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🏞  Lech - Gersthofen

Begonnen von Severin, 17. Dezember 2025, 11:00:23

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Severin

🏞  Lech - Gersthofen


Gersthofen
Bild 2: Gersthofen, Stadtkern

Gersthofen ist eine Stadt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Augsburg und grenzt unmittelbar an die Stadt Augsburg.

Gersthofen gilt als uralte Siedlungsstätte. Früheste Anzeichen menschlicher Besiedelung stammen aus der Jungsteinzeit (ca. 3000 v. Chr.). In der späten Hallstattzeit (500–400 v. Chr.) siedelten Kelten auf der Flur. Sie gehörten der Stammesgruppe an, die die Römer Vindeliker nannten. 1964 wurden bei Kanalbauarbeiten die Überreste eines keltischen Frauengrabes, darunter ein Bronzearmreif aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., entdeckt. Südlich des Peterhofes, eines Weilers auf der Gemarkung des Gersthofner Stadtteils Rettenbergen, liegt eine spätkeltische Viereckschanze. Sie entstand in der späten La-Tène-Zeit und wird von der neueren Forschung als Gutshof interpretiert, der in ein größeres Siedlungsgefüge eingebunden war.

Mit den Augusteischen Alpenfeldzügen im Jahre 15 v. Chr. endete die Herrschaft der Kelten, ihr Gebiet fiel an die Römer. Zur Erschließung der neuen, später Raetia genannten Provinz wurde die römische Heerstraße Via Claudia Augusta angelegt, die Norditalien mit dem süddeutschen Raum verband. Bei Kanalisationsarbeiten in Gersthofen in den 1950er Jahren konnte die nördliche Fortsetzung der Via Claudia Augusta nachgewiesen werden, die das Gemeindegebiet in einer Länge von ca. 5800 Metern durchzog.

Die Pfarrkirche St. Jakobus major steht auf den Resten eines römischen Heiligtums aus dem 1. Jahrhundert, das bei den Abrissarbeiten 1854/55 entdeckt wurde. Möglicherweise diente es dem römischen Gott Mercurius als Opferstätte. Laut der Weiheinschrift war der Stifter ein romanisierter Kelte namens Senno. Da kein Fundament oder Grundriss eines Tempels vorzufinden war, könnten die Spolien auch erst für den Bau einer Kirche dorthin transferiert worden sein.

Mit dem Ende der Römerzeit und dem Zusammenbruch des Limes um 260 n. Chr. drangen Alemannen in das Land zwischen Lech und Iller vor. So weist auch ein 1932 in Gersthofen gefundenes Reihengrab auf die ersten Spuren alemannischer Besiedlung hin. Der ehemalige Klosterhof bildete den historischen Siedlungskern Gersthofens. Auf dem Areal stand seit der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts der Herrenhof eines Germanen Gerfred, aus welchem später ein karolingischer Meierhof und spätere Widdum hervorgingen.

Der Ortsname Gersthofen leitet sich von dem ersten Sippen- oder Dorfoberhaupt ab. Die erste Erwähnung erfolgte 969 in Urkunde des Bischofs Ulrich von Augsburg, der dem neu gegründeten Kloster St. Stephan von der Äbtissin Elensinda als Kirchenlehen genossene Güter und Gefälle zu Gerfredeshoua überließ. 1150 wurde in einer Urkunde des späteren Klosters Heilig-Kreuz die Schenkung einer Hube mit Zugehör in Gereshouen erwähnt, welche mit weiteren Besitzungen von Bischof Walther bestätigt wurde.

In der Bulle des Papstes Coelestin II. von 1143 erscheint Gersthofen bereits unter den Besitzungen des Domkapitels Augsburg. Es besaß u. a. das Recht, die Meier der Höfe in Gersthofen, Mertingen und Biberbach selbst zu benennen. Durch Kauf und Tausch brachte das Kapitel nach und nach das ganze Dorf an sich. Die Niedere Gerichtsbarkeit ließ das Domkapitel durch einen in Gersthofen eingesetzten eigenen Oberamtspfleger ausüben. Außer dem Domkapitel als Hauptbesitzer waren Augsburger Bürger und Klöster in Besitz einzelner Höfe und Parzellen, als bischöfliches, domkapitelsches oder gemeines Lehen. Für die Blutgerichtsbarkeit war zunächst die territoriale Landvogtei der Markgrafschaft Burgau zuständig. Durch Pfandschaft gelangte sie schließlich an die Reichsstadt Augsburg.

ach der Säkularisation fiel Gersthofen 1803 an das Kurfürstentum Bayern. 1804 wurde Gersthofen durch die Verwaltungsneugliederung Bayerns in das Landgericht Göggingen eingegliedert. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Sie gehörte ab 1808 zum Lechkreis, ab 1810 zum Oberdonaukreis und ab 1838 zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem späteren Regierungsbezirk Schwaben. 1844 zählte Gersthofen 109 Wohnhäuser, 144 Familien und 640 Bewohner. Die Flurmarkung hatte eine Größe von 4187 Tagwerken.

Einen besonderen Schub erhielt die Entwicklung Gersthofens um 1900 durch den Bau des Lechkanals mit Wasserkraftwerk und des dadurch mit Elektrizität versorgten Hoechst-Werks. 1904 erhielt Gersthofen den Flugplatz Gersthofen-Gablingen, der nach dem Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Truppen als Kaserne genutzt wurde und seitdem auf den Fluren der Gemeinde Gablingen liegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Einwohnerzahl sprunghaft durch die Zuweisung von Vertriebenen. Von 1939 bis zum Juli 1954 wuchs die Einwohnerzahl Gersthofens von 4.584 auf 8.164 Personen, was einen Anstieg der Bevölkerungszahl um 78,1 % bedeutete.

Die Gemeinde wurde 1950 zum Markt und 1969 zur Stadt erhoben. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt um 5.394 von 17.079 auf 22.473 Einwohner (Steigerung von 31,6 %). Gersthofen soll bis 2030 nicht mehr als 27.000 Einwohner haben.
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Severin Baumann