✨ 5. Oktober: Bild, Konstitutionssäule ,,Gaibach"Bild des Tages: Konstitutionssäule Gaibach(http://sputnik-magazin.de/images/Sputnik2/tag/05-10-Bay,UF-Gaibach.jpg) (http://sputnik-magazin.de/images/Sputnik2/tag/05-10-Bay,UF-Gaibach.jpg)
Ein wenig Sonne strahlt auf die Konstitutionssäule. 32 Meter hoch in Gaibach. Hier wurde die Bayerische Verfassung 1828 festgemauert.
Foto: Klaus Hofmann
,,...einem Staate anzugehören,
dessen Verfassung
fest gegen äußere und innere
Angriffe steht..."
Aus Begeisterung für die bayerische Verfassung von 1818 ließ Franz Erwein Graf von Schönborn bei seinem Schloss in Gaibach eine monumentale Säule errichten. 1828 wurde die von dem Architekten Leo von Klenze entworfene Säule fertiggestellt. Die Einweihungsfeier fand in Anwesenheit von König Ludwig I. statt. Auch in den folgenden Jahren richtete Schönborn in Gaibach Verfassungsfeiern aus.
Mit den vom König erlassenen Verfassungen von 1808 und 1818 wandelte Bayern sich zur konstitutionellen Monarchie. Die Verfassung war für ihre Zeit fortschrittlich. Sie enthielt Grundrechte und wurde zum Ausgangspunkt für die Entwicklung des modernen Parlamentarismus in Bayern. In der Bevölkerung wuchs der Wunsch nach mehr Mitbestimmungs- und Freiheitsrechten. Nach der Julirevolution 1830 in Frankreich jedoch stieg beim König das Misstrauen gegen eine erweiterte politische Beteiligung. 1832 wurden Forderungen nach liberalen und demokratischen Umgestaltungen zum Thema verschiedener Verfassungsfeiern, in Gaibach fand am 27. Mai wieder eine Feier mit mehreren Tausend Menschen statt.
Beim Gaibacher Fest 1832 war der Würzburger Bürgermeister Wilhelm Joseph Behr eine zentrale Figur. Er hielt eine Rede zum Wunsch nach einer Verfassungsreform im liberalen Sinne. Von ihm ging auch die Initiative aus, sich entsprechend an den König zu wenden. Nach dem Fest wurde Behr wegen Hochverrats zu Festungshaft verurteilt.
Das Gaibacher Fest entwickelte sich von einer Feier für die von oben verordnete Verfassung von 1818 zu einem Symbol für das Ringen um erweiterte politische Teilhabe. Die Bayerische Einigung e.V. & Bayerische Volksstiftung erinnert in Gaibach regelmäßig an die Verfassungstraditionen Bayerns.
Gaibach (https://de.wikipedia.org/wiki/Gaibach) ist ein Ortsteil der Stadt Volkach im bayerischen Landkreis Kitzingen in Unterfranken. Gaibach war bis zum freiwilligen Zusammenschluss mit Volkach am 1. Oktober 1978 eine selbständige Gemeinde. Die lange Phase der Unabhängigkeit rührt bereits aus der Frühen Neuzeit her. Das Dorf erhielt mit den Herren Echter von Mespelbrunn und später den Grafen von Schönborn mächtige Dorfherren, die ein eigenes Halsgericht etablierten. Gaibach wurde nie Teil des umgebenden Hochstifts Würzburg.
Die lange Souveränität führte auch dazu, dass das kleine Dorf verhältnismäßig viele architektonische Besonderheiten aufweist. Neben dem Schloss der Dorfherren steht am zentralen Platz die Dreifaltigkeitskirche, die von Balthasar Neumann als Patronatskirche des Hauses Schönborn errichtet wurde. Die Grafen sorgten auch für die Errichtung einer Rundkapelle an der Ausfallstraße in Richtung Schweinfurt. Die Konstitutionssäule wurde als Reminiszenz an die Bayerische Verfassung von 1818 aufgerichtet. Im Jahr 2020 wurde Gaibach vom Bayerischen Landtag zu einem der 13 Orte der Demokratie in Bayern ernannt.
Gaibach liegt im Norden des Volkacher Gemeindegebietes. Weiter nördlich beginnt der Landkreis Schweinfurt mit dem gleichnamigen Hauptort der Gemeinde Kolitzheim. Auch im Osten geht die Gemarkung in Schweinfurter Gebiet über, der Kolitzheimer Ortsteil Zeilitzheim liegt Gaibach am nächsten. Südöstlich erhebt sich der Volkacher Ortsteil Obervolkach, während im Süden die Kernstadt Volkach selbst zu finden ist. Fahr, wiederum ein Volkacher Ortsteil, liegt im Südwesten, westlich ist wiederum Gebiet des Landkreises Schweinfurt mit der Gemeinde Stammheim.
Nächstgelegene, größere Städte sind Kitzingen mit einer Distanz von etwa 17 Kilometern und Schweinfurt, das ebenfalls ungefähr 17 Kilometer entfernt ist. Die nächste Großstadt ist das 23 Kilometer entfernte Würzburg.
Naturräumlich bildet das Gebiet um Gaibach eine eigene Untereinheit, die sogenannte Gaibacher Lößhochfläche. Sie ist Teil des Iphofen-Gerolzhofener Steigerwaldvorlands innerhalb der Mainfränkischen Platten.
Das Dorf liegt in der Maingauklimazone, die zu den trockensten und wärmsten in Deutschland zählt. Dies erklärt auch den Weinbau im Ort. Der Main selbst berührt die Gaibacher Gemarkung allerdings nicht, sondern fließt westlich vorbei. Im Dorf entspringt der Gaibach, der in Richtung Südosten in die Volkach abfließt. Ein weiterer Volkachzufluss ist der Eschbachgraben, der im Süden der Gemarkung entspringt. Die Quelle des Eschbachgrabens befindet sich ebenfalls auf der Gaibacher Gemarkung. Geologisch überwiegen Sandsteine des Oberen Muschelkalks und des Unteren Keupers. Gaibach liegt am Rande der Wipfeld-Gaibacher Störungszone, bei der die Gesteinspakete relativ zueinander vertikal bewegt wurden.
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