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❓ Wir ziehen eine Generation von Neandertalern und Weicheiern groß

Begonnen von Bastian, 06. August 2023, 13:01:08

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Bastian

❓ Wir ziehen eine Generation von Neandertalern und Weicheiern groß


In unserer Gesellschaft zeichnet sich ein bemerkenswertes Paradox ab: Während einerseits eine Generation von tumben Neandertalern großgezogen wird, produzieren wir andererseits überprivilegierte Waschlappen.

Seit meiner frühesten Kindheit lebe ich in demselben Stadtviertel. Als Kind war ich oft der Empfänger mitleidiger Blicke, wenn ich erzählte, dass ich in ,,Gostanbul" aufwachse – ein liebevoller Kosename, der aus der Ansiedlung zahlreicher türkischer Gastarbeiter in Gostenhof, einem Stadtteil Nürnbergs, entstand. Heute gibt es hier immer noch viele Ausländer, die in Bruchbuden leben, doch es haben sich auch grün wählende Besserverdiener angesiedelt, die Unsummen für renovierte Altbauwohnungen auf den Tisch legen, weil sie das Viertel als hip, bunt und lebendig erachten.

So entstand in den vergangenen Jahren eine interessante Mischung, wobei ,,Mischung" nicht das richtige Wort ist. Denn obwohl sich die in schwedische Outdoor-Kleidung gehüllten Immobilienkäufer als weltoffene Bewohner eines kulturellen Schmelztiegels darstellen, bemühen sie sich nach Kräften, jeglichen Kontakt zur sozialen Unterschicht zu vermeiden.

Für die wohlhabenden Neuankömmlinge ist Multikulturalität ein faszinierendes Konzept, besonders wenn eine türkische Seniorin ihnen auf einem Nachhaltigkeitsstraßenfest die Kunst der Zubereitung eines Bulgursalats näherbringt. Doch der Kontakt mit ihren langzeitarbeitslosen Söhnen, die Sozialhilfe beziehen und regelmäßig Polizeieinsätze provozieren, wird sorgfältig vermieden. Und natürlich besuchen die Kinder dieser Besserverdiener nicht dieselbe Schule wie die Enkel der türkischen Seniorin. Stattdessen werden sie in Privatschulen mit geringer Ausländerdichte eingeschrieben, um die Illusion einer multikulturellen Gesellschaft aufrechtzuerhalten, während sie sich gleichzeitig von den weniger angenehmen Aspekten distanzieren.

Die neue Zweiklassengesellschaft

Direkt vor meinen Augen wächst hier in Gostenhof eine neue Zweiklassengesellschaft heran. Einerseits haben wir die Sprösslinge bildungsferner Familien, die auf der Straße aufwachsen und ziemlich rustikal unterwegs sind. Sie stammen häufig aus Elternhäusern, in denen die Person das Sagen hat, die am lautesten schreit und im Zweifel werden Unstimmigkeiten per Kopfnuss entschieden. Wer in solchen Verhältnissen aufwächst, ist geradezu prädestiniert für eine beschissene Zukunft. Ich weiß das, denn ich bin in genau diesem Umfeld aufgewachsen. Die wenigsten meiner früheren Wegbegleiter haben es geschafft, aus diesem trostlosen Kreislauf auszubrechen.

Auf der anderen Seite stehen die wohlbehüteten Weicheier in ihren Bio-Baumwollschlafanzügen, die jeden Tag zur Privatschule chauffiert werden, wie kleine CEOs auf dem Weg zur Vorstandssitzung. Sie essen Quinoa, bevor sie überhaupt ihren eigenen Namen aussprechen können und haben mehr Stempel in ihren Reisepässen als die meisten Erwachsenen in ihrem ganzen Leben sammeln. Für sie manifestiert sich die Ungerechtigkeit der Welt in der herkulischen Aufgabe, ihr Zimmer aufzuräumen – was im krassen Kontrast zu jenen Kindern steht, die sich glücklich schätzen würden, überhaupt ein eigenes Zimmer ihr Eigen nennen zu dürfen.


