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Begonnen von Steven, 20. Juni 2022, 13:57:37

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Steven

»Keine Alternative zu russischem Gas«: Brief von Wissenschaftlern in Niederlanden gegen Erdgasbohrungen in Nordsee

Der Widerstand wird größer: Über 400 niederländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler üben scharfe Kritik an den Plänen der Regierung, in der Nordsee nach Erdgas zu bohren. »Die Genehmigung neuer Gasinfrastrukturen wird in den kommenden Jahrzehnten zu zusätzlicher Treibhausemissionen führen und steht im Widerspruch zu den eigenen Klimazielen der niederländischen Regierung«, hieß Ende vergangener Woche in einem offenen Brief an die Führung des Landes in Den Haag.

»Es ist glasklar, dass wir uns in einem Klimanotstand befinden«, warnen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, die überwiegend in den niederländischen Sektionen der internationalen NGO »Scientists for Future« und »Scientist Rebellion« aktiv sind. Falls nicht umgehend der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe gelinge, könne das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, kaum noch erreicht werden.

Die niederländische Regierung gab Anfang des Monats die Erlaubnis, ein Gasfeld in der Nordsee, rund zehn Seemeilen von der Insel Schiermonnikoog entfernt, anzuzapfen. Hintergrund: Weil die Niederlande sich weigern, in Rubel zu bezahlen, hat das russische Unternehmen Gasprom Ende Mai die Lieferungen an die niederländische Gas Terra eingestellt. Nun sucht die Regierung dringend nach Alternativen.

Das Groningenveld, das größte Erdgasfeld in der EU, steht als Ausgleich im Prinzip nicht mehr zur Verfügung. Die Regierung hat den Einwohnerinnen und Einwohnern in und um Groningen hoch und heilig versprochen, die Förderung bald einzustellen. Seit vielen Jahren beeinträchtigen kleinere und mittlere Erdbeben, hervorgerufen durch die Förderung und die daraus resultierende Bodenabsenkung, das Leben in der Gegend und beschädigen Gebäude. Je mehr Erdgas gefördert wurde, um so häufiger und heftiger wurden die Beben.

Die Niederlande wollen jetzt statt dessen in der Nordsee bohren. In einem Gemeinschaftsprojekt mit Deutschland. Das betroffene Bundesland Niedersachsen war allerdings bis vor kurzem aus Gründen des Umweltschutzes strikt gegen Bohrungen im Wattenmeer, doch der Krieg in der Ukraine hat in der Landeshauptstadt Hannover einen plötzlichen Meinungswandel ausgelöst. Gemeinsam mit den Niederlanden soll nun die Förderung durchgezogen werden. 2024 soll das erste Gas über eine Pipeline auf dem Festland ankommen.

Es solle eigentlich nicht darum gehen, in der Nordsee eine Alternative für das fehlende russische Gas zu suchen, sondern den Verbrauch von Erdgas grundsätzlich zu verringern, erklärte der Direktor des Königlich-Niederländischen Instituts für Meeresforschung (NIOZ), Han Dolman, am Mittwoch beim öffentlich-rechtlichen »NOS Radio 1 Journaal«. »Das ist ein bisschen so, als würde ein Junkie sagen: ›Ich will aufhören, aber bitte gib mir noch einen letzten Schuss‹«, wählte Dolman einen drastischen Vergleich. »Wenn wir jetzt mit den Bohrungen in der Nordsee beginnen, bedeutet das, wir kommen nicht von unserer Sucht nach fossilen Brennstoffen los.« Dolman hat den offenen Brief ebenfalls unterzeichnet.

Ob der Beschluss, die Erdgasförderung im Groningenveld zu beenden, wirklich Bestand hat, steht auf einem anderen Blatt. Der Raad van State (Staatsrat), der als Verfassungsorgan des Königs die Regierung berät, zweifelte bereits im vergangenen Oktober in einem Gutachten, ob die Versorgungssicherheit ohne das Groningenveld gewährleistet sei. Das Gutachten wurde monatelang unter Verschluss gehalten und erst am Donnerstag bekannt. »Das Groningenveld war in den vergangenen Jahrzehnten von grundlegender Bedeutung für die Organisation der niederländischen Gasversorgung. Die Folgen seines Wegfalls für die angestrebte Versorgungssicherheit sind noch nicht hinreichend geklärt«, so der Staatsrat laut eines Berichts des Senders Omroep Groningen am Donnerstag.

Quelle: jungeWelt
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Steven Rohrmooser
      Redaktion


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