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Title: Altmühl - Einzugesgebiet - Verlauf
Beitrag von: Ken am 09. November 2025, 09:43:21
🏞  Altmühl - Einzugsgebiet - Verlauf

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Lage der Altmühl zwischen Main und Donau
Bild 2: Natürliches Einzugsgebiet der Altmühl (ohne Rückhaltebecken und Kanäle)

Die Altmühl (https://de.wikipedia.org/wiki/Altm%C3%BChl) ist ein 230 km langer Fluss in Bayern, der nach einem zunächst nach Südosten gerichteten und dann ostwärtigen Verlauf bei Kelheim von links mit einer mittleren Wasserführung von gut 24 m³/s in die Donau mündet. Ihre letzten 34 km ab Dietfurt wurden zum südöstlichen Teilstück des Main-Donau-Kanals ausgebaut.

Seit dem 8. Jahrhundert ist der Name des Flusses unter anderem in den Formen Alcmona, Alchmona und Alcmana überliefert. Schon um 150 n. Chr. hatte Klaúdios Ptolemaíos eine Ortschaft Polis Alkimoennis erwähnt, deren Lage dem heutigen Kelheim entsprach, wo auf dem Michelsberg Reste einer stadtartigen keltischen Siedlung gefunden wurden.

Daher gilt der Name Altmühl als eine volksetymologische Umformung eines älteren Gewässernamens.

Über dessen Bedeutung gibt es unterschiedliche Vermutungen: Einige Sprachwissenschaftler meinen, der von Ptolemäus erwähnte Ortsname könne auf den Fluss übertragen worden sein, und deuten den keltischen Namen *Alkimonnia als 'Berg mit Abwehr'. Ähnliche Wortbestandteile von Schutz und Höhe sieht eine Deutung als primärer Flussname: Gewässer, das bei einem schützenden Höhenzug mündet. Andere keltische Wortebestandteile, alk (= sehr) und dem keltischen moin oder mun (= sanft, ruhig, still) ließen sich als Beschreibung des Flusslaufes deuten, die Altmühl als sehr ruhiger, stiller, sanfter Fluss. Trotz der keltischen Vergangenheit Süddeutschlands gab es auch den Versuch, den Wortbestandteil 'Alk-' auf das göttliche Brüderpaar Alcizurückzuführen, das von den Nahanarvalern verehrt wurde, einem Teilstamm der germanischen Lugier.

Das 3258 km² große Einzugsgebiet der Altmühl umfasst den südlichen Teil der Fränkischen Alb sowie einen schmalen Streifen des der Fränkischen Alb im Nordwesten vorgelagerten Fränkischen Keuper-Lias-Landes bis hin zum Abbruch der Frankenhöhe zur Windsheimer Bucht. Höchster Punkt des Einzugsgebiets ist der 656 m hohe Dürrenberg ca. 11 km südlich von Gunzenhausen.

Die Altmühl entspringt auf dem südlichen Abhang des fränkischen Landrückens nordöstlich von Rothenburg ob der Tauber, bei der Hohen Leite und etwa 500 m südöstlich der Burgbernheimer Einöde Wildbad. Als ihre Quelle legte das Königliche Bayerische Hydrotechnische Bureau zu München 1904 den Abflussgraben des Hornauer Weihers fest. Dieser wird von einigen Bächen gespeist; inzwischen wird die Quelle eines von ihnen als Altmühlursprung angesehen. Die Altmühl entspringt also knapp südlich der großen Europäischen Wasserscheide und fließt dann hauptsächlich in südöstliche Richtung. Sie ist der gefälleärmste Fluss in Bayern, fließt sehr langsam und gehört sogar zu den langsamsten deutschen Flüssen. Die Altmühl ist außerdem der längste Fluss, der ausschließlich innerhalb eines deutschen Bundeslandes verläuft.

Die Altmühl kann in drei Teile gegliedert werden.

Im oberen Drittel ist sie ein in einem breiten Tal langsam fließender Wiesenfluss. Die Landschaft ist flach, leicht hügelig und der Grund besteht im Wesentlichen aus Gesteinen der Keuperzeit, hier hauptsächlich Kalk- und Tonsteine. Der Tonstein dichtet den Untergrund ab, deshalb ist die Altmühl im Oberlauf ein nicht allzu breiter Bach.

In ihrem Mittellauf fließt die Altmühl im Norden und Osten am Altmühlsee bei Gunzenhausen vorbei. Das Flussbett wurde hier beim Bau des Altmühlsees in den 1980er Jahren neu geschaffen. Am Südufer des Altmühlsees quert der Flusslauf unterirdisch den Altmühlüberleiter.

Nur bei Hochwasser gelangt Wasser von der Altmühl über den Altmühlzuleiter in den als Reservoir für die Donau-Main-Überleitung angelegten Altmühlsee. Dieser See ist als Vogel- und Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das aus dem See entnommene Wasser fließt durch den Tunnel des Altmühlüberleiters zunächst in den Kleinen Brombachsee und damit ins Flusssystem der Regnitz nördlich der kontinentalen Wasserscheide. Das Regnitzwasser fließt letztlich über den Main in den Rhein, so dass mit der Überleitung eine künstliche Flussbifurkation angelegt wurde.

Ab Treuchtlingen fließt die Altmühl in ihrem Unterlauf durch die fränkische Juraplatte, in deren verkarstendem Kalkgestein sie sich ein enges Tal gegraben hat. An den steilen Talhängen stehen hier zuweilen bizarre Felsformationen. Besonders gut sind etwa 20 m über dem Flussniveau liegende, kesselförmige Auswaschungen bei der Ortschaft Eßlingen zu erkennen.

Ab Dollnstein wird das Jura-Durchbruchstal plötzlich sehr viel breiter. Ab hier fließt die Altmühl nämlich durch ein früheres Tal der größeren Donau. Bei Rennertshofen zweigt dieses ,,Urdonautal" vom heutigen Donautal ab; in dem Abschnitt, wo noch nicht die Altmühl in ihm fließt, sondern nur kleine Bäche, wird es Wellheimer Trockental genannt.

Ab dem Jahr 1910 wurde der Lauf des Flusses von Unterwurmbach an abwärts begradigt und mit zahlreichen Wehranlagen reguliert, wodurch viele Altwässer abgeschnitten wurden. Mittlerweile sind einige der Regulierungsmaßnahmen wieder rückgängig gemacht worden, wie zum Beispiel beim Treuchtlinger Ortsteil Graben und kurz vor Eichstätt bei Wasserzell.

Entlang der Altmühl verläuft der gut markierte und recht gut eingerichtete Altmühltalradweg. Auf dem Fluss selbst kann gefahrlos Kanu gefahren werden.
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