Die Zweiklassengesellschaft ist kein neues Konzept, doch früher konnten es sowohl der Akademiker als auch der ungelernte Arbeiter zu einem gewissen Wohlstand bringen. Wer heute keine anständige Ausbildung vorweisen kann, endet aber unweigerlich im Niedriglohnsektor oder als Sozialfall. Bei den betroffenen Jugendlichen löst dies eine Frustration aus, die durch die unaufhörliche Berieselung von TikTok und Instagram nur noch verstärkt wird. Nicht selten verwandelt sich der angestaute Frust in eine asoziale Trotzhaltung, die stets negative Auswirkungen hat. Das Ergebnis kann man aktuell nicht nur in den Freibädern unserer Großstädte bewundern.

Clash der Kulturen

Als jemand, der seinen Lebensunterhalt mit dem geschriebenen Wort bestreitet, habe ich ein tiefes Interesse an der Sprache. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass unsere Sprache gleichermaßen von den Unterprivilegierten als auch von den Überpriviligierten vergewaltigt wird. Vor der Dönerbude höre ich regelmäßig Sätze wie ,,Wallah, Bro. Alter, die ist safe eine Hure, aber wir viben halt krass, Bro." oder ,,Hurensohn bring Colamola abba kalt AF."

Dabei spielen sie einander Handy-Videos vor, die zeigen, wie Jugendliche anderen Jugendlichen Gewalt antun und anstatt Mitgefühl für die Opfer zu zeigen, reagieren sie mit Gelächter und feuern die Gewalttäter an. Das Gelächter fand ein jähes Ende, als nach dem Genuss des Döners die Aufgabe anstand, das Wechselgeld korrekt zu verteilen. Die Jungs wurden an den Rand ihrer geistigen Kapazitäten gedrängt, was dazu führte, dass einer von ihnen, überwältigt von Frustration, die Cent-Münzen kurzerhand ins Gebüsch schleuderte.

In der nachhaltigen Kaffeemanufaktur höre ich ständig Sätze mit völlig irren Pronomen wie ,,xier", ,,hän" oder ,,zerm". Die woken Kids verstehen den gendergerechten Neo-Sprech aber selbst nicht und streiten ständig über die korrekte Formulierung. Als für besagte Kaffeemanufaktur neue ,,Betreibende" gesucht wurden, waren die Vegan-Latte-Schlürfer völlig hilflos, weil sie nicht wussten, wie man Betreibende nennt, wenn sie aufhören, etwas zu betreiben. Sie versuchten krampfhaft, sich passende Wortgebilde aus den Fingern zu saugen. Meine Begleitung konnte sich das nicht länger anhören und machte einen Vorschlag: ,,In grauer Vorzeit nannten wir den ehemaligen Betreiber einen ehemaligen Betreiber oder einfach Ex-Betreiber". Die Gruppe einigte sich dann auf ,,Ex-Betreibende".


Im Anschluss stellte eines der Mädchen fest, dass sie ihren Wohnungsschlüssel vergessen hatte. Ihre Freundin schlug ihr vor, sich den Schlüssel eines Nachbarn zu leihen und mit diesem die Tür ihrer Wohnung zu öffnen. Sie war tatsächlich der festen Überzeugung, dass ein einziger Schlüssel ausreicht, um alle Wohnungstüren eines Mehrfamilienhauses zu öffnen, basierend auf der Logik, dass ja alle Bewohner des Hauses das Haupttor mit ihren Wohnungsschlüsseln öffnen können.

Da wurde mir klar, dass es egal ist, welche Partei die nächste Bundestagswahl gewinnt – denn die heranwachsende Generation ist so oder so dem Untergang geweiht. Selbstverständlich existiert auch hier eine stille Mehrheit, die gut erzogen und vernünftig ist. Doch leider sind es immer die Lauten und die Dummen, die den Diskurs dominieren. Heute schütteln wir über den Remmo-Clan, Alfonso Pantisano, Björn Höcke, Ricarda Lang oder Ferda Ataman den Kopf, doch das wahre Grauen steht uns noch bevor.

Kommentar: AHMET ISCITÜRK | NiUS
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Bastian Gruber
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