berg Pancíř (Panzer), auf dem sich eine Bergbaude mit Aussichtsturm befindet.
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